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P

p’l-

Bischoff, 1916: s. u. pl-.

p’rî (der)

Bischoff, 1916: Frucht (hebräisch); Mz.: peires (hebräisch: pêrôth).

p’rîë

Bischoff, 1916: die Entblößung der Eichel nach dem Beschneidungseinschnitte (rabbinisch: p’rî’âh, Aufdeckung, Bloßlegung).

p’schatt

Bischoff, 1916: (einfache) Schrifterklärung (rabbinisch: p’schat); verkleinert: a pschätt’l, eine kleine Schr., die jemand zum besten gibt.

p’ßak (der)

Bischoff, 1916: 1. (rabbinische) Entscheidung, Urteil (rabbinisch: p’ßâk); 2. Verurteilung (Gaunersprache); s. o. paßk’nen usw. — p’ßak dinn: gerichtliche Entscheidung, Gerichtsurteil (rabbinisch: p’ßak dîn).

p’ssîche (die)

Bischoff, 1916: 1. Öffnung, Eröffnung (rabbinisch: p’thîchâh); 2. Schlüsselloch (Gaunersprache).

pachad (der)

Bischoff, 1916: Angst, Furcht, Schreck (hebräisch).

Pacher

Krünitz’ Encyclopädie, 1820 / Anton, 1859: der Groschen.

Pachholder

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Gehülfe.

Anton, 1859: Gehülfe.

Pachme

Fröhlich, 1851: m. s. Bach.

Pachulke

Bischoff, 1916: ungeschlachter, plumper Kerl (Gaunersprache; böhm.: pacholek, Knecht, Bursche).

Pachulken

Zimmermann, 1847: diejenigen Strafgefangenen, welche den in Untersuchungshaft befindlichen Criminal- oder Polizeigefangenen Essen, Wasser u. s. w. zutragen, die Schmutzeimer von den Gängen abholen und reinigen, die Strohsäcke in die Gefängnisse herein- und heraustragen, und die Heizung und Beleuchtung der Gänge besorgen müssen.

Packin

Anton, 1859: Zange.

Padde

Zimmermann, 1847: f., die Börse, daher eine Padde drücken, eine Börse aus der Tasche stehlen, im Gegensatz der Tafel oder Plattmolle, der Brieftasche, und des losen Pulbers, d. h. das in der Tasche unmittelbar und uneingepackt liegenden Geldes.

Anton, 1859: die Geldbörse.

Bischoff, 1916: Geldtasche, Börse (eig.: „Kröte“; Gaunersprache).

Padde drücken

Anton, 1859: die Geldbörse aus der Tasche ziehen.

Paddendrücker

Zimmermann, 1847: s. v. a. Drücker. Man sagt auch: eine Padde ziehen, zupfen oder klopfen.

pag

Bischoff, 1916: Groschen; aus: Polnischer Groschen, s. u. rat.

Päger

Pfister, 1812: vergifteter Kuchen.

Hermann, 1818: ein mit Krähenaugen vergiftetes Stück Brod oder Fleisch, welches den Hunden vorgeworfen wird, welche sich an dem Orte, wo ein Diebstahl verübt werden soll, vorfinden. Nach dem Genusse krepiren sie augenblicklich.

Anton, 1859: vergiftetes Brod, Kuchen.

Pags

Anton, 1859: Eis.

Päh

Anton, 1859: Mund.

Pähden

Pfister, 1812: ein Furchtsamer.

Pähle

Anton, 1859: Holz.

Pak

Anton, 1859: Flügel.

Päkern

Hermann, 1818: morden.

Pakkedell

Fröhlich, 1851: (offenbar von dem lat. Bagatell) das Kleinliche, die Wenigkeit. Ein ganz etgenthümliches, unter den Gaunern gebräuchliches Wort. Z. B. es fragt Jemand, ist der Mann recht reich? Antwort: Na, pakkadell, d. h. er ist reich.

Palasch

Anton, 1859: Sakristei.

Pallert-Pflanzer

Hempeln, 1687: ein Kupferschmied.

Pallopeten oder Pallopetchen

Zimmermann, 1847: die Polizei-Commissarien oder Sergeanten, im Gegensatz zur Greiferei, der eigentlichen Criminalpolizei, und der Zänker oder Gensd’armen.

Palm

Pfister, 1812: Soldat.

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Justizbediente.

Fröhlich, 1851: m. der Soldat, die Schildwache, s. Balmach.

Anton, 1859: Kriegsmann, Polizeisoldat, Soldat.

Palmachom

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Soldat.

Palmer

Zimmermann, 1847: m., oder Palmachome, m., der Soldat, die Schildwache.

Palpoff

Pfister, 1812: Herr.

Anton, 1859: Dienstherr, Hausherr.

Pandelé

Pfister, 1812: Pferch.

Pann

Anton, 1859: Wunsch.

Pappelmokum

Anton, 1859: Altar.

Pappeln

Anton, 1859: stammeln.

Pappenheimer

Bischoff, 1916: Buchbinder (Kundensprache; weil Pappbände machend).

Pappert

Anton, 1859: Papier.

Par

Anton, 1859: Ochs, Stier.

Parch

Zimmermann, 1847: m., der Patzkopf (Schimpfwort).

parch

Bischoff, 1916: Ausschlag, Krätze (Gaunersprache, Kundensprache), s. o. barrach.

pardes

Bischoff, 1916: 1. Paradies (rabbinisch: pardêß); 2. Arrest, Gefängnis (Gaunersprache).

Parforseschaber

Anton, 1859: Stemmeisen.

Parigotsche

Anton, 1859: Fischer.

Parigotscho

Pfister, 1812: Fischer.

Parlen

Anton, 1859: sprechen.

Parmaß

Anton, 1859: Ochsenfleisch.

Parnes

Anton, 1859: Gerichtsschulze, Schulze.

parnes

Bischoff, 1916: 1. jüdischer Gemeindevorstand; 2. jüdischer Haushaltungsvorstand, Hausvater (rabbinisch: parnâß); Mz.: parnassim, parnossem (rabbinisch: parnâßîm).

parnosse (die)

Bischoff, 1916: Einkommen, Lebensunterhalt (rabbinisch: parnâßâh).

parôsch, prôsch

Bischoff, 1916: Floh (hebräisch: par’ôsch).

Parrach

Fröhlich, 1851: m. der Grind, Grindkopf, auch der Mensch, der damit behaftet ist; ingleichen der Glatzkopf, Kahlkopf. (Ist als Spitzname unter den Gaunern sehr gebräuchlich.).

Parrost

Anton, 1859: Blech.

parsche, prôsche

Bischoff, 1916: Parasche, Bibelabschnitt, (überhaupt:) Abschnitt eines Schriftstückes (rabbinisch: pârâschâh).

Parse

Anton, 1859: Klaue.

parzef (der)

Bischoff, 1916: die Larve, Fratze (rabbinisch: parzûph, Gesicht).

Paschen

Anton, 1859: einkaufen, einschwärzen, über die Grenze bringen.

Pascher

Anton, 1859: diebshehler, Schwärzer, Schmuggler.

Päß

Hempeln, 1687: eine Mütze.

paßeln

Bischoff, 1916: untauglich machen, für untauglich erklären (von hebräisch: pâßûl, untauglich, unerlaubt).

Passen (paschen)

Fröhlich, 1851: v. gestohlenes Gut kaufen.

Passer

Fröhlich, 1851: m. der Käufer gestohlenen Gutes, der Hehler.

Paßgengender

Scherffer, 1652: schaar Fußvolk.

paßk’jem, pußkajim

Bischoff, 1916: Hosen (rabbinisch: paßk’jîm, vom lat. fascia).

paßk’nen

Bischoff, 1916: (rituelle Fragen usw.) entscheiden (rabbinisch: p’ßak, entscheiden; paßkân, Entscheidender, Schiedsrichter); davon: paßk’ner, Richter (Gaunersprache).

Paßmann

Hempeln, 1687: einer, so denen Dieben abkäufft.

Passung

Fröhlich, 1851: f. die Öffnung, durch welche die Diebe in ein verschlossenes Gebäude gelangen, Passung machen, öffnen, entweder mittelst Nachschlüssel oder durch Einbruch.

Paternelle

Anton, 1859: Beichte, Gebet, Eid; paternellen, beichten, beten, predigen.

Paterneller

Anton, 1859: Beichtvater, Prediger.

Paternolle

Pfister, 1812 / Anton, 1859: Rosenkranz.

Paternollen

Pfister, 1812: beten.

Patris

Anton, 1859: Hausvater, Vater.

Patrismedine

Anton, 1859: Vaterland.

Patter

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Leder.

Anton, 1859: Leder.

pattern

Bischoff, 1916: entlassen (rabbinisch: pittêr, Partizip: mepattêr), loszuwerden suchen, sich vom Halse schaffen; davon: patter’sch, hochschwanger (pattern, mit deutsch -isch).

Pattisch

Krünitz’ Encyclopädie, 1820 / Anton, 1859: schwanger.

Pätz

Anton, 1859: Pelz.

Pätzfreier

Anton, 1859: Kirschner.

Pauket

Anton, 1859: Befehlshaber, Hauptmann.

Pay

Pfister, 1812: Mund.

Anton, 1859: Maul, Mund.

Pay (Mokkum)

Pfister, 1812: Frankfurt.

pê-zaddik

Bischoff, 1916: „mund-gerecht“, Spottname für: die Polizei (Gaunersprache), die hiernach nur „mit dem Munde“, d. h. angeblich gerecht ist. (Wohl entstanden aus „Pê-zadê“ [zaddik st. Zadê]; das sind die beiden Konsonanten P und Z des hebräisch geschriebenen Wortes „Putz“ [s. d.] = Polizei.)

Pech

Zimmermann, 1847: n., das Unglück, Malheur. Pech geben, ausreißen, gewöhnlicher rücken, fliehen.

Fröhlich, 1851: n. das Unglück, widrige Verhältniß.

Peckern

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: morden.

Pee

Anton, 1859: der Mund.

Peger

Pfister, 1812: Leiche.

Anton, 1859: Leiche, todter Mensch.

pèger (der)

Bischoff, 1916: 1. Kadaver, (nichtjüdische) Leiche (hebräisch: pèger, Leichnam, Kadaver); 2. krank (Gaunersprache; von hebräisch: piggêr, schwach werden).

Pegern

Pfister, 1812: sterben.

Anton, 1859: sterben, entschlafen.

pègern

Bischoff, 1916: 1. sterben, verrecken (von hebräisch: pèger, bzw. piggêr); 2. verrecken machen, (unblutig) töten, vergiften usw. (nur Gaunerprache).

pegîme (die)

Bischoff, 1916: Riß, Scharte, kleiner Fehler (rabbinisch: pegîmâh).

pegîre (die)

Bischoff, 1916: Aas, Kracke, schlechtes Vieh (rabbinisch: pegîrâh).

Pegrische

Fröhlich, 1851: n. das Spital.

pèh al-pèh

Bischoff, 1916: von Angesicht zu Angesicht (hebräisch).

Pehn

Pfister, 1812: Schwester.

Pehzem

Pfister, 1812 / Anton, 1859: männliches Glied.

peiës

Bischoff, 1916: die Ohrlocken der strenggläubigen Juden, welche mit den Ecken (Zipfeln) des Backenbartes die „vier Ecken“ (arbe peies) bilden, die nach 3. Mose 9, 25 und 21, 15 nicht abgeschnitten werden sollen (hebräisch: pê’ôth).

Peiger

Fröhlich, 1851: m. 1) das Gift (gewöhnlich Krähenaugenteig), womit, ehe bei Schränkmassematten zum Diebstahl geschritten wird, die Hunde vergiftet werden, bevor sie Lärm machen können; 2) n. die Leiche, der Leichnam (meist nur vom Vieh).

Anton, 1859: vergiftetes Fleisch, welches den Hunden vorgeworfen wird.

Peigern

Fröhlich, 1851: v. sterben, krepiren; eigentlich aber krepiren machen, vergiften, besonders von Hunden, auch umbringen (von Menschen).

Penne

Hermann, 1818: Gasthaus (Kesse Penne — wo der Wirth mit Dieben umgeht, sie kennt und beherberget).

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Haus n. Spr. (nach der alten Beth).

Zimmermann, 1847: f., eine Herberge, ein Nachtquartier, eine Kneipe. Platte Penne, ein Quartier bei vertrauten Leuten, kesse Penne, das Nehmliche, auch ein Lokal, wo nur Diebe mit ihrem Anhange verkehren. Seltener statt Penne wird Spiese gebraucht. Pennen, wohnen, nächtigen.

Anton, 1859: Aufenthalt, Einkehr, Gasthaus.

penne

Bischoff, 1916: Herberge (Gaunersprache, Kundensprache; von rabbinisch: pannaj, Ruhe, Ausruhen, Muße; oder von hebräisch: pinnâh, Winkel). — wilde Penne: gewöhnliche Herberge (Gaunersprache; im Gegensatz zur „christlichen“ Herberge zur Heimat, s. o. Heilgkeit).

penne-boos

Bischoff, 1916: Herbergswirt, Herbergsvater, s. o. Boos.

Pennekies

Anton, 1859: Quartiergeld.

Pennen

Anton, 1859: sich einquartieren.

pennen

Bischoff, 1916: schlafen (Gaunersprache, Kundesprache; von rabbinisch: pânâh, ruhen, Ruhe haben; vgl. rabbinisch: panjâ, Ruhezeit, Abend).

pêpers

Bischoff, 1916: krank (Verdrehung von pèger 2, s. o.).

per-koch

Bischoff, 1916: gewaltsam, s. o. koch.

Perkooch

Zimmermann, 1847: mit Gewalt, gewaltsam. Er geht perkooch, d. h. er ist ein Einbrecher, ein gewaltsamer Dieb.

Permassemater

Anton, 1859: Anführer, Chef, Räuberhauptmann.

Perschiren

Anton, 1859: laden, ein Gewehr.

Pesach

Anton, 1859: Ostern.

Pesech

Anton, 1859: Eingang, Loch, Öffnung.

pèßach (der)

Bischoff, 1916: das Passafest (hebräisch); s. mazze, ßèder.

pessach, p’ssach (der)

Bischoff, 1916: Tür (hebräisch: pèthach; rabbinisch: p’thach).

Pessack

Anton, 1859: die Thür.

Pessische

Anton, 1859: das Schlüsselloch.

Peters Tiergarten

Bischoff, 1916: Oldenburg (Kundensprache).

Pettemann

Hempeln, 1687: das Essen auffn Tische.

petzen

Bischoff, 1916: klatschen, verraten (hebräisch: pâzâh, den Mund auftun).

Peyger

Pfister, 1812: vergifteter Kuchen.

Pfasch

Anton, 1859: Blut, Geblüt.

Pfeberei

Anton, 1859: Attest, Paß, Zeugniß.

Pfeffer

Fröhlich, 1851: m. das Pulver, Schießpulver.

Pfeffer und Salz

Fröhlich, 1851: Pulver und Schrott.

Pfefferfuhre

Anton, 1859: Patrontasche.

Pfeffern

Pfister, 1812: laden (das Gewehr).

Fröhlich, 1851: v. das Gewehr laden.

Anton, 1859: laden.

Pfeffing

Anton, 1859: Geselle.

Pfeifen

Zimmermann, 1847: einräumen, gestehen, Emmes pfeisen, ein Geständniß ablegen, verpfeiffen, d. h. denselben durch die abgelegten Geständnisse mit bezüchtigen, daher verpfiffen, s. v. a. durch einen andern oder mehrere bestichtigt und überführt.

Fröhlich, 1851: v. einräumen, bekennen. Er hat gepfiffen, er hat bekannt. Auf Jemanden pfeiffen, auf einen Andern einräumen, ihn bezüchtigen.

Anton, 1859: gestehen.

pfeifen

Bischoff, 1916: eingestehen (Gaunersprache; nicht bloß „Mund spitzen“).

Pfeifer

Fröhlich, 1851: m. der Geständige; derjenige, welcher bekennt oder bekannt hat.

Pfeiffen

Pfister, 1812: bekennen.

Pferde-Thole

Pfister, 1812: großes Hängschloß.

Pferdeduß oder Pferdethole

Anton, 1859: großes Anlege-, Vorlegeschloß.

Pferdemenger

Bischoff, 1916: Pferdehändler, Roßklamm (Gaunersprache; s. o. „-menger“, vgl. engl.: horsemonger).

Pfezzen

Anton, 1859: foltern, plagen, quälen.

Pfiffes

Konstanzer, 1791: Ein Handwerks-Pursche.

Anton, 1859: Handwerksbursche.

Pflanzen

Pfister, 1812: machen.

pflanzen

Bischoff, 1916: Bezeichnung verschiedener heimlicher, auch unerlaubter Tätigkeiten (Gaunersprache), s. planten, Zinkenpflanzer usw.

Pflanzer

Bischoff, 1916: Schuster (Kundensprache; von lat.: planta = Fußsohle, oder besser vom mittelalterlich-lat.: planta = Schuhleder, Sohlenleder); dann allgemein: Verfetiger (Gaunersprache).

Pfläumling

Anton, 1859: Bett, Federn.

Pflohnen

Pfister, 1812 / Anton, 1859: lachen.

Pfluger

Liber Vagatorum, 1510: die inn der kirchen mit schüsselin umb gond. [die in den Kirchen mit Schüsselein umgehen, Bettler]

Pflüger

Anton, 1859: Kirchenbettler.

Pfund

Anton, 1859: Gulden.

Bischoff, 1916: 1. ein Glas Schnaps für 20 Pfennige oder Heller (Kundensprache); 2. ein Zwanzigmarkstück (etwa = dem engl. „Pfund Sterling“; Gaunersprache).

Pfuze kapore!

Anton, 1859: Pfui Teufel!

Pfuze Kopore

Pfister, 1812: Pfui Teufel!

Phonische Zinken

Anton, 1859: das Nachahmen von Thierstimmen.

Pich

Zimmermann, 1847: n., das Geld.

Anton, 1859: loses Geld in der Tasche.

Pich, Picht

Fröhlich, 1851: n. das Geld.

Picht

Pfister, 1812 / Anton, 1859: Silbergeld.

Pichtgender [Pichtgeuder]

Pfister, 1812: Kaffeezimmer.

Pichtgenter

Anton, 1859: Zimmer, worin eine Geldkasse steht.

Picke

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Huhn.

Picken

Zimmermann, 1847: essen, daher Pickus, m., das Essen.

picken

Bischoff, 1916: essen (Gaunersprache, Kundensprache), besonders aus einem Napfe nur mit dem Löffel, wie im Gefängnisse, daher: Picknapf.

Picki

Anton, 1859: Huhn.

Pickus (der)

Bischoff, 1916: Essen, Mahlzeit, Portion; von „picken“ [s. d.] mit der scherzhaft angehängten lat. Endung -us, wie in: Kornus (Kornschnaps), Schnabus (Schnaps), Dormus (Schläfchen, s. o. dormen); Gaunersprache, Kundensprache.

pidj’n ha-benn

Bischoff, 1916: „Auslösung des Erstgeborenen“, der eigentlich dem Priesterstande zu weihen wäre, durch die 4. Mose 18, 16 vorgeschriebene, jetzt der Gemeindekasse vom Vater zu entrichtende Geldsumme (rabbinisch: pidjôn ha-bên).

Piep

Bischoff, 1916: Kind (böhm.: pipa, kleines Kind).

Piependreher

Bischoff, 1916: Zigarrenmacher (Kundensprache, Gaunersprache; von: Piepe = Pfeife oder Zigarre; böhm.: pipa).

Piken

Pfister, 1812: das Essen.

Pilch

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Licht.

Anton, 1859: Licht.

Pilckschaher

Liber Vagatorum, 1510: der da nacket umb laufft.

Pilegesch

Anton, 1859: die Beischläferin.

Pilla

Konstanzer, 1791: ein Buch.

Pille

Zimmermann, 1847: f., die fallende Sucht; auf die Pille schnurren, unter dem Vorgehen betteln, daß Jemand an der fallenden Sucht leide, und auch dieselbe affectiren, um dadurch das Mitleid zu reizen.

Anton, 1859: Buch.

Pillen

Anton, 1859: Schrot zum Schießen.

Pillenhansel

Anton, 1859: Buchdrucker.

Pillepflanzer

Anton, 1859: Buchbinder.

Pillesoger

Anton, 1859: Buchhändler.

Pilmern

Zimmermann, 1847: rauchen, daher Pilmerstab, die Pfeife.

pilpel (der)

Bischoff, 1916: 1. scharfsinnige Disputation; spitzfindige, rabulistische Texterklärung (rabbinisch: pilpûl); 2. scharfes Verhör (Gaunersprache; s. o. bilbel).

Pilpulim

Anton, 1859: Gefecht, Händel, Streit.

Pilsel

Anton, 1859: Magd.

pilz’l

Bischoff, 1916: Magd, Jungfer, Mädchen (ital.: pulcella).

Pimperle keesen

Bischoff, 1916: Mädchenhandel treiben (Pimperle, Pimpel, Pümpel: weibl. Schamteil; keesen: kaufen); Gaunersprache.

Pincke

Hempeln, 1687: eine Manns-Person.

pinkas

Bischoff, 1916: Notizbuch, Verzeichnis des Gestohlenen (rabbinisch: pinkas, Tafel, Buch, Verzeichnis); masc.

pinke

Bischoff, 1916: 1. Geldbüchse (rabbinisch: pinkâ, Schlüssel); 2. Geld überhaupt (Gaunersprache, Kundensprache).

Pinkert

Hermann, 1818 / Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Stern.

Pinselfritze, Pinsel

Bischoff, 1916: Maler (Kundensprache).

Pint

Bischoff, 1916: männliches Glied (Gaunersprache; vgl. engl.: pin, pintl, Pflock).

Pirum

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Abendbrod.

Anton, 1859: Abendbrod.

Pisacken

Hermann, 1818 / Krünitz’ Encyclopädie, 1820: knebeln.

Pisaken

Anton, 1859: knebeln.

Pischar

Krünitz’ Encyclopädie, 1820 / Anton, 1859: Fisch.

Pische

Anton, 1859: angeblich reine unverfälschte Leinwand.

Pischen-pee

Anton, 1859: Flüstern durch das Schlüsselloch.

pischt’m

Bischoff, 1916: Lein, Leinwand (hebräisch: pischtîm).

Pischtim

Fröhlich, 1851: n. die Leinwand, auch leinenes Zeug, Flachs. Pischtim adj. leinen; Beged pischtim, ein leinenes Tuch.

Piser

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Küster, Schulmeister.

Anton, 1859: Küster, Schullehrer.

Piskenpeh

Pfister, 1812: Ausrede.

Pissert

Anton, 1859: Hammel.

pizz’l

Bischoff, 1916: klein, wenig (rabbinisch: pizzûl, zerspellt, zerfasert; hebräisch: pûz, zerstreuen; oder Zusammenhang mit ital.: piccolo, klein, oder deutsch: „ein bissel“ oder engl.: pizzle, ein Schwänzchen).

Plancke

Hempeln, 1687: der Wein.

planj’nen

Bischoff, 1916: weinen (lat.: plangere).

Planten

Zimmermann, 1847: ein sehr gebrauchtes Wort, so viel als wegbringen, wegstecken, sich einer Sache unbemerkt entledigen, z. B. wenn der Drücker die Padde seinem Kabber oder Gehülfen zuplant, um von dem Bestohlenen nicht im Besitze derselben, also treefe angehalten zu werden; ferner bei der Verhaftung: das Schränkzeug oder die Sore planten, sich der Diebesschlüssel oder des Gestohlenen zu entledigen.

planten

Bischoff, 1916: (Gestohlenes) verbergen (Gaunersprache; von lat.: plantare, einpflanzen, versenken).

Plapper

Anton, 1859: Gesetz.

Plappermokum

Anton, 1859: Kanzel.

Platschen

Liber Vagatorum, 1510: das selb ampt. [das selbe Amt, d.h. Predigen]

Platschierer

Liber Vagatorum, 1510: die uf den bencken predigen.

Platt

Zimmermann, 1847: vertraut, befreundet, z. B. ich bin platt mit dem Schien, d. h. ich stehe mit dem Schließer auf einem freundschaftlichen Fuße.

Fröhlich, 1851: adj. vertraut, auf freundschaftlichem Fuße.

Anton, 1859: gescheit, klug.

Anton, 1859: neuer Genosse einer Diebesbande.

platt machen

Bischoff, 1916: (im Freien, platt auf dem Boden liegend) schlafen, nächtigen (Gaunersprache, Kundensprache).

platt-molle

Bischoff, 1916: Brieftasche (Blatt-molle, „voll Blätter“, „voll Papier“; von hebräisch: môlê, voll. — Gaunersprache).

Platte

Pfister, 1812: Feuerplaz.

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Gans n. Spr. (nach der alten Plattfuß, Strohbohrer).

Fröhlich, 1851: f. der Zwanziger.

Anton, 1859: Rücken, Nacken.

Platte (die) buzen

Pfister, 1812: fortziehen, entlaufen.

Platte Penne machen

Hermann, 1818: unter freiem Himmel Nachtquartier machen.

Anton, 1859: Nachtquartier unter freiem Himmel machen.

Platte pennemachen

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: unter freiem Himmel schlafen.

platte putzen

Bischoff, 1916: auskneifen, ausreißen (Gaunersprache; von rabbinisch: p’lat, fliehen, oder p’lat, Flucht, und hebräisch: pûz, sich zerstreuen).

Platte reißen

Bischoff, 1916: = platt machen, s. o.

Platten

Anton, 1859: reden.

Plattfus

Hermann, 1818: Gans.

Plattmolle

Zimmermann, 1847: f., die Brieftasche.

Platvoet

Duisburger Vocabular, 1724: ein Ganß.

Plauderer

Bischoff, 1916: Lehrer (Kundensprache).

Plehto

Anton, 1859: fort; auch die Freiheit.

Plehto halchen

Pfister, 1812: fortgehen, entlaufen.

Plehto holchen

Anton, 1859: durchbrechen, durchgehen, fliehen.

Plehto malochnen

Pfister, 1812: Bankerut werden.

Pléhto scheffen

Anton, 1859: veschwinden.

Pleiß

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Milch.

Anton, 1859: Milch.

Pleite

Zimmermann, 1847: f., die Flucht. Daher pleitegehn, Pleite machen, soviel als fliehen, entspringen, davonlaufen. Ferner heißt Pleite auch der Banquerott, daher: Er hat Pleite gemacht, er hat fallirt, nach dem bekannten jüdischen Sprichwort:

zoof zecher le pleite, zoof gannew lithlio

d. h. das Ende des Kaufmanns ist der Banquerott, das Ende des Diebes der Galgen.

pleite (die)

Bischoff, 1916: Bankerott (hebräisch: p’lêtâh, Flucht, weil der Bankerotteurvordem, um nicht ins Schuldgefängnis zu kommen, oft floh). — pleite machen: Bankerott machen (jüdisch-deutsch). — pleite handeln: (wörtlich:) gewerbsmäßig durchbrennen, d. h. sich mit der Absicht, ohne Bezahlung durchzubrennen, bei Privatleuten einmieten (Gaunersprache).

Pleitehandeln

Anton, 1859: Nachtquartier in einem zu bestehlenden Hause nehmen.

Plempe

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Bier.

Anton, 1859: Bier.

Plempel

Hempeln, 1687: Bier.

Plempl

Fröhlich, 1851: m. das Bier.

Plett, Plette

Bischoff, 1916: Billett, Anweisung (jüdisch-deutsch; ital.: bolletta, Zettel, Paß, Anweisung; böhm.: boleta).

Plette gehen oder schießen

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: fortlaufen.

Pletze

Bischoff, 1916: die Schulter (böhm.: plece).

Pleyen

Duisburger Vocabular, 1724: peinigen.

Plickschläger

Anton, 1859: nackter Bettler.

plîë (die)

Bischoff, 1916: Wunder (rabbinisch: p’lîâh).

Ploken

Pfister, 1812: Wollentuch.

Plomp

Duisburger Vocabular, 1724: Wasser.

Pluma

Anton, 1859: Ducaten.

Plumpert

Anton, 1859: Dolchstich.

Pochen

Anton, 1859: sich krank stellen.

pôchus, pôches

Bischoff, 1916: klein (rabbinisch: pâchûth, wenig); le-pôches: wenigstens (rabbinisch: le-pâchûth).

Pohder

Pfister, 1812: los, frey.

Anton, 1859: frei, los.

Pohr malochnen

Anton, 1859: abbinden, losmachen.

Pohre

Anton, 1859: Kuh.

Pohrebumser

Anton, 1859: Kuhhirt.

poisch’t

Bischoff, 1916: der Pfennig (rabbinisch: pôschet, wenig).

poißek sein

Bischoff, 1916: entscheiden, urteilen, s. o. paßk’nen.

Poket

Anton, 1859: Befehlshaber, Hauptmann.

pôkid, pôked

Bischoff, 1916: Amtmann, höherer Beamter (rabbinisch: pâkîd).

Polender

Liber Vagatorum, 1510: schloß oder burg.

Scherffer, 1652: Schloß oder Burg.

Polente

Bischoff, 1916: Polizei (Gaunersprache, Kundensprache; absichtliche Verdrehung und euphemistischer Ersatz des Wortes Polizei durch den Namen des italienischen Mehlbreis); Nebenformen: Pollente, Pollende.

Poliquetsch

Fröhlich, 1851: m. der Polizeimann.

Polizeifinger

Bischoff, 1916: gelbe oder Mohr-Rüben (Gaunersprache), s. Galgennägel.

Pollackenkrug

Zimmermann, 1847: m., das Polizeigefängniß Nr.1. zu circa 40 Personen eingerichtet, in welches nur die aus dem Criminalarrest nach dem Polizeiarrest translocirten Gefangenen regelmäßig versetzt werden, welche bereits criminell bestraft sind.

polle, pulle

Bischoff, 1916: die Tat (hebräisch: pô’al, p’ullâh); Mz.: polles (rabbinisch: po’olôth). — Hiervon: poller, Täter, Arbeitender.

Pollmag

Anton, 1859: Kriegsmann, Soldat.

Polpincke

Strelitzer Glossar, 1747: ein Bürgermeister.

Polter-baiss

Bischoff, 1916: Arbeitshaus, Gefängnis (Gaunersprache; 1. „Polter“ entweder von böhm.: páluda, Landstreicher, Vagabund, oder umgedeutschtes poller, s. d. — 2 s. baiss).

Poltzerey treiben

Hempeln, 1687: Ehebrechen.

Poltzmeister

Hempeln, 1687: ein Hurentreiber.

pomm

Bischoff, 1916: = pa'am: mal; eched pomm: einmal (s. eched); koll pomm: allemal, jedesmal (s. knoll); ad pomm: wiederum (hebräisch, rabbinisch: 'ad pa'am).

Pommhansen

Pfister, 1812: Äpfel.

Pompe

Anton, 1859: Pest, schweres Unglück.

pompen

Hempeln, 1687: borgen.

Ponim

Pfister, 1812: Antliz, Mund. kein Ponim kei Zuhre haben, Nichts gleich sehen, kein Ansehen haben.

Zimmermann, 1847: e., das Gesicht, Zwei einander in’s Ponim stellen, s. v. a. confrontiren, Jemandem ins Ponim peiffen, ihm die inkulpirenden Geständnisse ins Gesicht sagen.

Fröhlich, 1851: n. das Gesicht, Angesicht: in’s Ponim stellen, gegenüberstellen, konfrontiren; Ponim in’s Ponim kommen, in’s Gesicht, Mund gegen Mund kommen, konfrontirt werden; in’s Ponim pfeifen oder in’s Ponim sslichnen, wenn ein Geständiger seinem nicht geständigen Genossen seine Bezüchtigung in’s Gesicht sagt. Sprichwort: Der hat ka Ponim un ka Zure, der hat ein schlechtes Aussehen. (Wörtlich: der hat kein Gesicht und keine Gestalt).

pônim (das)

Bischoff, 1916: Angesicht (hebräisch: pânîm).

Ponim oder Ponum

Anton, 1859: Antlitz, Gesicht, Miene, Mund.

Ponum

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Gesicht.

Porcus

Duisburger Vocabular, 1724: Schweinen-Fleisch.

pôre

Bischoff, 1916: Kuh (hebräisch: pârâh); Mz.: pôres (hebräisch: pârôth).

Portionshandlanger

Bischoff, 1916: Kellner (Kundensprache).

Porum

Zimmermann, 1847: n., der Inbegriff der nöthigen Diebesschlüssel, Sperrhaken und Stemmeisen, s. v. a. Schränkzeug.

Poschen

Zimmermann, 1847: m., der Pfennig.

pôscher, pôschet

Bischoff, 1916: Pfennig, Heller (Gaunersprache, Kundensprache; von rabbinisch: pâschût, einfach; oder von rabbinisch: pâsch [jüdisch-deutsch: pôsch], Übrigbleibendes, Rest?).

Pose

Scherffer, 1652: Maul.

Posechen

Anton, 1859: öffnen, eröffnen.

Posschenen

Fröhlich, 1851: v. schließen, Schlösser öffnen; durch Nachschlüssel stehlen.

Posschener

Fröhlich, 1851: Nachschlüsseldiebe, besonders jene feinere Art derselben, die meist nur aus eigene Hand in Städten zu stehlen pflegen. Elegant gekleidet, aber die Tasche voll Dietriche, logiren sie sich in die namhaftesten Gasthäuser ein, stehlen, indem sie die Zimmer der Fremden, während deren Abwesenheit öffnen, und verschwinden dann gewöhnlich spurlos.

Possel

Fröhlich, 1851: n. das Fleisch; Posselfetzer m. der Fleischhauer.

pôßel

Bischoff, 1916: untauglich (hebräisch: p^ßûl).

Posseln

Fröhlich, 1851: v. schneiden, vorzüglich schnitzen.

Possenmalochner

Anton, 1859: Gaukler.

pôßik

Bischoff, 1916: Vers, Bibelabschnitt (rabbinisch: pâßûk).

Poster-Fetzer

Hempeln, 1687: ein Fleischer.

Postert

Hempeln, 1687: Fleisch.

Postjockel

Anton, 1859: Postknecht.

Postjokel

Pfister, 1812: Postknecht.

Poter

Zimmermann, 1847: los, ledig, frei. Daher poter kommen, entlassen werden. Gewöhnlich wird dies Wort jedoch nur von Versetzung ans dem Criminal- in den Polizeiarrest gebraucht und die gänzliche Entlassung mit: koffscher kommen bezeichnet.

pôter

Bischoff, 1916: frei (rabbinisch: pâtûr).

Potern

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: loskommen.

Potter

Fröhlich, 1851: los, so viel wie bodi.

Potz-Mosche

Hempeln, 1687: eine Jungfer.

Potzgen

Hempeln, 1687: ein Hüner-Ey.

Pracher

Zimmermann, 1847: m., der Bettler. Prachern, betteln, Pracherbriefe, Bettelbriefe.

Prayen

Pfister, 1812: bitten.

preien

Bischoff, 1916: bitten, einladen (engl.: to pray).

Primiren

Fröhlich, 1851: v. Tabakkauen; Primchen n. eine Dosis Kautaback.

Prinz oder Sinst

Konstanzer, 1791: der regierende Herr.

Prinzerei

Pfister, 1812: das höhere Gericht.

Anton, 1859: höheres Gericht, Appellationsgericht.

Prische

Anton, 1859: Bruder, Geschwister.

Prochen

Strelitzer Glossar, 1747: aus stehlen gehen.

Prosche gehen

Anton, 1859: rauben, stehlen.

Proscher

Anton, 1859: Dieb, Räuber.

Pschito

Pfister, 1812: freilich, gewiß.

Puffen

Zimmermann, 1847: s. v. a. pennen, nächtigen. Man sagt auch pofen.

Puffer

Anton, 1859: das Terzerol.

Pulver

Anton, 1859: loses, loses Geld in der Tasche.

Pumpen

Anton, 1859: borgen.

Pun

Hempeln, 1687: Geld.

Püppchenwickler

Bischoff, 1916: Zigarrendreher (Kundensprache, Gaunersprache; „Püppchen“ ist Mißverständnis statt „Piepchen“, s. o. Piependreher.

puppen, sich

Bischoff, 1916: sich neu kleiden (Kundensprache).

Purich

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Bohrer.

Anton, 1859: Bohrer.

Purim

Pfister, 1812 / Anton, 1859: Fastnacht.

pürim

Bischoff, 1916: 1. Purimfest (hebräisch: pûrîm); 2. Einbruchswerkzeuge (Gaunersprache: Groß-pürim: Brecheisen; Klein-pürim: Dietriche; vgl. hebräisch: pûr, pâra'r, zerbrechen, lockern, auflösen).

Puss

Pfister, 1812: Heu.

Puß

Anton, 1859: Heu.

Püß

Anton, 1859: Silbergeld.

Pussen

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Fleisch n. Spr. (nach der alten Boßhart).

Anton, 1859: Fleisch.

Putschge

Anton, 1859: flinte, Pistole.

Putz

Zimmermann, 1847: m., die Ausrede, Ausflucht; sich putzen, eine Ausrede vorbringen; seinen Einmes putzen, die bereits abgelegten Geständnisse zu seinem Vortheil wieder ummodeln und abändern; sich auf Einen putzen, einen Andern vorschieben. Der Putz steht, denn es ist Gips drin, d. h. die Ausrede wird gelten, denn sie hat innere Wahrscheinlichkeit. Aus Putz arbeiten, eine Arbeit zum Schein nachweisen, (von solchen Personen, die der Polizei ihren Broderwerb nachweisen müssen); solche Scheinarbeit heißt Putzarbeit. Diejenigen unredlichen Gewerbtreibenden, welche sich damit beschäftigen, für Geld und Gewinn den Dieben Vorschub zu geben und ihnen unrichtige Arbeitsscheine (sog. Putzzeddel) auszustellen, nennt man Putzmeister.

Fröhlich, 1851: m. die Ausrede, Exkulpation; Vertheidigung, die von den Gaunern selbst im Verhöre angebracht wird, um die Verdachtsgründe zu schwächen; einen Putz machen, eine Ausrede machen, einen Putz vormachen, Jemanden etwas vorschwindeln. Ein guter Putz, eine geschickte Vertbeidigung; ein schofler Putz, eine schlechte Ausrede.

Anton, 1859: Bettelvogt, Polizeidiener.

Bischoff, 1916: Polizist (Gaunersprache, Kundensprache; Abkürzung wie Lutz von Ludwig, Matz von Matthias, Fritz von Friederich, Metze von Mechthild, Mieze von Marie usw.)

Putz machen

Anton, 1859: Jemandem etwas weiß machen.

Putz, linker

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: zum Schein, auch lügen.

Putz, zum Putz

Hermann, 1818: zum Schein etwas thun, z. B. als Musikus auf dem Lande herumgehen, um desto eher stehlen zu können.

Putzen

Anton, 1859: Jemand täuschen, schneiden.

Putzen sich

Fröhlich, 1851: v. sich verthetdigen, ausreden, exkulpiren, deuteln.


Rothwelſch, die Pille