Bischoff, 1916: s. mâmin.
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m(a)arich sein
Bischoff, 1916: ausführliche sein, ausführlich beschreiben oder berichten (hebräisch: ma’ârîch, „lang machend“).
Ma Schue
Pfister, 1812: was für Unterschied?
Maat
v. Train, 1833: kleinwenig, wenig.
Anton, 1859: wenig.
Maatle
v. Train, 1833: n. Mundbissen.
Machas
v. Train, 1833: m. hochgeehrter Herr.
Machaschef
v. Train, 1833: m. Hexenmeister, Kartenschlager, Schwarzkünstler, Zauberer.
Anton, 1859: Hexenmeister, Zauberer.
Machaschèfe
v. Train, 1833: f. Hexe, Kartenschlägerin, Schwarzkünstlerin, Zauberin.
Machaz
Anton, 1859: hochgeehrter Herr.
Machen
Fröhlich, 1851: dies Wörtchen wird in der Kochemer-Sprache häufig dem Hauptwort angehängt, woraus dann ein verbum activum entsteht. Z. B. Emmeß machen, die Wahrheit sagen, Putz machen, sich ausreden, exkulpiren usw.
Machile
v. Train, 1833: f. Verzeihung.
Anton, 1859: Verzeihung; Machile prayen, Verzeihung erbitten.
Machile prayen
v. Train, 1833: Um Verzeihung bitten, Verzeihung erbitten.
Machilo
Pfister, 1812: Verzeihung, auch der Hintere.
Machilo prayen
Pfister, 1812: um Verzeihung bitten.
Machimmet
Zimmermann, 1847: umsonst, ohne Gegenleistung, unentgeltlich.
Machlaukaus
v. Train, 1833: Gefecht, Händel, Streit, Streitigkeiten, Zank.
Anton, 1859: Gefecht, Händel, Streit.
machloîkes (die)
Bischoff, 1916: Zerwürfnis, Unfriede (hebräisch: machalôketh).
Machlokesen
Anton, 1859: raufen, streiten, zanken.
Machlokêsen
v. Train, 1833: raufen, streifen, zanken.
Machmes
v. Train, 1833: wegen.
Machnesorech
v. Train, 1833: gastfreundlich.
Machome
v. Train, 1833: m. Kriegsmann, Soldat.
Anton, 1859: Kriegsmann, Soldat.
Machomme
Pfister, 1812: Soldaten.
machriw sein
Bischoff, 1916: zerstören, vernichten (hebräisch: machrîb, zerstörend).
machschôwe (die)
Bischoff, 1916: der Gedanke (hebräisch: machaschâbâh); Mz.: machschôwes: die Gedanken, das Gedächtnis (hebräisch: machaschâbôth).
machser
Bischoff, 1916: (jüdisches) Festgebetbuch (rabbinisch: machsôr, Zyklus).
machte
Bischoff, 1916: Pfanne, Feuerbecken (hebräisch: machthâh).
machth’ne
Bischoff, 1916: Schwiegermutter (rabbinisch: mechutth’nâh, machth’nâh).
Machulle
Pfister, 1812: krank, elend.
v. Train, 1833: elend, krank, verdorben (arm geworden.)
Zimmermann, 1847: fertig, daher 1) krank, 2) bankerott.
Anton, 1859: elend, krank, verdorben.
machülle, mechülle
Bischoff, 1916: krank (s. choile), verhaftet, zugrunde gegangen, bankerott (hebräisch: mechullèh, krank).
Machutten
Pfister, 1812: Tochtermann.
v. Train, 1833: m. Eidam, Frauenbruder, Tochtermann, Schwiegersohn.
Anton, 1859: Schwiegersohn, Eidam.
Mackel
v. Train, 1833: m. Kleiderdiebstahl, Stock.
Anton, 1859: Kleiderdiebstahl, Stock.
Bischoff, 1916: usw.: s. u. makkel.
Macker (es ist mir)
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: es ist mir bewust.
Mackern
v. Train, 1833: kennen.
Anton, 1859: kennen; mackert, kenntlich.
Mackert
v. Train, 1833: kenntlich.
Mackum
Liber Vagatorum, 1510: statt. [Stadt]
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: Brügel, oder Schläge.
v. Train, 1833: m. eín Ort, Prügel, Schläge.
Anton, 1859: der Ort; auch Prügel, Schläge.
Bischoff, 1916: s. u. môkem.
Madabbern
Fröhlich, 1851: v. sprechen, reden, plaudern, sagen; den Emmeß medabbern, die Wahrheit sagen.
Maden
Hempeln, 1687: Korn.
Madibern
v. Train, 1833: plaudern, reden, sagen, schwätzen, sprechen.
Anton, 1859: plaudern, reden, sagen, sprechen.
Madihne
Hermann, 1818: das platte Land. Auf der Madihne gehen, herumziehen, um zu stehlen.
maftach, maftoch
Bischoff, 1916: Schlüssel (hebräisch: maphthêach).
Magahênen
Anton, 1859: hauen, schlagen.
Magaienen
Pfister, 1812: züchtigen.
Magayênen
v. Train, 1833: hauen, schlagen, züchtigen.
Mageyen krigen
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ausgepeitscht werden.
maggid
Bischoff, 1916: Wanderprediger (hebräisch: maggîd, Erzähler).
Mah
v. Train, 1833 / Anton, 1859: was.
Bischoff, 1916: was, wie? (hebräisch: mâh). — mah-nischtanne: überklug, spitzfindig (rabbinisch: mah nischthannèh: „Wodurch unterscheidet sich [diese Nacht von anderen Nächten]?“ ist der Anfang der Hausliturgie am ßèder-Abend [s. d.]. — Die Frage wird an den ältesten Haussohn gestellt, der darauf weiter nach der Liturgie gelehrt antwortet: „In anderen Nächten [tun wir so und so], in dieser Nacht aber“ usw.).
Mah Schue?
v. Train, 1833: Was für Unterschied?
Maharig
v. Train, 1833 / Anton, 1859: flink, geschwind.
Mahlbeah
Pfister, 1812: ein Bazen, Münze.
v. Train, 1833: m. Batzen (Münze).
v. Train, 1833: f. Münze.
Anton, 1859: Batzen, Münze.
Mahlbosch
Konstanzer, 1791: ein Rok.
Mahlen
Pfister, 1812: Kamerad.
v. Train, 1833: m. Camerad.
Anton, 1859: Camerad.
maim-medîne
Bischoff, 1916: Holland (hebräisch: majim, Wasser, und: medînâh, Land).
maimed
Bischoff, 1916: Zustand (rabbinisch: ma’amâd).
maimen
Bischoff, 1916: reinigen, waschen (Gaunersprache; von hebräisch: majim, Wasser).
mairew
Bischoff, 1916: Abendgebet, Vorabendgebet (rabbinisch: ma’arîb).
maisse
Bischoff, 1916: Begebenheit, Geschehnis, Geschichte; Werk, Ding, Stück usw. (hebräisch: ma’asèh). — maisse-Buch: ein jüdisch-deutsches erbauliches Geschichtsbuch. — maisse b’reischiss: „das Schöpfungswerk“, die jüdisch-mystische Kosmogonie (rabbinisch: ma’asèh b’rêschîth); maisse merkôwe: „das Wagenwerk“, die auf Echeziel I ruhende jüdisch-mystische Engelslehre usw. (rabbinisch: ma’asèh merkâbâh); maisse naires: Kindereien, Dummjungenstreiche (rabbinisch: ma’asèh na’arûth). — Verkleinerung: maisseloch, maisselach mache: „Geschichten“ machen, Dummheiten machen.
maium
Bischoff, 1916: Wasser (statt hebräisch: majim; vgl. kôchum statt chôchem).
Majemen
Pfister, 1812: regnen.
Majim
Pfister, 1812: Wasser.
v. Train, 1833: n. Fluß, Wasser.
v. Train, 1833: m. Regen.
Anton, 1859: Fluß, Wasser, Regen; majimen, regnen.
Majimbolifte
v. Train, 1833: f. Wassersuppe.
Majimen
v. Train, 1833: regnen.
Majimslosch
v. Train, 1833: m. Kahn, Nacken, Schiff.
Makeinen
Anton, 1859: schlagen, prügeln.
Maken
v. Train, 1833: erfahren, gewahr werden (eine Sache.)
Anton, 1859: erfahren, gewahr werden.
Makenen
Anton, 1859: einschleichen in die Häuser früh Morgens und stehlen.
Makênen
v. Train, 1833: einschleichen früh Morgens in die Häuser und stehlen.
Maker
v. Train, 1833: bekannt.
Maker werden
v. Train, 1833: erfahren (eine Sache), gewahr werden.
Makir
Fröhlich, 1851: m. der Kenner, Sachverständige.
Makka
Fröhlich, 1851: a. thust du ihn nicht makka? kennst du ihn nicht?
Makke
v. Train, 1833: f. Beule, Hieb, Narbe, Schmarre, Wunde.
Anton, 1859: Beule, Hieb, Narbe, Wunde; Makkes, Schläge.
makke (die)
Bischoff, 1916: 1. Schlag (hebräisch: makkâh), Mz.: makkes (hebräisch: makkôth); 2. Stich beim Kartenspiel (jüdisch-deutsch, Gaunersprache). — Davon: makk(e)sen = schlagen, prügeln.
Makkeirs, Makkes
Fröhlich, 1851: Pl. Schläge, Prügel. Makkeirs mardeß, jämmerliche Prügel.
makkel
Bischoff, 1916: der Stock, Prügel (hebräisch: makkêl). — Davon: makkeln = hauen, schlagen; vermakkeln = verhauen; untermakkeln = unterschlagen. — makkel spüren: etwas merken, „sich Witz kaufen“ (eigentlich: Prügel spüren).
Makkenen
Zimmermann, 1847: stehlen, namentlich mit Schlüsseln.
Makkener
Zimmermann, 1847: m., ein gewaltsamer Dieb.
Fröhlich, 1851: Diebe, welche mittelst Nachschlüssel stehlen. Es zerfällt diese Art Diebe zwar in verschiedene Abstufungen, je nachdem sie nämlich entweder bei Tage oder des Abende, in Städten oder Dörfern, vornehmlich u stehlen pflegen; die gewöhnliche Prozedur ist jedoch folgende: Ist dem Makkener ein Massematten baldowert worden, so besieht er sich, wo möglich, das Stubenthürschloß, um darnach die Form des anzuwendenden Dietrichs zu bestimmen. Ist die Konstruktion des Schlosses besonders schwierig, so sucht er davon einen Wachsabdruck zu erhalten. Schon durch die Baldowerung weiß er, wann der Freier nicht zu Hause ist. Um diese Zeit begibt er sich dann, mit einem oder mehreren Genossen nach der zu bestehlenden Wohnung. Durch Anklopfen an die Thüre derselben oder durch Anziehen des Klingelzuges überzeugt er sich, daß auch wirklich Niemand zu Hause sei. Sodann öffnet er mittelst der mitgebrachten Nachschlüssel die Thür und begibt sich in das Innere, während der Andere draußen aus Schmiere stehen bleibt, um auf das, was sich draußen begibt, ein wachsames Auge zu richten und von etwaiger Gefahr seinen Genossen benachrichtigen zu können. Sind mehrere Chawern, so werden auch an verschiedenen Orten mehrere Schmieren aufgestellt. — Die Nachschlüssel werden, nachdem aufgeschlossen ist, in ein Versteck gelegt, damit sie, bei möglicher Überraschung, bei den Dieben nicht gefunden werden. — Derjenige, der in die Wohnung gegangen ist, öffnet hier mit einem bei sich führenden Stemmeisen (Schocherer), nachdem er, wenn es erforderlich ist, Licht angezündet, zu welchem Behufe er Feuerzeug und ein Endchen Wachslicht bei sich trägt, die verschlossenen Behältnisse und stiehlt daraus das Beste, meist aber nur, alles Andere liegen laisend, Geld und Präziosen, wonachst die Beute unter die Chawern zur Cheluke kommt. (Thiele).
Makkes
v. Train, 1833: f. Schläge.
Makkig
v. Train, 1833: wund.
Makkum
Scherffer, 1652: Ort oder Stelle.
Maklesbasil
v. Train, 1833: n. Gegitter.
Makoles
v. Train, 1833: f. Schläge.
makriw sein zu
Bischoff, 1916: nähern, heranbringen (hebräisch: makrîb, nähernd; auch: dem Altare nähernd = opfernd); sich m. sein: sich nähern, (aber auch:) sich aufopfern.
Malach
v. Train, 1833: m. Engel.
Anton, 1859: Engel.
Malach Hamoves
v. Train, 1833: m. Todesengel.
Malain
v. Train, 1833: m. Wein.
Anton, 1859: Wein.
Malainfinchen
v. Train, 1833: m. Weinfaß.
Malbesch
Anton, 1859: Gewand, Kleid, Rock.
Malbesch, Malbosch
v. Train, 1833: n. Gewand, Kleid, Rock.
Malbisch
Zimmermann, 1847: m., — fälschlich auch Malmisch oder Walmisch — das Kleid, der Rock. Daher Ober- und Untermalbisch.
Fröhlich, 1851: m. der Rock, jede Art Kleidungsstücke. Pl. Malbuschim.
Malbosch
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Rock, oder Camisol.
Malboschim
v. Train, 1833: n. Kleidungsstücke.
Malbusch
Strelitzer Glossar, 1747: ein Kleid.
malbusch, malbüsch, malmüsch, malmisch (der)
Bischoff, 1916: das Kleid, die Kleidung, der Rock, das Gewand (hebräisch: malbûsch). — Davon: malm’schen, malm(i)schen: kleiden.
Malches
v. Train, 1833: n. Regierung.
Fröhlich, 1851: m. ein gekröntes Haupt, der Landesfürst. Malches jowen, Kaiser von Rußland, Malches zarsoff, König der Franzosen usw.
Anton, 1859: Regierung.
Malchome
v. Train, 1833: f. Krieg, Schlacht.
Anton, 1859: Krieg, Schlacht.
Males Chevogte
v. Train, 1833: m. hochgeehrter Herr.
malke, malche
Bischoff, 1916: 1. Königin (hebräisch: malkhâh); 2. die 10 im Kartenspiel (weil diese im jüdischen „Tartelspiele“ mit dem „König“ [s. u. melech] ein Paar bildet).
malkes, malches
Bischoff, 1916: 1. Königreich (rabbinisch: malkhûth); 2. die 39 Buß-Peitschenhiebe, die sich besonders Fromme am Vorabende des Versöhnungstages verabreichen lassen (rabbinisch: malkûth).
mallach, malloch
Bischoff, 1916: Engel (hebräisch: mal’âch), Mz.: mallôchim (hebräisch: mal’âchim). — mallach ha-môwes: der Todesengel (hebräisch: mal’ach ha-mâweth).
Mallogcheder
v. Train, 1833: n. Schreibstube.
Mallogen
v. Train, 1833 / Anton, 1859: schreiben.
Malloger
v. Train, 1833: m. Amtsactuar, Gerichtsschreiber, Schreiber.
Anton, 1859: Amtsactuar, Gerichtschreiber, Schreiber.
Mallogerei
v. Train, 1833: f. Gerichtsschreiberei, Inschrift.
Mallogkleppert
v. Train, 1833: m. Schreibtisch.
Mallogschnee
v. Train, 1833: m. Schreibpapier.
Malloochen
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: schreiben.
Mallus
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Hintere.
v. Train, 1833: m. Hintere.
Anton, 1859: der Hintere.
Malmsch
v. Train, 1833: n. Gewand, Kamisol, Kittel, Kleid, Montur, Rock.
Anton, 1859: Gewand, Kleider, Rock.
Malmuschfinke
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Schneider n. Spr. (nach der alten Klaffotfetzer).
v. Train, 1833: m. Schneider.
Anton, 1859: Schneider.
Maloche
v. Train, 1833: f. Arbeit, Strapaze.
Anton, 1859: Arbeit, Strapaze.
malôche, malôge
Bischoff, 1916: 1. Arbeit, Handwerk, Kunstwerk (hebräisch: mal’âchâh); 2. Handwerkskniff, Trick (Kundensprache, Gaunersprache); vgl. melôche.
Malochen oder Malochnen
Anton, 1859: arbeiten, machen, schaffen.
Malochen, Malochnen
v. Train, 1833: arbeiten, machen, schaffen.
Malöhr
Bischoff, 1916: (neckend für:) Maler (Kundensprache).
Malpose
Strelitzer Glossar, 1747: ein Krüger.
malschen sein
Bischoff, 1916: verleumden (hebräisch: malschîn, verleumdend).
Mälterche
Pfister, 1812: eine Maas.
Mälterche, Mälterle
v. Train, 1833: n. Maß.
Maluchen, melochnen
Zimmermann, 1847: machen. Dieses Wort wird wie das Substantivum: Malucher, Melochner, mit unendlich vielen andern Wörtern Verbunden, wo der Sinn sich dann von selbst ergiebt.
Malvenbayes
v. Train, 1833: n. Leihaus.
Malvénen
Anton, 1859: borgen, darleihen.
Malvênen
v. Train, 1833: borgen, darleihen, leihen.
Malvêner
v. Train, 1833: m. Darleiher.
Malves
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Männer-Rock.
Konstanzer, 1791: ein Camisohl.
v. Train, 1833: n. Kamisol, Kittel.
malwe
Bischoff, 1916: der Darleiher, Gläubiger (hebräisch: malwèh); malwen: darleihen (jüdisch-deutsch).
mâmid, maimid sein
Bischoff, 1916: bestätigen (hebräisch: ma’amîd, bestätigend).
mâmin sein zu
Bischoff, 1916: glauben an (hebräisch: ma’amîn, glaubend).
mamme
Bischoff, 1916: Mutter (vgl. lat.: mamma, franz.: maman usw.); mamme-lôsch’n (s. lôsch’n): „Muttersprache“ (Bezeichnung des jüdisch-deutschen Jargons).
Mammen
Fröhlich, 1851: v. einräumen, bekennen, Geständniß ablegen. (Neuerer Ausdruck für Slichnen).
Mammer
v. Train, 1833: f. Hausmutter, Mutter.
Anton, 1859: Hausmutter, Mutter.
Mamsen
Pfister, 1812: schimpfen.
v. Train, 1833 / Anton, 1859: fluchen, schelten, schimpfen.
Mamser
v. Train, 1833: n. Hurenkind, uneheliches Kind.
Anton, 1859: Hurenkind.
Bischoff, 1916: 1. uneheliches Kind, Bastard (hebräisch: mamsêr); 2. durchtriebener Mensch (Gaunersprache); 3. Verräter (statt: mass’rer, s. d.). Ebenso: mams(e)rei: Angeberei, Denunziation, heimliche Anzeige (Gaunersprache). — mamser-Stück’l: Bubenstück (Gaunersprache).
manal
Bischoff, 1916: Schuh (rabbinisch: man’âl), Mz.: manôlim (rabbinisch: man’âlîm). — Davon: manalmer: Schuhmacher, Schuster (jüdisch-deutsch, Gaunersprache).
Manaschwereköhre
v. Train, 1833: n. Zuchthaus.
Anton, 1859: das Zuchthaus.
Mandeln, gebrannte
Bischoff, 1916: Schlechtes Pflaster (Kundensprache).
Manga
v. Train, 1833: f. Bitte.
Anton, 1859: Bitte.
Mangaksav
v. Train, 1833: Bittschrift.
Mangeln
v. Train, 1833: vergessen.
Mangen
Pfister, 1812: betteln.
v. Train, 1833 / Anton, 1859: betteln, bitten.
Manger
v. Train, 1833: m. Bettelmann, Bettler.
Anton, 1859: Bettelmann.
Bischoff, 1916: Bettler (Kundensprache; niederdeutsch: Mank = Mangel).
manhig sein
Bischoff, 1916: anführen (hebräisch: manhîg).
Manichäer
Zimmermann, 1847: m., der Gläubiger.
Manische
v. Train, 1833: m. Zigeuner.
Anton, 1859: Zigeuner.
Manistera
Konstanzer, 1791: die Suppe.
Manistere
v. Train, 1833: f. Suppe.
Manne
v. Train, 1833: f. Folter, Marter, Plage, Qual.
Anton, 1859: Folter, Plage, Qual; mannen, foltern, plagen, quälen.
Mannen
v. Train, 1833: foltern, martern, plagen, quälen.
Manner, Männer
Bischoff, 1916: Taler (Gaunersprache; Wildemanns-Taler, von dem „wilden Mann“ auf vielen alten Talern; keineswegs abzuleiten von hebräisch: mânêh, Münze).
Mansch
v. Train, 1833: f. Kost.
Bischoff, 1916: Trinkgeld (Kundensprache; womit „die Hand naß gemacht“ wird?; oder vom russ.: na tschaj, „zum Trinken“?).
Mansche sihg!
v. Train, 1833: Esse das!
Manschen
v. Train, 1833: essen.
Anton, 1859: essen; Manscherei, das Essen.
Manscherei
v. Train, 1833: f. Essen.
Manschesêchore
v. Train, 1833: f. Lebensmittel.
Manschetten
Bischoff, 1916: Handschellen, Handfesseln (Gaunersprache).
Mantel
v. Train, 1833: m. Dach, Fensterladen von innen.
Anton, 1859: Dach, Fensterladen.
Mantelchalon, Mantelgallon
v. Train, 1833: n. Dachfenster.
Mäntler, Mantel-melôchner
Bischoff, 1916: Dachdecker (Gaunersprache; von lat.: mantellum, Decke, und melôchnen, s. d.).
mappe (die)
Bischoff, 1916: das Tischtuch (rabbinisch: mappâh).
Marachem, Marachum
v. Train, 1833: barmherzig, gnädig.
Marachun
Pfister, 1812: gnädig.
marb’ser, marb(i)sser
Bischoff, 1916: (rühriger) Geschäftsmann (von rabbinisch: marbîth, Zins, Gewinn).
march’zer
Bischoff, 1916: Taschendieb, Wäschedieb (Gaunersprache; von hebräisch: râcház, waschen).
Marchitzer
Fröhlich, 1851: m. ein vorzüglich geschickter Dieb. Der Jong werd a Marchitzer wer’n, aus dem Jungen wird ein vorzüglicher Spitzbube werden.
Mare
v. Train, 1833: f. Schein (der vom Auge.)
Anton, 1859: Schein; marénen, scheinen.
Marel
Pfister, 1812: Mauer.
v. Train, 1833: f. Gemäuer, Mauer.
Maremokum
Fröhlich, 1851: n. (eigentlich der Ortsanzeiger, das Register) der falsche Nachweis des Alibi, wodurch die in Untersuchung gerathenen Gauner gewöhnlich die dringendsten gegen sie sprechenden Beweise zu entkräften pflegen: das eigentliche Palladium ihrer Straflosigkeit. Maremokum machen, oder: Maremokum geben, falsches Zeugniß für das Alibi des Gauners ablegen. Auch die Leute selbst, die sich zum falschen Alibis Zeugniß hergeben, werden Maremokum genannt. Daher Maremokum stellen, falsche Zeugen zum Nachweis des Alibi stellen.
Maremokum stellen
Anton, 1859: falsche Zeugen stellen.
Marênen
v. Train, 1833: scheinen.
Margisch sein
Fröhlich, 1851: empfindlich, übelnehmend sein.
Bischoff, 1916: empfinden, fühlen (rabbinisch: margîsch, fühlend).
Margoleaus
Pfister, 1812: Perlen.
Margoleos, Margules
v. Train, 1833: f. Perle.
margôlis
Bischoff, 1916: Perle (rabbinisch: margâlith).
Markt abhalten
Hermann, 1818: den Markt besuchen, in der Absicht zu stehlen.
v. Train, 1833: Jahrmarkt besuchen, um zu stehlen.
Anton, 1859: Jahrmarkt besuchen, um zu stellen.
Maro, Märo
v. Train, 1833: n. Brod.
Marobolifte
v. Train, 1833: f. Brodsuppe.
Marofinchen
v. Train, 1833: n. Brodschrank.
Marokalätschen
v. Train, 1833: m. Brodkuchen.
Marokiß
v. Train, 1833: m. Brodsack.
Anton, 1859: Brodsack.
Maroschupper
v. Train, 1833: m. Broddieb.
Anton, 1859: Broddieb.
marpe
Bischoff, 1916: Medizin (hebräisch: marpê, Heilmittel).
Marramen
v. Train, 1833 / Anton, 1859: betrügen.
Marrenglänze
v. Train, 1833: f. Spiegel.
Marschirer, die stillen
Fröhlich, 1851: das Ungeziefer in den Kleidern.
Märtine
v. Train, 1833: f. Gegend, Land, Landschaft.
Anton, 1859: Gegend, Land, Landschaft.
Bischoff, 1916: (Kundensprache; falsch für) medine, s. d.
Märtinegenter
v. Train, 1833 / Anton, 1859: Landleute.
Märtinemajum
v. Train, 1833: n. Landregen.
Märtineschophet
v. Train, 1833: m. Landrichter.
Anton, 1859: Landrichter.
Märtinespecht
v. Train, 1833: m. Landjäger.
Anton, 1859: Landjäger.
Marum
v. Train, 1833: n. Brod.
Anton, 1859: Brod.
maschbîe sein
Bischoff, 1916: jemanden beschwören (hebräisch: maschbî’a, beschwörend).
maschîach, moschîach, meschîche
Bischoff, 1916: der Messias (hebräisch: mâschîach).
maschk’n (der)
Bischoff, 1916: 1. das Pfand (rabbinisch: maschkôn); 2. geheime Kenntnis von etwas (Gaunersprache).
maschk’nen
Bischoff, 1916: (Geld) auf Pfänder leihen (rabbinisch: maschkên).
Maschke
Zimmermann, 1847: f., ein Pfandstück, daher vermaschken, oder gewöhnlicher: verjaschwin, versetzen.
Bischoff, 1916: Katze (Gaunersprache; von böhm.: mačka).
Maschken
v. Train, 1833: n. Pfand, Unterpfand.
Anton, 1859: Pfand, Unterpfand.
Maschkenbayes
v. Train, 1833: n. Pfandhaus.
Maschkonkeim
Anton, 1859: der Pfandjude.
Maschoker
v. Train, 1833: närrisch.
Maschokire Kaffer
v. Train, 1833: m. Närrischer.
Maschores
Pfister, 1812: Knecht.
Maschulle
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Geliebte (Schimpfname).
Maschve seyn
v. Train, 1833: vergleichen.
Masel
Fröhlich, 1851: n. das Glück. Glück wünschend heißt es: Masel tof, gut Glück! Glück auf! maseldick adv. glücklich.
Masel toof
Zimmermann, 1847: gut Glück, ein jüdischer Geburtstags- und Neujahrswunsch, der aber unter den hiesigen Dieben üblich geworden ist.
Masematte heben
Hermann, 1818 / Krünitz’ Encyclopädie, 1820: einen gewaltsamen Diebstahl begehen.
Masematten
Zimmermann, 1847: m., oder Masematte, f., der gewaltsame Diebstahl, mag er baldowert sein oder nur auf den Schub genommen, und mit Brech-, Schneide- und Bohrzeug, oder blos mit Nachschlüsseln und Sperrhaken ausgeführt werden. Nach Art der Ausführung giebt es Schränk-, Schlüsselmasematten u. s. w., nach dem Gegenstande Sohf- (Gold), Kiessohf- (Silber), Leder-, Tuch- u. a. Masematten. Einen Masematten stehen haben, d. h. einen baldowerten gewaltsamen Diebstahl in petto haben. Heut Nacht fällt der Masematten, d. h. in der heutigen Nacht wird der Diebstahl verübt. Aus dem Masematten treefe verschütt gehen, d. h. bei der Ausführung mit den Diebesinstrumenten oder dem Gestohlenen verhaftet werden.
Bischoff, 1916: 1. Handel und Wandel (rabbinisch: ma’asèh u-matthân); 2. (schlimmes) Geschäft, Schwindel, Gaunerei, Diebstahl, Diebesbeute (Gaunersprache).
maskir sein
Bischoff, 1916: gedenken, erwähnen, aussprechen (hebräisch: maskîr, gedenkend usw.).
Masnati
Anton, 1859: Wage.
Masnatti
v. Train, 1833: f. Wage.
Mass
Konstanzer, 1791: das Fleisch.
Maß
v. Train, 1833: n. Fleisch, Steuer, Zins.
Anton, 1859: Fleisch, Steuer.
Masse-Stappler
Pfister, 1812: falscher Freimaurer.
Massel
Pfister, 1812: Glück.
v. Train, 1833: n. Glück.
Fröhlich, 1851: f. Tabakspfeife.
Anton, 1859: Glück.
Bischoff, 1916: Geschick, Glück (hebräisch: massâl, Gestirn). — massel toff: viel Glück! (hebräisch: massâl tôb, „gutes Gestirn“, gut Glück).
Massel tof!
v. Train, 1833: Glück auf!
Masseln
Fröhlich, 1851: v. Tabak rauchen.
Massematten
v. Train, 1833: m. Diebstahl und Gaunerstreiche im AlIgemeinen, Geschäfte, Handel, Raub.
Fröhlich, 1851: m. der Diebstahl, besonders ein bestimmter, noch auszuführender Diebstahl. Einen Massematten stehen haben, einen Diebstahl in petto haben zu dessen Vollführung die Gelegenheit ausgekundschaftet und selbst auch beschlossen, aber noch verschoben ist; Massematten handeln, Diebstahle verüben; Massematten baldowern, die Diebstahlsgelegenheiten auskundschaften oder nachweisen.
Anton, 1859: Diebstahl, Gaunerstreiche, Raub, Handel.
Massematten haben
v. Train, 1833 / Anton, 1859: gewaltsamen Diebstahl begehen.
Massemattenbekog
v. Train, 1833: m. gewaltsamer Einbruch.
Masser
Fröhlich, 1851: m. der Verräther, Angeber; wittscher Masser, der Plauderer, ein Spitzbube der nicht zu leugnen versteht. Pl. Mossrim.
Massern
v. Train, 1833: warnen.
Fröhlich, 1851: v. anzeigen, denunciren, verrathen; auch: warnen.
Massestappler
v. Train, 1833: m. Freimauerer (falscher).
Anton, 1859: Freimaurer (falscher).
Maßger
Anton, 1859: der Verschluß.
Massik
v. Train, 1833: toll, wild, zornig.
v. Train, 1833: m. Toller, Schwätzer.
Anton, 1859: toll, wild, zornig; ein Toller.
maßik
Bischoff, 1916: beschädigend, stößig, schädlicher Dämon, Unhold (hebräisch, rabbinisch: maßîk). — m. sein: beschädigen.
Maßim
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Fürstl. Schloß.
Massim
v. Train, 1833: m. Schloß (großes Gebäude).
Anton, 1859: Schloß, größes Gebäude.
maßkim sein
Bischoff, 1916: zustimmen, übereinkommen (rabbinisch).
Maßlich
v. Train, 1833 / Anton, 1859: glücklich.
Maßlig
v. Train, 1833: f. Gabel.
maßper
Bischoff, 1916: Schlosser (Gaunersprache; von rabbinisch: maßpâr, Zange, Schere? Wahrscheinlich aber Verdrehung aus hebräisch: maßgêr, Schlosser).
Massume, Massumen
v. Train, 1833: f., n. Casse, Geld.
Massumenchelfener
v. Train, 1833: m. Geldwechsler.
Massumenmalochner
v. Train, 1833: m. Geldmünzer.
Massumme
Anton, 1859: Kasse, Geld.
Massummen
Pfister, 1812: Geld.
Massummenmalochner
Anton, 1859: Geldmünzer.
Massummenmassematten
v. Train, 1833: m. Cassediebstahl.
Anton, 1859: Kassendiebstahl.
Massummentiefe
v. Train, 1833: f. Casse, wo Schätze aufbewahrt werden.
Mast
v. Train, 1833: m. Rotz.
Anton, 1859: Rotz.
Matbea
v. Train, 1833: f. Münze.
Matche
Pfister, 1812: ein klein wenig.
v. Train, 1833: kleinwenig.
Mathone
v. Train, 1833: f. Belohnung.
Anton, 1859: Belohnung.
Matrelchen
v. Train, 1833: m. Erdäpfel, Kartoffel.
Anton, 1859: Kartoffel, Erdäpfel.
Matrelchenpolende
v. Train, 1833: f. Kartoffelsuppe.
Matsche
Pfister, 1812: Fisch.
v. Train, 1833: m. Fisch.
Anton, 1859: Fische; matschen, fischen.
Matschefinchen
v. Train, 1833: n. Angel, Fischangel.
Matschekapper
v. Train, 1833: m. Fischer.
Matschen
v. Train, 1833: angeln, fischen.
Matscherei
v. Train, 1833: f. Fischerei.
Mattel
v. Train, 1833: m. Keller.
Anton, 1859: Keller.
matten (der)
Bischoff, 1916: die Gabe, Darreichung (hebräisch: matthân); matten toire: Gesetzgebung (auf dem Sinai; hebräisch: matthan thôrâh).
mattern
Bischoff, 1916: erlauben (rabbinisch: matthîr, freigebend, gestattend, von aramäisch: n’thar).
Mättge
Pfister, 1812: wenig.
Mattin
v. Train, 1833 / Anton, 1859: morgen.
Mattof
Konstanzer, 1791: der Keller.
Mattof, Mattor, Mattuf
v. Train, 1833: m. Keller.
Mattone
Fröhlich, 1851: f. das Geschenk. Mattone nassenen, ein Geschenk geben, beschenken; Pl. Mattoneß.
Mattor
Pfister, 1812: Keller.
Mattuf
Pfister, 1812: Keller.
Mauach
v. Train, 1833: n. Gehirn, Hirn.
maucher
Bischoff, 1916: Kaufmann (Gaunersprache; hebräisch: môkhêr, môchêr).
Maude sein
Anton, 1859: bekennen, eingestehen.
Maude seyn
v. Train, 1833: bekennen, eingestehen.
maul
Bischoff, 1916: Betrüger (Gaunersprache; hebräisch: mâ’ûl, von: mâ’ál, betrügen).
Maure
Zimmermann, 1847: f., Furcht.
maure, moire
Bischoff, 1916: Furcht (hebräisch: môrâh).
Mauschel
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Pelz.
v. Train, 1833: m. Pelz.
Anton, 1859: Pelz.
mauscheln
Bischoff, 1916: jüdisch(-deutsch) sprechen, Jargon sprechen (hebräisch: môschêl, erzählend, von: mâschál).
Mause
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Kinder.
v. Train, 1833 / Anton, 1859: Kinder.
May
Duisburger Vocabular, 1724: eine Pistohle.
Mayse
v. Train, 1833: n. Geschichte, Scene.
Anton, 1859: Geschichte, Scene.
Mayserah
v. Train, 1833: n. Unannehmlichkeit.
Mazel
v. Train, 1833: m.-Retter.
Anton, 1859: Retter; mazeln, retten.
Mazin
v. Train, 1833: f. Fliege.
mazze (die)
Bischoff, 1916: ungesäuertes Brot, Osterfladen (hebräisch: mazzâh); Mz.: mazzes (hebräisch: mazzôth).
Mazzeln
v. Train, 1833: retten.
mazzêwe
Bischoff, 1916: Grabstein nebst Inschrift (hebräisch, rabbinisch: mazzêbâh).
mazzil sein
Bischoff, 1916: befreien, erretten (hebräisch: mazzîl, befreiend).
Meat
Pfister, 1812 / Anton, 1859: wenig.
Mêat
v. Train, 1833: kleinwenig, wenig.
Mebben
v. Train, 1833: n. Lamm.
Anton, 1859: Lamm.
Mebbensturz
v. Train, 1833: Lämmerfell.
Mebeln
Pfister, 1812 / v. Train, 1833 / Anton, 1859: bekommen.
mechabbed sein
Bischoff, 1916: ehren (hebräisch: mekabbêd, ehrend).
Mechaje sein
Pfister, 1812: ernähren.
mechallel sein
Bischoff, 1916: entheiligen, profanieren (hebräisch: mechallêl, entheiligend).
Mechane sein
Pfister, 1812: sich erfreuen.
Mechane seyn
v. Train, 1833: sich freuen.
v. Train, 1833: ernähren.
v. Train, 1833: sich erfreuen.
Mechane Spise
Pfister, 1812: jemand zum Scheine, oder aus Interesse erfreuen.
v. Train, 1833: erfreuen (Jemand zum Scheine oder aus Interesse.)
v. Train, 1833: freuen (Jemand zum Scheine oder aus Interesse.)
mechaschew sein
Bischoff, 1916: denken (hebräisch: mechaschschêb, denkend).
mechaße sein
Bischoff, 1916: bedecken (hebräisch: mekaßßèh, bedeckend).
mechaße, michße
Bischoff, 1916: Decke, Tuch (hebräisch: mekaßßèh, mikßèh).
Mechie
v. Train, 1833: f. Nahrung.
mechîle
Bischoff, 1916: Verzeihung, Vergebung (rabbinisch: mechîlâh).
Mechire
Zimmermann, 1847: f., eine Hausstrafe.
Mechje
Anton, 1859: Nahrung.
Mechlokos
v. Train, 1833: m. Gefecht, Händel, Streit, Streitigkeiten, Zank.
Anton, 1859: Gefecht, Streit, Zank.
Mechulle
Pfister, 1812: verdorben.
v. Train, 1833: elend, krank, verdorben (arm geworden.)
Anton, 1859: elend, krank.
Mechutten
v. Train, 1833: m. Eidam, Frauenbruder, Schwiegersohn, Tochtermann.
Anton, 1859: Schwiegersohn, Eidam.
mechütten
Bischoff, 1916: 1. Schwiegervater (rabbinisch: mechutthân; vgl. oben: macht’ne); 2. sauberer Verwandter, Freund, Bekannter oder Mensch überhaupt (in spöttischen Sinne; Gaunersprache).
medabbek sein zu
Bischoff, 1916: (jemanden) anhangen, sich anschließen (hebräisch: medabbêk, Anhänger).
medabber sein
Bischoff, 1916: reden, sprechen (hebräisch: medabbêr, sprechend).
Medabern
Pfister, 1812: reden.
medakdek sein
Bischoff, 1916: es genau nehmen, (auch:) grübeln (rabbinisch: medakdêk, sorgfältig).
Medine
v. Train, 1833: f. Gegend, Land, Landschaft.
Anton, 1859: Gegend, Land, Landschaft.
Bischoff, 1916: Inland, Gegend, Provinz, (plattes) Land (hebräisch: medînâh); medîne-geien: landstreichen, (auch:) hausieren; medine-geier: Landstreicher, Hausierer; medine-zajid: „Landjäger“, Gendarm (Gaunersprache).
Medinechaßne
v. Train, 1833: f. Landsturm.
Anton, 1859: Landsturm.
Medinegeier
Anton, 1859: der Landhausirer.
Medinegeschem
v. Train, 1833: m. Landregen.
Medinejent
v. Train, 1833 / Anton, 1859: Landsleute.
Medineodon
v. Train, 1833: m. Landesherr.
Anton, 1859: Landesherr.
Medinerat
Anton, 1859: Reichsthaler.
Medineratt
v. Train, 1833: Reichsthaler.
Medineruacher
v. Train, 1833: m. Landstreicher.
Anton, 1859: Landstreicher.
Medineschauphet
v. Train, 1833: m. Landrichter.
Anton, 1859: Landrichter.
Mees
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: das Geld.
v. Train, 1833: n. Geld, Münze.
Anton, 1859: Gold, Münze.
Meeß
Strelitzer Glossar, 1747: Geld.
Mefaisch seyn
v. Train, 1833: beleidigen, beschimpfen.
mefalpel sein
Bischoff, 1916: (scharfsinnig) disputieren (rabbinisch: mepalpêl, disputierend).
Mefayes sein
Pfister, 1812: sehr bitten.
Mefayisch sein
Pfister, 1812: beschimpfen, beleidigen.
Mefeyes seyn
v. Train, 1833: sehr bitten.
meforesch sein
Bischoff, 1916: erklären, auslegen (rabbinisch: mephôrêsch, Schriftausleger, Kommentator eines Talmudtraktats usw.).
megajer sein
Bischoff, 1916: (zum Judentum) bekehren (hebräisch: megajjêr, bekehrend).
megalle sein
Bischoff, 1916: bekanntmachen, offenbaren (hebräisch: megallèh, bekannt machend).
Megen
Liber Vagatorum, 1510: ertrencken.
v. Train, 1833 / Anton, 1859: ertränken.
megille
Bischoff, 1916: Buchrolle, (zumal:) Buch Esther (hebräisch: megillâh).
Megum
v. Train, 1833: n. Wasser.
Anton, 1859: Wasser.
Mehches
v. Train, 1833: m. Zoll (Straffen).
Mehchesbayes
v. Train, 1833: n. Zollhaus.
Mehn
v. Train, 1833: n. Genick.
Mehzern
v. Train, 1833: schinden (martern, plagen beim Einbruche.)
Anton, 1859: schinden, martern, plagen, beim Einbruch.
meier
Bischoff, 1916: erleuchtend (hebräisch: mê’îr); Meier = Mê’îr (als Eigenname).
meiken, meik’nen
Bischoff, 1916: bereiten, bestimmen (hebräisch: mêkîn, bereitend).
Meiner
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Menses bei den Frauenzimmern.
v. Train, 1833: m. Reinigung.
meio
Bischoff, 1916: hundert (hebräisch: mê’âh), Mz.: meies (hebräisch: mê’ôth).
meischiw sein
Bischoff, 1916: antworten (hebräisch: mêschîb, antwortend).
Meistern
Fröhlich, 1851: v. dies Wörtchen ist für sich allein fast gar nicht oder doch sehr schwer zu übersetzen; es ist aber auch fast nur gebräuchlich, wenn von dem Meistern des Freiers, d. h. des zu Bestehlenden die Rede ist. Kommt nämlich, wie es insbesondere bei Nachschlüsseldiebstählen wohl manchmal zu geschehen pflegt, der abwesende Damnisikat zurück, bevor der Diebstahl vollendet ist, so hält ihn der vor der Thüre Wache stehende Diebesgenosse durch ein Gespräch, das er mit ihm anknüpft, so lange auf, bis die in der Wohnung sich befindlichen Chawern Gelegenheit gefunden haben, sich zurückzuziehen, d. h. er meistert ihn.
Anton, 1859: ein diebisches Unternehmen begünstigen.
Meium
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Fuß [Fluß].
meiwen
Bischoff, 1916: bringen (hebräisch: mêbî, bringend).
meizern
Bischoff, 1916: plagen, quälen (hebräisch: mêzîr, plagend).
mejached sein
Bischoff, 1916: vereinigen (hebräisch: mejachêd, vereinend).
mejallèdes
Bischoff, 1916: Hebamme (hebräisch: mejallèdeth).
Mejs
Pfister, 1812: 100.
mejüches
Bischoff, 1916: vornehm (rabbinisch: mejûchâs).
mekabbel sein
Bischoff, 1916: empfangen (hebräisch: mekabbêl, empfangend).
mèkach (der)
Bischoff, 1916: Abrede, Vertrag, Kauf, Verkauf (hebräisch).
mekaddesch sein
Bischoff, 1916: heiligen (hebräisch: mekaddêsch, heiligend).
mekajem sein
Bischoff, 1916: (ein Gebot usw.) halten; bestätigen (hebräisch: mekajjêm).
Melach
Pfister, 1812: Kaiser, König.
v. Train, 1833: m. Kaiser, König, Landesherr.
Anton, 1859: Kaiser, König, Landesherr.
mèlach (der)
Bischoff, 1916: das Salz (hebräisch); m’lîach: gesalzen (hebräisch).
Melachs-Mokkum
Pfister, 1812: Frankfurt am Mayn.
melammed
Bischoff, 1916: Lehrer, Elementarlehrer (hebräisch: melammêd).
mèlech (meilach)
Meliterle
v. Train, 1833: n. Maß.
melôche
Bischoff, 1916: s. o. malôche; melôchen, melôchnen: arbeiten. — melôche-Stift: Handwerksbursche (Gaunersprache).
Melone, Melonifch
v. Train, 1833: venerisch.
Melone, melonisch
Krünitz’ Encyclopädie, 1820 / Anton, 1859: venerisch.
Melterle
Pfister, 1812: eine Maaß.
Memme
v. Train, 1833: f. Hausmutter, Mutter.
Anton, 1859: Hausmutter, Mutter.
Bischoff, 1916: Mutter, s. o. mamme (jüdisch-deutsch).
memschole
Bischoff, 1916: Herrschaft (hebräisch: memschâlâh).
Menachêmen
v. Train, 1833: trösten.
Mencklen
Liber Vagatorum, 1510: essen.
Mendel
Bischoff, 1916: = Emanuel (jüdisch-deutsch).
Meng
Liber Vagatorum, 1510: keßler.
v. Train, 1833: m. Kesselflicker.
Anton, 1859: Kesselflicker.
Mengenke
Bischoff, 1916: „Wache“, nämlich: 1. Sache, Ding (Dingsda, irgendwas); 2. Vorgemachtes, Täuschung, Schwindel (Gaunersprache).
menger
Bischoff, 1916: -arbeiter, -bearbeiter, -händler, z. B. in den alten (auch Familien-)Namen: Erdmenger, Eisenmenger (s. d.), Pferdemenger (s. d.) u. a. — mengen = machen, bearbeiten; doch auch: mit etwas handeln (wie engl.: mong).
Menkeln
v. Train, 1833: langsam essen.
Menoche
Anton, 1859: Ruhe, Stille.
Menoche, Menohche, Menuhche
v. Train, 1833: f. Ruhe, Stille.
menôchem sein
Bischoff, 1916: trösten (hebräisch: menâchêm, tröstend).
menoire
Bischoff, 1916: Leuchter (hebräisch: menôrâh).
Meod
v. Train, 1833 / Anton, 1859: sehr.
Meolophim mein capore
v. Train, 1833: im großen Tone sprechen, (prahlen mit seinem Vermögen.)
Mephanig
v. Train, 1833: bequem, comod.
Anton, 1859: bequem.
Merachem
v. Train, 1833 / Anton, 1859: barmherzig, gnädig.
merachem sein
Bischoff, 1916: sich erbarmen (hebräisch: merachêm, mitleidig).
Merachem seyn
v. Train, 1833: erbarmen.
Merageft
v. Train, 1833: entrüstet.
Merages sein
Pfister, 1812: erzürnen, ärgern.
Merages seyn
v. Train, 1833: erzürnen, sich ärgern.
Meragest
Anton, 1859: entrüstet.
meragges sein
Bischoff, 1916: erzürnen (hebräisch: meraggês, erzürnend).
Meramen
v. Train, 1833: betrügen.
meramme sein
Bischoff, 1916: betrügen (hebräisch: merammèh, betrügend).
merammes sein
Bischoff, 1916: andeuten (rabbinisch: merammês, andeutend).
merazze sein
Bischoff, 1916: zustimmen (rabbinisch: merazzêh, zustimmend).
Merchez
Fröhlich, 1851: f. die Wäsche (Marchez). Merchez f. die gerichtliche Beweisführung, Überführung; eine Merchez haben, in einer Untersuchung viele Beschuldigungen und Beweise gegen sich haben, so daß man ohne Strafe nicht davon kommen kaum.
Merchezer
Fröhlich, 1851: Diebe, welche davon ein Gewerbe machen, daß sie sich auf die Böden schleichen, um die dort zum Trocknen aufgehängte Wäsche zu stehlen. Auch solche Diebe werden unter dieser Benennung begriffen, die sich in Wirthshäusern, in Herbergen einfinden, den Fuhrleuten, Viehhändlern usw. während der Nacht die Geldkatzen vom Leibe abschneiden und sich damit ans dem Staube machen.
Merfen
v. Train, 1833: huren, Unzucht treiben.
Anton, 1859: Unzucht treiben.
merîwe (die)
Bischoff, 1916: Zank (hebräisch: merîbâh).
Merkelspiel
v. Train, 1833: m. Maul.
Anton, 1859: Maul.
merkoff
Bischoff, 1916: Wagen, Fahrgelegenheit (hebräisch: merkâb); merkoff esch: Dampfwagen, Eisenbahn (jüdisch-deutsch, Gaunersprache; hebräisch: êsch, Feuer; also „Feuerwagen“).
Merthine
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: auf der Merthine gehen, auf der Landstraße umhergehen um zu stehlen; blaue Merthine, Preußen; grüne Merthine, Böhmen; schwarze Merthine, Polen; weiße Merthine, Sachsen.
Merthine machen
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: einen Umweg machen um einen Markt noch zu bestehlen.
Mertine
Hermann, 1818: Landstraße. Blaue Mertine, Preußen. Weiße Mertine, Sachsen. Grüne Mertine, Böhmen. Schwarze Mertine, Polen.
v. Train, 1833: f. Landstrasse.
Anton, 1859: Landstraße.
Merwig
v. Train, 1833 / Anton, 1859: immer.
mesanne sein
Bischoff, 1916: huren (rabbinisch: mesannèh, hurend).
Mesapern
v. Train, 1833 / Anton, 1859: erzählen.
meschaddech sein
Bischoff, 1916: verheiraten (rabbinisch: meschaddêch; s. u. schadchen, schidddach).
meschammer sein
Bischoff, 1916: behüten, bewahren (hebräisch: meschammêr).
meschammes
Bischoff, 1916: (für: meschammesch): Diener, Bedienter (hebräisch: meschammêsch); meschammesch ha-mitte sein: „das Bett bedienen“, d. h. den Beischlaf ausüben (s. u. mitte).
meschanne
Bischoff, 1916: wortbrüchig (Gaunersprache; hebräisch: meschannèh, verändernd).
mèschi (der)
Bischoff, 1916: die Seide (hebräisch).
Meschores
v. Train, 1833: m. Bedienter, Diener, Hausknecht, Knecht.
Anton, 1859: Bedienter; auch Meschorsim.
meschôres
Bischoff, 1916: Diener, zumal Synagogendiener (hebräisch: meschârêth, Diener); Mz.: meschorsim (hebräisch: meschâr’thîm).
Meschorfes
Anton, 1859: Gesinde.
Meschorses
v. Train, 1833: n. Gesinde.
Meschorsim
v. Train, 1833: Bedienten, Diener, Knechte.
Meschugge
v. Train, 1833: närrisch, toll.
Zimmermann, 1847: betrunken, verrückt.
Anton, 1859: närrisch, toll; meschuggen, rasen.
meschügge
Bischoff, 1916: verrückt (rabbinisch: meschuggâh).
Meschugge un metorf
v. Train, 1833: wüthend.
Meschugge, meschiarcha
Fröhlich, 1851: adv. verrückt, toll. Du bist meschugge, du bist verrückt.
Meschuggehansel
v. Train, 1833: m. Poltergeist.
Meschuggekitt
v. Train, 1833: n. Tollhaus.
Anton, 1859: Tollhaus.
Meschuggen
v. Train, 1833: rasen (wüthend seyn).
Meschuggener Kaffer
v. Train, 1833: m. Närrischer.
Meschulmen
v. Train, 1833 / Anton, 1859: bezahlen, zahlen.
meschülmen
Bischoff, 1916: bezahlen (rabbinisch: meschullâm, bezahlt).
Meschumet
Anton, 1859: Jude (getaufter).
meschümmed
Bischoff, 1916: 1. getauft, Christ geworden (rabbinisch: meschummâd, ausgerottet, s. schmadden). — 2. treuloser Gauner gegen seine Kameraden, (auch:) Verräter (Gaunersprache).
Meschummet
v. Train, 1833: Jude (getaufter).
Meschunne
Fröhlich, 1851: adv. schlimm, böse, schmählich unnatürlich.
Meß
Liber Vagatorum, 1510: gelt oder Müntz.
v. Train, 1833: n. Leiche, todter Mensch.
Anton, 1859: die Leiche, todter Mensch.
mess (das)
Bischoff, 1916: der Leichnam, der Tote (hebräisch: mêth); Mz.: missim (hebräisch: mêthîm).
meßadder sein
Bischoff, 1916: ordnen, anordnen, verordnen (rabbinisch: meßadddêr, ordnend usw., von hebräisch: ßèder, Ordnung).
Meße
v. Train, 1833: n. Geld, Münze.
Anton, 1859: Geld, Münze; auch Mesum.
Meßfager
Anton, 1859: der Schlosser.
messîkes (die)
Bischoff, 1916: Süßigkeit, Anmut (rabbinisch: methikûth).
Messire
Fröhlich, 1851: f. der Verrath, die Anzeige, Denunciation, auch: die Warnung, eine Messire thun, eine Denunciation anbringen.
Messuken
Fröhlich, 1851: adv. gefährlich. In mokum is’s messuken ze handeln, in der Stadt ist es gefährlich zu stehlen.
Messume
Fröhlich, 1851: f. das Geld, Messume nassenen, Geld geben, zahlen. Nassne dem Scheigitz Messumme, gib dem Christen Geld.
Messume kiß
Fröhlich, 1851: m. der Geldbeutel.
Messummen
Pfister, 1812: Geld.
Mesum, Mesummen
v. Train, 1833: n. Geld.
Mesumme
Zimmermann, 1847: jüdisch, oder Mepaie, f., christlich, das Geld. Beides ist hier üblich.
mesümmen (der)
Bischoff, 1916: bares Geld (rabbinisch: mesummân).
mesüse
Bischoff, 1916: 1. das rituelle Türpfostenröllchen (hebräisch: mesûsâh, Türpfosten; rabbinisch: das Türpfostenröllchen). — 2. liederliches Weibstück (die gleich der Türpfostenrolle von jedem berührt wird; Gaunersprache).
metamme sein
Bischoff, 1916: verunreinigen (hebräisch: metammê’, verunreinigend).
Methairen
v. Train, 1833: säubern, scheuern.
metôrez sein
Bischoff, 1916: eine (rituelle) Frage lösen (hebräisch: metârêz, lösend).
Mette
Konstanzer, 1791: das Bett.
Mette-Behgert
Pfister, 1812: Leintuch, Bettuch.
Mette!
v. Train, 1833: Halt!
Metten
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Bett.
v. Train, 1833: m. Bett.
Anton, 1859: Bett; auch Halt!
Mettensturz
v. Train, 1833: m. Überzug eines Bettes.
mewajjesch sein
Bischoff, 1916: beschämen (rabbinisch: mebajjêsch, bittend).
mewakesch sein
Bischoff, 1916: bitten (hebräisch: mebakkêsch, bittend).
mewaschel sein
Bischoff, 1916: kochen (hebräisch: mebaschschêl, kochend); mewüschel: gekocht (hebräisch: mebuschschâl).
mewattel sein
Bischoff, 1916: zunichte machen, aufheben (ein Gesetz), verhindern, stören (rabbinisch: mebattêl, hindernd usw.).
mêwen (der)
Bischoff, 1916: Kenner, Sachverständiger (hebräisch: mêbîn, kundig).
Mezaar seyn
v. Train, 1833: betrüben.
mèzach (der)
Bischoff, 1916: die Stirn (hebräisch).
Mezaer sein
Pfister, 1812: betrüben, betrübt seyn.
mezîe (die)
Bischoff, 1916: Fund, guter Kauf (rabbinisch: mezî’âh, Fund).
Mi
v. Train, 1833 / Anton, 1859: mein.
mi- (min-)
Bischoff, 1916: von, von … her (hebräisch).
mi-jad
Bischoff, 1916: alsbald (hebräisch, rabbinisch: mi-jâd).
Michel
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Säge.
v. Train, 1833: m. Säge.
Anton, 1859: Säge.
Michio
Pfister, 1812: Nahrung.
v. Train, 1833: f. Nahrung.
Anton, 1859: Nahrung.
Michole
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die weiblichen Geburtstheile.
midbor (der)
Bischoff, 1916: die Wüste, Steppe (hebräisch: midbâr).
midde
Bischoff, 1916: Art und Weise, Maß, Anstand, Maßregel, Verfahren (rabbinisch, hebräisch: midddâh, Maß). — midde de-alme: „Art der Welt“, weltliche Angelegenheiten (’almâ: Welt). — middes: „Maße“, d. h. Beschaffenheit, Charakter (rabbinisch: midddôth).
Mieß
v. Train, 1833 / Anton, 1859: häßlich.
Bischoff, 1916: schlecht, unschön, faul, „eklig“ (rabbinisch: mî’ûß, verachtet, verabscheut, von hebräisch: mâ’aß; die Ableitung von hebräisch: mî’ût ist unmöglich, da t (têth) nie ein ß ergibt).
mießnik
Bischoff, 1916: „fauler Kopf“ (jüdisch-deutsch: mieß mit der slaw. Endung -nik).
miftoch pèssach
Bischoff, 1916: (nicht pèßach, s. d.): „Öffnung der Tür“, d. h. Türklinke (Gaunersprache; von rabbinisch: miphthach, Öffnen, Öffnung und hebräisch: pèthach, Tür).
Mik
Pfister, 1812: Frau.
v. Train, 1833: f. Ehefrau, Frau, Weib.
Anton, 1859: Ehefrau, Frau, Weib.
mikdasch, mikdosch
Bischoff, 1916: Heiligtum, Tempel (hebräisch: mikdâsch).
Mikel
Pfister, 1812: Schrank.
v. Train, 1833: m. Schrank.
Mikmer
Pfister, 1812: Frauen.
v. Train, 1833: Frauen, Weiber.
Mikre
v. Train, 1833: m. Zufall.
Anton, 1859: Zufall; mikren, zutragen.
Bischoff, 1916: Heilige Schrift, Bibel (rabbinisch: mikrâ; eigentlich: „das Gelesene“, die Schrift, im Gegensatze zur mündlichen Tradition).
Mikren
v. Train, 1833: zutragen, (eine Sache sich ereignen).
mikwe (die)
Bischoff, 1916: Bad, Badeplatz; (besonders:) das rituelle Reinigungtauchbad der Frauen und dessen Ort, auch „Tück“ (Tauche) genannt (hebräisch: mikwèh).
mîl
Bischoff, 1916: Meile (rabbinisch).
Milchkasse
v. Train, 1833: f. weibliche Brüste.
Anton, 1859: weibliche Brüste.
milchome (die)
Bischoff, 1916: der Krieg (hebräisch: milchâmâh).
Mile
Bischoff, 1916: Milch (Kundensprache; Verstümmelung, wie in der Kindersprache „Milli“).
mille (die)
Bischoff, 1916: das Wort (rabbinisch: millah); Mz.: millin, Wörter (rabbinisch: millîn). — mille be-mille: Wort für Wort.
Mimlich
v. Train, 1833: m. Mantelsack.
Anton, 1859: Mantelsack.
Mimmle
v. Train, 1833: f. Base, Tante.
Anton, 1859: Base, Tante.
mîn
Bischoff, 1916: Ketzer (rabbinisch); minüss: Ketzerei (rabbinisch: mînûth).
minche (die)
Bischoff, 1916: das Nachmittagsgebet und dessen Zeit (rabbinisch: minchâh).
Minckelbude
Hempeln, 1687: eine Gar-Küche.
Mine
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: Mutter.
v. Train, 1833: f. Hausmutter, Mutter.
Minékes
v. Train, 1833: f. Säugamme.
Minet
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Sammet, auch Manchester.
Minet, Manchester
v. Train, 1833: m. Sammt.
minhog (der)
Bischoff, 1916: Brauch, Gewohnheit (rabbinisch:minhâg).
Minhog Minnig
v. Train, 1833: m. Ceremonie, Sitte.
Minsch
Pfister, 1812: weibliche Schaam.
v. Train, 1833: f. Scham (weibliche).
Anton, 1859: Scham.
Mioalophim
Pfister, 1812: 100,000.
Mioalophim mein Capore
Pfister, 1812: in großen Tone sprechen.
Mipne
v. Train, 1833 / Anton, 1859: warum, wegen.
Mis
Zimmermann, 1847: schlecht.
Fröhlich, 1851: adv. schlecht, ungünstig, schlimm. Die Sache is mis, die Sache steht schlecht, schlimm (z. B. für Jemanden).
Mischbage
Pfister, 1812: Gesellschaft.
Mischbet
Pfister, 1812: Geschäft, Gericht, Prozeß.
v. Train, 1833: n. Gericht, Prozeß.
Anton, 1859: Gericht, Proceß.
Mischbetkaswener
v. Train, 1833: m. Amtsactuar, Gerichtsschreiber.
Mischbetkaswenner
Pfister, 1812: Gerichtschreiber.
Mische
Anton, 1859: der Wagenplan.
Mischegole
Anton, 1859: das Fuhrwerk.
Mischel
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Schrank.
v. Train, 1833: m. Schrank.
Anton, 1859: Schrank.
Mischen
v. Train, 1833 / Anton, 1859: streifen.
Mischer
v. Train, 1833: m. Streifer.
Mischerei
v. Train, 1833: f. Streifzug.
Mischeti!
v. Train, 1833: Besinne dich!
Mischkanti
v. Train, 1833: m. Tempel.
Anton, 1859: Tempel.
Mischkel
v. Train, 1833: n. Gewicht.
Anton, 1859: Gewicht.
mischkel (der)
Bischoff, 1916: das Gewicht, das Wiegen (hebräisch: mischlâl); davon: mischkeln: wiegen (jüdisch-deutsch).
Mischpache
v. Train, 1833: f. Familie, Cameradschaft, Diebsgesellschaft, Geschlecht, Gesellschaft, Horde, Rotte.
Anton, 1859: Familie, Cameradschaft.
Mischpet sein
Fröhlich, 1851: in Untersuchung befangen sein. Er is mischpet, aber nit nitfeß, er ist in Untersuchung aber nicht in Arrest.
Mischpetführer
Zimmermann, 1847: m., der Inquirent.
Mischpetkasiswener
Fröhlich, 1851: m. der Gerichtsschreiber, Protokollführer.
mischpôche (die)
Bischoff, 1916: Familie, Gesellschaft (hebräisch: mischpâchâh).
Mischpoche, Meschpoche
Fröhlich, 1851: f. 1) die Familie, die Verwandtschaft, Sippschaft, auch fig. die Sache, alles zusammengenommen; 2) die Zuchthausgenossen, eine Gesellschaft von Dieben und ihrem Anhang; 3) die geheime Polizei (nach Castelli).
Mischpocheschemm
v. Train, 1833: m. Familienname, Zuname.
Mischpoke, oder Muschpoke
Zimmermann, 1847: f., eine Gesellschaft von Dieben und ihrem Anhange.
mischpot (der)
Bischoff, 1916: das Gericht, der Prozeß (hebräisch: mischpât).
Mischvet (ot)
Fröhlich, 1851: m. der Prozeß, die Untersuchung. auch überhaupt das Gericht.
mise, misse (die)
Bischoff, 1916: der Tod (rabbinisch: mîthâh); mise meschünne: jäher Tod (rabbinisch: mîthâh meschunnâh).
Misemaschine
Anton, 1859: Schwerenoth.
Misemaschine, Misemeschine
v. Train, 1833: f. Schwerenoth.
Misemaschinne
Pfister, 1812: Schwerenoth.
Mispe
v. Train, 1833: f. Futter.
Anton, 1859: Futter; mispen, futtern.
Mispen
v. Train, 1833: futtern.
misrach
Bischoff, 1916: Osten, Orient (hebräisch: misrâch).
Mißnick
Zimmermann, 1847: m., ein dummer Mensch.
mißpor, mißper (der)
Bischoff, 1916: die Zahl (hebräisch: mißpâr).
Missummen
Pfister, 1812: Geld.
v. Train, 1833: n. Geld.
Anton, 1859: Geld.
missummen-Malochner
Pfister, 1812: Geldmünzer.
Mit d’Drohne schenegeln
v. Train, 1833: mit Sturm einbrechen.
mit-chabber sein
Bischoff, 1916: sich gesellen (hebräisch: mithchabbêr, sich gesellend).
mit-pallel sein
Bischoff, 1916: beten, fürbitten (hebräisch: mithpallêl, betend).
miteinander wahlen
Hempeln, 1687: miteinander reden.
Mithotteln
v. Train, 1833: zugesellen.
Mitmol
v. Train, 1833: gestern.
Mitte
v. Train, 1833: n. Bett.
Fröhlich, 1851: n. das Bett.
Anton, 1859: Bett.
Bischoff, 1916: Lager, Bett, Sofa, Bahre (hebräisch: mittâh).
mittelaile
Bischoff, 1916: Mitternacht (Gaunersprache; aus deutsch: Mitte und jüdisch-deutsch: laile, s. d.).
Mittelfinchen
v. Train, 1833: m. Brustlatze, Jacke, Weste.
mittjomm
Bischoff, 1916: Mittag (Gaunersprache; aus deutsch: Mitte und jüdisch-deutsch: jom, s. d.).
miznèfes (die)
Bischoff, 1916: der Turban, die Haube, Mütze (hebräisch: miznèpheth).
mizri
Bischoff, 1916: der Ägypter (hebräisch: mizrî); mizrajim: Ägypten (hebräisch).
mizwe
Bischoff, 1916: Gebot, Satzung, religiöse Pflicht (hebräisch: mizwâh); Mz.: mizwes (hebräisch: mizwôth).
Moach
v. Train, 1833: n. Gehirn, Hirn.
Anton, 1859: Gehirn.
Moachbayes
v. Train, 1833: n. Hirnschale.
Anton, 1859: Hirnschale.
Mochel seyn
v. Train, 1833 / Anton, 1859: verzeihen.
Mocher
Pfister, 1812: der Morgen.
v. Train, 1833 / Anton, 1859: morgen.
môcher
Bischoff, 1916: morgen (hebräisch: mâchâr).
Mochum
v. Train, 1833: n. Ort, Stadt.
Anton, 1859: Ort, Stadt.
Mochum, auch Mokum
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Stadt.
Mocken
Strelitzer Glossar, 1747: eine Stadt.
Mockum
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: eine Stadt.
Mode seyn
v. Train, 1833 / Anton, 1859: bekennen, eingestehen.
Model
Scherffer, 1652: Dam oder Weib.
v. Train, 1833: f. Frauenzimmer (lediges), Jungfer, Mädchen, Weibsbild.
Anton, 1859: Jungfer, Mädchen.
Modelgenehfe
v. Train, 1833: Jungfernraub.
Moes
Pfister, 1812: Geld.
v. Train, 1833: n. Geld.
Anton, 1859: Geld; Moeßkiß, Geldbeutel.
Moeskiß
v. Train, 1833: m. Geldbeutel.
Mogel
Pfister, 1812: gefällig.
Mogenen
Anton, 1859: schützen.
Mogênen
v. Train, 1833: schützen.
Mogon
v. Train, 1833: m. Schutz.
Anton, 1859: Schutz.
Mogonter
v. Train, 1833: m. Schild.
Mohchel
v. Train, 1833: gefällig.
môhel, môhl, moihel
Bischoff, 1916: Falschspieler, Spieler mit gezeichneten (beschnittenen) Karten (Gaunersprache; von hebräisch: mâhál = mûl, beschneiden; auch (z. B. Wein) verschneiden, verfälschen).
Mohkem
Pfister, 1812: Stadt, Ort.
Mohr
Hempeln, 1687: Flohr.
Hermann, 1818: Furcht.
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Furcht.
Mohrflebbe
Hermann, 1818: Steckbrief.
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Steckbrief.
moichel sein
Bischoff, 1916: verzeihen (hebräisch: môchêl, verzeihend).
Moide
Bischoff, 1916: jüdisch-deutsch für: Mode.
moide sein
Bischoff, 1916: bekennen, gestehen (hebräisch: môdèh).
moiker sein
Bischoff, 1916: erkennen, schätzen (rabbinisch: môkîr, schätzend).
moired sein
Bischoff, 1916: widerstreben (hebräisch: môrêd, widerstrebend, von mârád).
moißer
Bischoff, 1916: Angeber, Verräter (hebräisch: môßêr)
moizîe sein
Bischoff, 1916: hervorbringen (hebräisch: môzîa’, hervorbringend).
Mokem
Konstanzer, 1791: die Stadt.
v. Train, 1833: n. Ort, Stadt.
Anton, 1859: Gefängniß.
môkem, môkom, môkum (der)
Mokemmenuche
v. Train, 1833: f. Ruheplatz.
Moker
v. Train, 1833: bekannt.
Anton, 1859: bekannt; moker werden, erfahren.
Moker werden
v. Train, 1833: erfahren.
Mokkum Hey
Pfister, 1812: Hannover.
Mokkum Knak
Pfister, 1812: Braunschweig.
Mokkum Kuff
Pfister, 1812: Kassel.
Mokkum Lamet
Pfister, 1812: Leipzig.
Mokkum Pey
Pfister, 1812: Frankfurt.
Mokkum Zaddik
Pfister, 1812: die Stadt Zell.
Moklen
v. Train, 1833: n. Tannenzapfen.
Mokum
Hermann, 1818: Stadt.
v. Train, 1833: n. Ort, Stadt.
Zimmermann, 1847: m., die Stadt-Mauer. Großmokum, die Strafanstalt zu Spandau. Kleinmokum, das Zuchthaus in Brandenburg. Marremokum, n., eigentlich der Ortsnachweiser, der Beweis des Alibi, der von einem angeklagten Verbrecher zur Abwälzung der Beschuldigung geführt wird.
Fröhlich, 1851: n. die Stadt, auch überhaupt ein mit Mauern umgebener Ort; das Zuchthaus.
Mokum Knochen
Pfister, 1812: die Stadt Peina.
môl
Bischoff, 1916: beschnitten, verschnitten (hebräisch: mâl, s. o. môhel). — mollen: beschneiden (hebräisch: mûl); ferner: verkleinern, wegnehmen usw. (Gaunersprache).
Molasch
v. Train, 1833: m. Beschneider.
Anton, 1859: Beschneider.
môle
Bischoff, 1916: voll (hebräisch: mâlê’); môlum (Gaunersprache, Kundensprache): voll, betrunken (hebräisch: mâlê’).
Moll malochnen
v. Train, 1833: enthaupten, ermorden, hinrichten, köpfen, morden, rädern, tödten, umbringen.
Anton, 1859: enthaupten, ermorden.
Moll schnüren
v. Train, 1833: ersticken.
Molle
Zimmermann, 1847: f., die Tasche.
Anton, 1859: Sack, Tasche.
Mollet
v. Train, 1833 / Anton, 1859: weich.
Molletik
Anton, 1859: Taschenuhr.
Mollmokem
v. Train, 1833: n. Galgen, Rabenstein.
Anton, 1859: Galgen, Rabenstein.
Mollschnüren
Anton, 1859: ersticken.
Molsamer
Liber Vagatorum, 1510: verreter.
Momen
v. Train, 1833 / Anton, 1859: wachsen.
mômon
Bischoff, 1916: (auch:) mômen (der): großes oder viel Geld, Reichtum, Mammon. — mômen-dômen: Gut und Blut (hebräisch: mâmôn Geld, und rabbinisch: dâmîn, Blut).
monisch
Bischoff, 1916: „mönchisch“, d. h. katholisch (Kundensprache, Gaunersprache; vgl. engl.: mone, Mönch).
Montane
v. Train, 1833: f. Berg.
Anton, 1859: Berg; auch Monter.
Monter
v. Train, 1833: m. Berg.
Moore
v. Train, 1833: f. Angst, Furcht.
Anton, 1859: Angst, Furcht.
Mooren (in die) kommen
v. Train, 1833: verfolgt werden.
Mooren auf sich haben
v. Train, 1833 / Anton, 1859: Diebstähle verübt haben.
Mooren haben
v. Train, 1833 / Anton, 1859: sich fürchten.
Moorenkaffer
v. Train, 1833: m. Bestohlener, Verfolger.
Anton, 1859: Bestohlener, Verfolger.
Moorfleben
v. Train, 1833: m. Steckbrief.
Anton, 1859: Steckbrief.
Moorich
v. Train, 1833: ängstlich, furchtsam, verzagt, zaghaft.
Anton, 1859: ängstlich, furchtsam, verzagt.
Moos
Hermann, 1818: Geld oder Geldeswerth.
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: Geld n. Spr. (nach der alten Meß).
v. Train, 1833: m. Geld.
Zimmermann, 1847: m., das Geld.
Fröhlich, 1851: n. das Geld. Ins Torf gehen und Mooß holen, Jemanden Geld aus der Tasche stehlen.
Anton, 1859: Geld; moosig, geldeswerth.
moos, môs
Bischoff, 1916: Geld, Kleingeld (rabbinisch: mâ’ôth, Münzen).
Moosig
v. Train, 1833: geldeswerth.
Mooßkuppe
Fröhlich, 1851: f. der Geldkasten, Mooßkuppe würgen, den eisernen Geldtasten mittelst der Kaffehmühle und eines umgeschnürten Strickes aufsprengen.
Mor
v. Train, 1833: f. Angst, Furcht.
Anton, 1859: Angst, Furcht; More, Aufruhr, Lärm.
More
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: Lermen.
v. Train, 1833: f. Aufruhr, Lärm, Zulauf.
Moreen
Anton, 1859: bellen.
Moren
v. Train, 1833: lärmen.
Morf
Duisburger Vocabular, 1724: der Mund.
Pfister, 1812: Mund.
v. Train, 1833: m. Mund.
Morren
v. Train, 1833: bellen.
Morsch
v. Train, 1833: m. Eber.
môschal, mauschel (der)
Bischoff, 1916: die Erzählung, Fabel, Parabel, das Sprüchwort usw. (hebräisch: mâschâl), s. o. mauscheln.
Moschel
v. Train, 1833: n. Räthsel.
môschel, moischel
Bischoff, 1916: der Oberrichter, Polizeichef (hebräisch: môschêl, gebietend).
Moser
v. Train, 1833: m. Verräther.
Anton, 1859: Verräther; mosern, verrathen.
môser, môs’rer
Bischoff, 1916: Verräter (hebräisch: môßêr).
Mosern
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: schwatzen.
Krünitz’ Encyclopädie, 1820 / v. Train, 1833: verrathen.
Zimmermann, 1847: sprechen, auch kaspern, sich durch Klopfen an die Wand den Mitgefangenen verständlich machen. Vermosern, s. v. a. verpfeifen, Jemanden durch seine Angaben oder Geständnisse dergestalt hineinreiten, daß derselbe für überführt erachtet wird.
Fröhlich, 1851: v. sprechen, auch kaspern.
Moß
Pfister, 1812: Frau.
v. Train, 1833: f. Ehefrau, Frau, Weib.
Mosse
Duisburger Vocabular, 1724: ein Frau.
Motten
v. Train, 1833: suchen.
Moves
v. Train, 1833: m. Tod.
Anton, 1859: Tod.
môwes
Bischoff, 1916: der Tod (hebräisch: mâweth).
Mozen
v. Train, 1833: finden, treffen.
mozze
Bischoff, 1916: Ausgang, Ende, Abschluß (hebräisch: môzâ’); z. B. mozze jonteff: Ausgang des Festtages (hebräisch: m. jôm tôb).
Mucken
v. Train, 1833: m. Hausarmer.
Anton, 1859: Hausarmer.
Muddelei
Zimmermann, 1847: f., die Karten.
Muddeln
Zimmermann, 1847: Karten spielen.
Mudel
Hempeln, 1687: eine Frau.
Mues
v. Train, 1833: n. Geld, Münze.
Muffen
Pfister, 1812: schmecken, munden.
v. Train, 1833: riechen, schmecken.
Müffen
v. Train, 1833: stinken.
Muffer
v. Train, 1833: m. Nase.
Anton, 1859: Nase; muffen, riechen; müffen, stinken.
Müfferei
v. Train, 1833: f. Gestank.
mufftoch
Bischoff, 1916: überzeugt (rabbinisch: mubtâch).
Mühlkracher
Fröhlich, 1851: m. die Axt. Sie gehört zum Schränkzeug und wird aufnächtliche Einbrüche mitgenommen.
Muhre
v. Train, 1833: f. Angabe, Anzeige, Geständniß.
Anton, 1859: Angabe, Anzeige, Geständniß.
Muhren
v. Train, 1833: anklagen, anzeigen, bekennen, gestehen, klagen, melden.
Anton, 1859: anklagen, anzeigen, bekennen, klagen.
Muhrer
v. Train, 1833: m. Anzeiger (eines Diebes, eines Einbruches), Kläger.
Mukeln
v. Train, 1833: m. Hausarmer.
Muker
v. Train, 1833: bekannt.
Anton, 1859: bekannt; muker werden, erfahren.
Muker werden
v. Train, 1833: erfahren (eine Sache), gewahr werden.
Mulde
Hempeln, 1687: eine Ficke. [Tasche]
v. Train, 1833: f. Sack, Schubsack, Tasche.
Muldetik
v. Train, 1833: f. Taschenuhr.
Müller
Scherffer, 1652: Reichsthaler.
Mulm
v. Train, 1833: m. Mund.
Anton, 1859: Mund.
Mulmchen, Mulm
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Mündchen, der Mund.
Mulve
v. Train, 1833: f. Blei.
Anton, 1859: Blei.
Mulveparne
v. Train, 1833: n. Bleiweiß.
Mumel
v. Train, 1833: m. Pfenning.
Anton, 1859: Pfennig.
München
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: Gold.
v. Train, 1833: n. Gold.
Anton, 1859: Gold, Münge, Geld, auch Münze.
Müncheschieferer
Anton, 1859: Geldwechsler.
Münge
Pfister, 1812: Geld.
v. Train, 1833: n. Geld.
Müngeschieferer
v. Train, 1833: m. Geldwechsler.
Münze
v. Train, 1833: f. Geld.
Münzeschinaler
Anton, 1859: Geldmünzer.
Münzewaider
v. Train, 1833: m. Geldbeutel.
Anton, 1859: Geldbeutel.
Münzschinaler
v. Train, 1833: f. Geldmünzer.
Mürbeln
v. Train, 1833: beissen.
Anton, 1859: beißen.
Murke
Bischoff, 1916: Katze (von böhm.: mrk, Augenblinzeln, oder vrk, schnurren?).
Musch
Fröhlich, 1851: f. die Frau, Braut, Geliebte, Zuhalterin.
Müschl
Fröhlich, 1851: n. das Mädchen, die Geliebte.
Muschures
v. Train, 1833: m. Abdecker, Henker, Scharfrichter, Schinder.
Anton, 1859: Abdecker, Henker, Schinder.
Muß
v. Train, 1833: f. Ehefrau, Frau, Weib.
Anton, 1859: Ehefrau, Weib.
mußaff, müßoff
Bischoff, 1916: das (Zusatz-)Gebet am Sabbathvormittag (rabbinisch: mûßâph).
Musse
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: die Mutter.
v. Train, 1833: f. Hausmutter, Mutter.
Anton, 1859: Hausmutter, Mutter.
Mussen
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Weib.
Muthmassen
v. Train, 1833: gewiß wissen.
Anton, 1859: gewiß, wissen.
Mutter Grün
Bischoff, 1916: die freie Natur (Kundensprache); bei Mutter Grün: im Freien (z. B. schlafen), s. u. Vater Weiß.
müttern
Bischoff, 1916: erlauben (von rabbinisch: mûtthâr, erlaubt).