Bischoff, 1916: daß, so daß, auf daß (rabbinisch).
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k’dê, k’die
Bischoff, 1916: daß, so daß, auf daß (rabbinisch).
k’dêsche
Bischoff, 1916: 1. Dirne (hebräisch: kedêschâh); 2. scheinheilig, demütig, still, gedrückt (rabbinisch: kâdêsch, heilig).
k’dôches
Bischoff, 1916: Fieber (hebräisch: kaddáchath).
k’düsche
Bischoff, 1916: Heiligkeit, Heiligung (rabbinisch: kedûschâh); bi-kdüsche halten: heilig halten.
k’lajim, kilajim
Bischoff, 1916: „verbotene Mischsaat“ (rabbinisch: kil’ájim); daher: schlecht Zusammenpassendes, ungleiches Ehepaar usw.
k’lal
Bischoff, 1916: Summe, Allgmeines, Hauptsumme, Kapital (rabbinisch: k’lal); k’lal u-ph’rat: Voraussetzung und Folgerung (rabbinisch).
k’les’mer
Bischoff, 1916: Musikant (aus rabbinisch: k’lê sèmer, Musikinstrumente, Musikkapelle); sprachlich vgl.: Schildwache, Oronnanz.
k’lî
Bischoff, 1916: Gefäß, Gerät, Instrument; Mz.: keîlim, constr. k’lê, k’lei (hebräisch: k’lî, Mz.: kêlîm, constr.: k’lê).
k’lôfim
Bischoff, 1916: Spielkarten (Gaunersprache; rabbinisch: k’lâphîm); k’ôfim mollen (s. d.): „Spielkarten beschneiden“, d. h. Sp. Heimlich zeichnen (zum Zwecke des Falschspiels).
k’loimer
Bischoff, 1916: sozusagen, das heißt (hebräisch: k’lômar).
k’lôle (die)
Bischoff, 1916: Fluch, Mz.: klôles (hebräisch: k’lâlâh, Mz.: k’lâlôth).
k’luft (die)
Bischoff, 1916: Kleid, Anzug (Gaunersprache, Kundensprache; rabbinisch: killûph, Rinde, Schale [s. u.: Schale]; die übliche Ableitung von hebräisch: chalîpôth, Wechselgewänder ist unmöglich, da dies im jüdisch-deutschen höchstens zu „kalfes“ oder „klîfes“ werden könnte).
k’mêe, k’meie
Bischoff, 1916: Amulett (rabbinisch: kâmêa).
k’naß
Bischoff, 1916: (verderbt:) Knast: Strafe (rabbinisch: k’naß, bestrafen; k’nâß, Strafe). — k’naßen, bestrafen (Gaunersprache); s. verknaßen. — k’naßter: „Bestrafer“ = Richter (Gaunersprache).
k’nèged
Bischoff, 1916: im Gegensatz, gegenüber (hebräisch: ke-nèged, gegenüber).
k’nèßes, bess ha-knèßes
Bischoff, 1916: Synagoge (rabbinisch: bêth ha-k’nèßeth).
k’rach (der)
Bischoff, 1916: Stadt (rabbinisch: k’rach, Stadt mit Mauern), Stadtbezirk.
k’rîre
Bischoff, 1916: Kälte (rabbinisch: k’rîrâh).
k’rôwim, kroiwim
Bischoff, 1916: die Verwandten (hebräisch: k’rêwîm, k’rôbîm).
k’ssâw
Bischoff, 1916: Schrift, Schriftstück, Brief, Urkunde (rabbinisch: k’thâb); k’ssâwen: schreiben; k’ssôw’ner: Schreiber (Gaunersprache).
k’würe
Bischoff, 1916: 1. Grab, Begrägnis (hebräisch: k’bûrâh); 2. Versteck (für Diebesbeute usw.; Gaunersprache).
Kaban
Scherffer, 1652: Haubt.
Kabas
Liber Vagatorum, 1510: haupt.
v. Train, 1833: m. Haupt, Kopf.
Anton, 1859: Haupt, Kopf.
Kabazel
Pfister, 1812: ein Geständiger.
v. Train, 1833: m. Geständiger (Einer, der im Verhöre eingesteht).
Anton, 1859: ein Geständiger (im Verhör).
Kabber
Hermann, 1818: ein Kamerad, Diebesgefährte.
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: Kamerad.
v. Train, 1833: m. Camerad, Diebsgefährte.
Zimmermann, 1847: m., der Theilnehmer, Gehülfe und Genosse bei Verbrechen; richtiger: Chawer.
Fröhlich, 1851: m. die Grube, das in die Erde gegrabene Loch, die Mine, Erdhöhlung.
Anton, 1859: Camerad, Diebsgefährte.
Kabberin
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: Kameradin.
Kabbern
Strelitzer Glossar, 1747: verstehen.
Fröhlich, 1851: v. graben.
Kabohre
Zimmermann, 1847: f., jede verwahrlich niedergelegte oder verborgene Sache, z. B. gestohlenes Gut, Schränkzeug (oder Porum), daher die erklärlichen Ausdrücke: eine Kabohre legen, eine Kabohre haben, u. s. w.; ferner verkabohren, d. h. eine Sache kabohre (verwahrlich, sicher) unterbringen, verstecken. Kabohrt die Muddelei, der Schien tippelt, d. h. versteckt die Karten, der Schließer läßt sich hören.
Kabol
Pfister, 1812: Strick, Seil.
v. Train, 1833: m. Seil, Strang.
Anton, 1859: Seil, Strang, Strick; kabolen, binden, knebeln, schnüren.
kabole, kebole
Bischoff, 1916: Kabbalah, jüdische Geheimlehre (rabbinisch: kabbâlâh).
Kabolen
v. Train, 1833: binden, knebeln, schnüren.
Kabollen
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Bindfaden.
Kabolnickler
v. Train, 1833: m. Seiltänzer.
Anton, 1859: Seiltänzer.
Kabore
Fröhlich, 1851: f. der Ort, wo etwas, besonders gestohlenes Gut und Diebeswerkzeug vergraben oder versteckt sind; auch der vergrabene oder versteckte Gegenstand selbst.
Kabrausche
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Gemeinschaft.
Kabrosche oder Kabrausche
Anton, 1859: Cameradschaft, Diebsbande.
Kabrosche, Kabrousche
v. Train, 1833: Cameradschaft, Diebsbande, Diebsgesellschaft, Gesellschaft, Horde, Rotte.
Kabrouge, Cabrousche
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Trupp, der zusammen umherzieht.
Kabrousche
Hermann, 1818: Diebesgesellschaft.
Kabruse
Zimmermann, 1847: f., eine Vereinigung zweier oder mehrerer zur Verübung eines oder mehrerer Verbrechen. In Kabruse gehen, i. e. gemeinschaftliche Sache machen. Kabruse halten, mit Jemandem Gemeinschaft halten.
Kabs
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: ein Dorf.
v. Train, 1833: m. Dorf.
Anton, 1859: Dorf.
kadddisch
Bischoff, 1916: 1. jüdisches Totengedächtnisgebet (rabbinisch); 2. (adjektivisch:) frühreif, naseweis (eigentl. ein Waisenkind, das schon das T. für die Eltern verrichten kann).
Kadin
Pfister, 1812: ehrlich.
v. Train, 1833: erhlich.
Anton, 1859: ehrlich.
Kado
v. Train, 1833: m. Eimer, Wassereimer.
Anton, 1859: Eimer, Wassereimer.
Kaemsel
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: Camisol.
Kaf
Fröhlich, 1851: m. der Löffel. Pl. Kappoß.
Kafelems
v. Train, 1833: m. Schindanger.
Anton, 1859: Schindanger.
Kaff
Pfister, 1812: 20.
Bischoff, 1916: Dorf (hebräisch: kâphâr). — kaffer, kaffre: Bauer (rabbinisch: kaphrî).
Kaffeemühle
Anton, 1859: die Wagenwinde.
Kaffehmühle
Fröhlich, 1851: f. eine sogenannte Wagenwinde, die zum Aufbrechen starker Eisengeräthschaften, wo die Kraft der Hände zu schwach ist, besonders aber zum Erbrechen eiserner Geldkasten gebraucht wird.
Kaffene
v. Train, 1833: m. Käse.
Anton, 1859: Käse.
Kaffer
Hermann, 1818: ein Bauer.
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Bauer.
v. Train, 1833: m. Bauer, Ehemann, Mann.
Zimmermann, 1847: m., ein Bauer, dummer Mensch.
Fröhlich, 1851: m. der Bauer, auch überhaupt der Mensch, Mann; wittscher Kaffer, der einfältige Mensch, der es nicht mit den Gaunern hält; der Nicht-Spitzbube. Pl. Kaffrim.
Anton, 1859: Bauer, Ehemann, Mann.
Kaffer der die Bejeren beducht
Pfister, 1812: Todtengräber.
Kaffer un Goje
v. Train, 1833 / Anton, 1859: Eheleute.
Kaffer-Bonnochel
Pfister, 1812: Mannsmütze.
Kaffer-Obeke
Pfister, 1812: Mannsmütze.
Kaffer, der die Begern beducht malochent
v. Train, 1833: Todtengräber.
Kafferbonnochel
v. Train, 1833: f. Männermütze.
Kafferfänger
Zimmermann, 1847: m., s. v. a. Bauerfänger, der Dumme betrügt, gemeinhin im Spiel oder durch falschwechseln.
Kafferium
v. Train, 1833: m. ein Trupp Bauern.
Anton, 1859: ein Trupp Bauern.
Kafferjum
Pfister, 1812: die Bauern, ein Trupp Bauern.
Kafferkluft
v. Train, 1833: m. Mannskleid.
Anton, 1859: Mannskleid.
Kaffermalmsch
v. Train, 1833: m. Bauernkittel, Mannsrock.
Anton, 1859: Bauernkittel, Mannsrock.
Kafferobeke
v. Train, 1833: m. Männermütze.
Kafferscheegs
v. Train, 1833: m. Bauernjunge.
Anton, 1859: Bauerenjunge.
Kafferschickse
Anton, 1859: Bauernmädchen.
Kafferschikse
v. Train, 1833: f. Bauernmädchen.
Kafferschwäche
v. Train, 1833: f. Bauernschenke.
Anton, 1859: Bauernschenke.
Kaffiene
Pfister, 1812: Käse.
kaffler
Bischoff, 1916: Schneider (Gaunersprache; von rabbinisch: k’phal, durchbohren).
Kaffre
v. Train, 1833: m. Bauer.
Anton, 1859: Bauer.
Kaffrekandig
v. Train, 1833: n. Bauerngut, Bauernhaus.
Anton, 1859: Bauerngut, Bauernhaus.
Kaffreschekez
v. Train, 1833: m. Bauernjunge.
Kaffriète
v. Train, 1833: f. Bauernweib.
Kaffriètte
Anton, 1859: Bauernweib.
Kafler
v. Train, 1833: m. Abdecker, Henker, Scharfrichter, Schinder.
Anton, 1859: Abdecker, Henker, Schinder.
Kaflerei
v. Train, 1833: f. Wasenmeisterei (Schinderei.)
Anton, 1859: Schinderei.
Kafpim
Liber Vagatorum, 1510: iacobsbruder.
Kafßfêner
v. Train, 1833: m. Schreiber.
kafter
Bischoff, 1916: Knopf (hebräisch: kaphthôr); kaftern: Taschendiebstahl begehen (Gaunersprache).
Kaftlinge
Hermann, 1818: kleine Schweine.
Kahl
v. Train, 1833: n. Gemeinde, Versammlung.
Anton, 1859: Gemeinde, Versammlung.
Kahlaumuß
Pfister, 1812: Fenster.
v. Train, 1833: n. Fenster.
Anton, 1859: Fenster.
Kahn
Zimmermann, 1847: m., der Polizeiarrest.
Bischoff, 1916: 1. Bett (Kundensprache, Gaunersprache); 2. Gefängnis, Arrestlokal (Kundensprache, Gaunersprache) usw. (Die Ableitung von rabbinisch: kann (= „hier“) ist erst ein Erzeugnis der neueren Gaunersprache, die sogar eine Art aramäisches Femininum dazu (s. u. kante) bildet; in der älteren Gaunersprache ist ganz deutlich der Zusammenhang mit dem altnordischen „kani“, „Holzbehälter“, was Kahn, Bett, Kasten (auch im Sinne von Gefängnis), Kiste usw. bedeuten kann.
Kahnling
Anton, 1859: Krug.
Kähnling
v. Train, 1833: m. Krug.
Kahnoler
Anton, 1859: Bandit, Dieb.
Kaiderling
v. Train, 1833: m. Fingerring, Ring.
Anton, 1859: Ring, Fingerring.
Kaile
Pfister, 1812 / v. Train, 1833 / Anton, 1859: Arschprügel.
Kaim
Strelitzer Glossar, 1747: ein Jude.
v. Train, 1833: m. Ebräer, Jude.
Anton, 1859: Jude.
Kaime
v. Train, 1833: f. Jüdin.
Anton, 1859: Jüdin.
Kaimegaske
v. Train, 1833: f. Judenschule.
Anton, 1859: Judenschule.
Kairiostoßer
Anton, 1859: mit falschen Würfeln reisende Spieler.
Kais
v. Train, 1833: n. Wild.
Anton, 1859: Wild.
Kaisner
Anton, 1859: Tragesack.
Kaiswetsch
v. Train, 1833: m. Wilddieb.
Anton, 1859: Wilddieb.
Kaiz
v. Train, 1833: m. Sommer.
Anton, 1859: Sommer.
Kalaff
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Ofen.
Anton, 1859: Ofen.
Kalatschen
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Kuchen.
v. Train, 1833: m. Kuchen.
Anton, 1859: Kuchen.
kalb, kalf, kalbe, kalef, kôlef, koluf, kelef, keilef, keiloff, keiluff, killef, killof, killuf, gillef, klôbe, glôbe
Kalches
Zimmermann, 1847: m., s. v. a. Umschlag. Kalches oder Umschlag machen, von seinen frühern Angaben abweichen, sich zum Gegentheil bekennen, z. B. vor Zeugen, sodann auch: Jemandem zum Nachtheil bei einem Geschäft, Handel, Betrug u. s. w. hineinreden, die Wahrheit aufdecken, den Freier warnen u. s. w.
Bischoff, 1916: abgeändertes Geständnis (Gaunersprache; Verdrehung von rabbinisch: chalâphôth, Abänderungen).
Kalches malochnen
Pfister, 1812: verderben, vereiteln.
Kälef
Pfister, 1812: Hund.
Kalfrosch
Fröhlich, 1851: m. der Schenkwirth; Kalfroschin die Schenkwirthin, Wetterhexe, die Kupplerin.
kalfte, klafte
Bischoff, 1916: 1. Hündin; 2. böses, zänkisches Weib (aramäisch: kalb’thâ, Hündin).
Kalge
Anton, 1859: Zerstörung.
Kalge, Kalje
v. Train, 1833: f. Zerstörung.
Kalges malochnen, Kaljes malochnen
v. Train, 1833: vereiteln (ein Geschäft, einen Einbruch), zerstören.
Kallaf
v. Train, 1833: m. Ofen.
Kalle
Pfister, 1812: Verlobte, Braut.
Zimmermann, 1847: f., die Braut, jedoch nur bei Juden.
Fröhlich, 1851: f. die verlobte Braut.
Anton, 1859: Braut, Messe, Verlobte.
Bischoff, 1916: Braut, Junge Frau; (auch) Geliebte (hebräisch: kallâh).
Kalleboddüs
v. Train, 1833: m. Brautring.
Anton, 1859: Brautring.
Kalleflader
v. Train, 1833: m. Brautband.
Kallegschmeidig
v. Train, 1833: n. Brautschmuck.
Anton, 1859: Brautschmuck.
Kallejent
v. Train, 1833 / Anton, 1859: Brautleute.
Kalleleile
v. Train, 1833: f. Brautnacht.
Kalleschall
v. Train, 1833: m. Brautlied.
Kalleschikse
v. Train, 1833: f. Brautjungfer.
Kalleschupper
v. Train, 1833: m. Brautwerber.
Anton, 1859: Brautwerber.
Kalletufter
v. Train, 1833: f. Brautführer.
Kalmas
v. Train, 1833: m. Opferftock.
Anton, 1859: Opferstock.
Kalmas schlecken, Kalmas schröpfen
v. Train, 1833: Opferstock plündern.
Kalmas schlecken, schröpfen
Anton, 1859: Opferstock plündern.
Kalmaschleke
Konstanzer, 1791: Opferstöcke plündern.
Kaloms
Pfister, 1812: Fenster.
Kalones
Pfister, 1812: Fenster.
v. Train, 1833: n. Fenster.
Anton, 1859: Fenster.
Kalte
v. Train, 1833: f. Braut, Messe, Verlobte.
Kamerusche
v. Train, 1833 / Anton, 1859: Cameraden.
Kamesirer
v. Train, 1833: m. gelehrter Bettler, verlaufener Schüler.
Anton, 1859: gelehrter Bettler, verlaufener Schüler.
kamme
Bischoff, 1916: sehr viel, alllerlei (hebräisch: kammâh, kammêh); kamme rôes: alllerhand Böses (hebräisch: râôth).
Kammeln
v. Train, 1833 / Anton, 1859: beschlafen, fleischlich gebrauchen.
Kammer
v. Train, 1833: m. Klotz.
Anton, 1859: Klotz.
Kammesierer
Liber Vagatorum, 1510: ein gelerter betler.
Kamora
Pfister, 1812: Karte.
Kamore
v. Train, 1833: f. Karte.
Anton, 1859: Karte; kamoren, Karten spielen.
Kamoren
v. Train, 1833: Karten spielen.
kamz’n
Bischoff, 1916: Geizhals (rabbinisch: kamzân); kamzônes: Geiz (rabbinisch: kamzânûth).
Kan Bekneister
v. Train, 1833: m. Fremder.
Anton, 1859: Fremder.
Kandig
v. Train, 1833: n. Haus.
Anton, 1859: Haus.
Kandirer
v. Train, 1833: m. verdorbener Kaufmann.
Anton, 1859: verdorbner Kaufmann.
Kange
v. Train, 1833: m. Weihnachten.
Kangen oder Königen
Zimmermann, 1847: heißt: kaufen. Daher abkangen oder abkingen, auch abkönigen: abkaufen; Verkangen, verkingen oder Verkönigen: Verkaufen.
Kanno
v. Train, 1833: m. Krug.
Anton, 1859: Krug.
Kannohe
Anton, 1859: Spitzbube.
Kannohr
Pfister, 1812: Spitzbub.
v. Train, 1833: m. Spitzbube.
Kanof, Kanuf
v. Train, 1833: m. Auskundschafter, Ausspäher, Kundschafter.
Anton, 1859: Auskundschafter, Kundschafter.
Kanofen, Kanufen
Anton, 1859: auskundschaften.
Kanôfen, Kanufen
v. Train, 1833: auskundschaften, ausspähen, kundschaften.
Kanower
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Edelmann.
v. Train, 1833: m. Edelmann.
Anton, 1859: Edelmann.
Kant
Zimmermann, 1847: m., das Messer.
kante
Bischoff, 1916: Gefängnis (s. o. Kahn) Gaunersprache; Wortspiel: „Er hat sich an ’ne Kante gestoßen“, d. h. er sitzt im Gefängnis.
Kanzen
v. Train, 1833 / Anton, 1859: strafen.
Kanzleilche
v. Train, 1833: n. Cabinet.
Kapern
Anton, 1859: raufen, streiten, zanken.
Kaphre
Pfister, 1812: Bauer.
v. Train, 1833: m. Bauer.
Kapor
v. Train, 1833: leblos, todt.
Kapore
v. Train, 1833: verdorben (der Handel, die Sache).
v. Train, 1833: f. Sühnopfer.
Kapore teken
v. Train, 1833 / Anton, 1859: Sühnopfer darbringen.
Kaporen
Pfister, 1812: versöhnen.
Kaporen holchen
v. Train, 1833: umgebracht werden.
Kapores
Pfister, 1812: todt.
Kapores malochnen
v. Train, 1833: vertilgen.
Kaporn
v. Train, 1833: todtschlagen, umkommen.
Anton, 1859: todtschlagen; kaporen holchen, umgebracht werden.
Kapp-Mauß
Hempeln, 1687: ein Verräther.
Kappen
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: verrathen.
Hermann, 1818: verhaften.
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: gefangen nehmen.
v. Train, 1833: anhalten (einen Entlaufenen, Pferde), ergreifen, verrathen.
Fröhlich, 1851: v. fangen, abfangen, abfassen, auffangen, betreten. Die Kassiwer kappen, die Schleifbriefe auffangen; Kappen v. stehlen.
Anton, 1859: anhalten, ergreifen, verrathen.
Kapper
v. Train, 1833: m. Zänker.
Kapperei
v. Train, 1833: f. Gefecht, Händel, Streit, Verweis, Zank.
Anton, 1859: Gefecht, Händel, Streit.
Kappern
v. Train, 1833: raufen, streiten, zanken.
Kapperzug
v. Train, 1833: m. Netz.
Anton, 1859: Retz.
Kappore
Fröhlich, 1851: f. das Verderben, der Untergang, Fluch: Du sellst kappore wer’n, der Teufel soll dich holen. Kappore adv. verdorben, zertrümmert, umgebracht.
kappôre
Bischoff, 1916: 1. Entsühnung, Sühnopfer; (daher auch:) dem Verderben geweiht (rabbinisch: kappârâ). — kappôre gehen: verderben, umkommen, verenden; kappôre(s): im Verderben, bankerott, umgekommen, verdorben und gestorben. — kappôre-schlagen: das noch heute bei den östlichen Juden vorkommende Totschlagen eines an den Füßen gefaßten und um das Haupt geschwungenen Hahnes als Sühnopfer am Versöhnungstage.
Kapporefetzen oder -machen
Fröhlich, 1851: (Jemanden) umbringen, ermorden, namentlich erschlagen oder erstechen.
Karb
v. Train, 1833 / Anton, 1859: bitter.
Karbiner
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Bote.
v. Train, 1833: m. Bote.
Anton, 1859: Bote.
Karbola
Anton, 1859: Seil, Strang, Strick.
Karbole
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Strick.
v. Train, 1833: m. Seil, Strang, Strick.
Karles
Fröhlich, 1851: m. der Wein.
Karnet
Konstanzer, 1791: der Käs.
v. Train, 1833: m. Kâse. i Im A
Anton, 1859: Käse.
Käs
Fröhlich, 1851: f. die Wache, der Aufpasser beim nächtlichen Diebstahl. (S. Butter und Schmiere.)
Kasch
Pfister, 1812: Kopfstück. kohzer Kasch, halbes Kopfstück.
v. Train, 1833: leicht.
v. Train, 1833: m. Kopfstück (eine Münze).
Anton, 1859: leicht; auch ein Kopfstück.
kasche, kaschje
Bischoff, 1916: (talmudische) Frage, Schwierigkeit, Problem (rabbinisch: kaschjâ); s. o. „harb“.
Kaschemme
Bischoff, 1916: (Gauner-)Kneipe (Gaunersprache, Kundensprache; aus poln.: karczma, Wirtshaus, Kneipe, wovon auch „Kretscham“).
Kaschkerak
Pfister, 1812: Azel.
v. Train, 1833: m. Azel, Perücke.
Kaschperbiben
v. Train, 1833: m. Zaubertrunk.
Kaschperei
v. Train, 1833: f. Betrug, Hexerei, Schwarzkünstlerei, Wahrsagerei, Weißagerei, Zauberei.
Anton, 1859: Betrug, Hexerei, Zauberei.
Kaschperer
v. Train, 1833: m. Betrüger, Hexenmeister, Kartenschlager, Lügner, Schwarzkünstler, Wahrsager, Weißager, Zauberer.
Anton, 1859: Betrüger, Wahrsager, Zauberer.
Kaschperin
v. Train, 1833: f. Betrügerin, Hexe, Kartenschlagerin, Lügnerin, Schwarzkünstlerin, Wahrsagerin, Weißagerin, Zauberin.
Kaschpern
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: verboten sprechen.
v. Train, 1833: anthun (Jemand behexen), betrügen, Karten schlagen, wahrsagen, weißagen, zaubern.
Kasfiwer oder Kaffiber
Zimmermann, 1847: m., der Brief.
Käsof
Hermann, 1818: Silber.
Kasones
Pfister, 1812: Hemd.
v. Train, 1833: n. Hemd.
Anton, 1859: Hemd.
Kasper
v. Train, 1833: m. Kammerdiener.
Anton, 1859: Kammerdiener.
Bischoff, 1916: Quacksalber, Marktschreier, Schwätzer, Flausenmacher (Gaunersprache; vom lat.: casparius, Büchsenkrämer).
Kasper Fehlinger
Pfister, 1812: falscher Arzneykrämer.
Kasperfehlinger
v. Train, 1833: n. Arzneikrämer (falscher).
Anton, 1859: Arzneikrämer (flascher), Charlatan.
Kaspern
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: auf dem Lande umhergehen und die Bauern betriegen.
v. Train, 1833: belügen, betrügen, lügen.
Anton, 1859: sich lautlos verständigen.
Kaspern, n., oder Kasperei
Zimmermann, 1847: f., ist der unerlaubte Verkehr und die Verbindung der Gefangenen, namentlich der Kabbern, Complicen, unter sich oder mit der Außenwelt, durch sogenannte Kassiber, oder Zettelchen, Leinwandstücken, die mit Blut oder Dinte beschrieben sind durch zusammengesetzte, aus gedruckten Büchern herausgerissene Buchstaben u. s. w., oder auch durch Zeichen, Klopfen, Winken und dergl., welches bisher in keiner Strafanstalt zu hindern gewesen ist, vielleicht erst in der Pensylvanischen Zelle. Das Kassiber, in der sogenannten Kutsche verborgen, einem Leinwandsack, an einem Bindfaden oder Stock, wird aus diese Weise zur Nachtzeit durch alle Theile des Gefangenhauses gelassen bis es an Ort und Stelle kommt. Oft hat ein aufgefangenes Kassiber schon das Schicksal der größten Untersuchungen entschieden.
Kaß
Pfister, 1812: Heu.
v. Train, 1833: n. Heu.
Anton, 1859: Heu.
Kassannis
Zimmermann, 1847: s. w. a. Staude, f., das Hemde.
Kassen
v. Train, 1833: m. Schächter, Schlächter, Vorsänger.
Kasser
Konstanzer, 1791: ein Schwein.
v. Train, 1833: n. Sau, Schwein.
Anton, 1859: Sau, Schwein.
Kaßer-Bossert
Pfister, 1812: Schweinefleisch.
Kasserboser
Anton, 1859: Schweinfleisch.
Kasserbosor
v. Train, 1833: n. Schweinfleisch.
Kaßfajênen
v. Train, 1833: schreiben.
Kaßfeberei
v. Train, 1833: f. Heuerndte.
Kaßfenen
Anton, 1859: schreiben. Kaßfêner, Schreiber.
Kaßfênen
v. Train, 1833: schreiben.
Kaßhimmel
v. Train, 1833: m. Heuboden.
kassîbe
Bischoff, 1916: Schriftstück, (Legitimations-)Papier (Gaunersprache, Kundensprache; von rabbinisch: kathîbâ, kethîbâ, Schriftstück); davon: kassîber: (eigentlich: „Schreiber“; Mitteilung) eine ins Gefängnis oder aus diesem heraus geschmuggelte schriftliche Mitteilung.
Kaßibler
Anton, 1859: schriftliche Mittheilung der Gefangenen unter sich.
Kassiwe
Fröhlich, 1851: f. der Paß, das Reisedokument. Linke Kassiwe, falscher Paß.
Kaßiwemelochner
Anton, 1859: Anfertiger falscher Pässe.
Kassiwer (Ksiwerl)
Fröhlich, 1851: m. der Brief, namentlich der Schleifbrief von dem Gefängniß nach Außen, oder von einem Gefängnisse in’s andere, wodurch sich die gefangenen Gauner in Verbindung setzen und die am häufigsten mit der Kutsche is. Kutsche), sonst aber durch die zur Arbeit ver-wendeten Sträflinge, Pelznsoldaten ec. spedirt werden.
Kaßling
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: ein Ferkel.
Kaßling. Kastling
v. Train, 1833: m. Ferkel.
Kassperei
Fröhlich, 1851: f. das verbotene Plaudern aus den Fenstern des Gefängnisses usw.
Kasspern
Fröhlich, 1851: v. heimlich reden, sich besprechen, schriftlich oder auch durch Zeichen, Klopfen, Winken über die Lage der Untersuchung, die abzugebende Aussage, die vorzubringen den Exkulpationen usw. Dies gesschieht vorzüglich unter den in einem Gefangenhause sitzende Gaunern mündlich aus den Fenstern des Gefätignisses, und durch die, die Gefängnisse von einander trennenden Wände, wenn deren Stärke und Festigteit nicht dem Durchdringen des Schalles widersteht; auch durch schriftliche Notizem die mittelst der Kutsche oder Eisenbahn in einem Leinwandsacke von einem Fenster zum andern befördert werden.
Kasswen
Fröhlich, 1851: m. der Lügner, Leugner.
Kasswenen
Fröhlich, 1851: v. schreiben. Er tasswent sofe, er schreibt schön.
Kasswener
Fröhlich, 1851: m. der Schreiber; der Untersuchungsrichter.
kastemännchen
Bischoff, 1916: 1. (früher) Geldstück zu „2 guten Groschen“; 2. (heute) 25-Pfennigstück (Gaunersprache, Kundensprache; von hebräisch: kaff-chess = 28, bzw. kaff-hê = 25; „männchen“ Verkleinerung von hebräisch: mânâh, Stück; das alte preußische „Zweigutegroschenstück“ war 28 Pfg. wert; also eigentlich: Kaffchesmännchen).
Kasten
Zimmermann, 1847: n., das Bordell.
Bischoff, 1916: Gefängnis, Arrest (Gaunersprache, Kundensprache; s. o. „Kahn“).
Kastenschub
Zimmermann, 1847: m., der Diebstahl der Laden- und Geldkassen.
Kaswen
Pfister, 1812: schreiben.
Bischoff, 1916: Lügner (rabbinisch: kasbân).
Katschedi Maygor
v. Train, 1833: m. Brantweinkessel.
Katschedi-Maygor
Pfister, 1812: Branntweinkessel.
Katschke
Bischoff, 1916: Ente (Gaunersprache; von böhm.: kačka).
Katteschonum
Pfister, 1812: Neujahr.
Katteschschonum
v. Train, 1833: n. Neujahr.
Kattgen
Pfister, 1812 / v. Train, 1833 / Anton, 1859: graben.
Kattgener
Pfister, 1812: Schneider.
Kattischer Ratt
Pfister, 1812: neuer Thaler.
Katzenkopf
Bischoff, 1916: Schlosser (Kundensprache; von böhm.: kujce, Schmied, und: kov, Metall).
Katzoff
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: ein Fleischer n. Spr. (nach der alten Boßhartfetzer).
Kaudem
v. Train, 1833 / Anton, 1859: erst.
Kaudemaker
Pfister, 1812: Morgendiebe.
Kaudemaker oder Kaudemion
Anton, 1859: Morgendieb.
Kaudemaker, Kaudemion
v. Train, 1833: m. Morgendieb.
Kaudemmakkener
Fröhlich, 1851: Diebe, die in der frühen Morgenstunde durch Öffnen verschiedener Thüren stehlen. Geschieht besonders durch Einschleichen in die Gasthauser. Wenn der, Nachschlüssel in der Tasche tragende, Dieb Aufstoß bekommt, d. h. wenn er etwa von der Dienerschaft oder sonst Jemand um sein Begehren gefragt wird, so erkundigt er sich nach einem Fremden, indem er den ersten besten Namen nennt. Erhält er nun, wie es immer geschieht, eine verneinende Antwort, so ist sein Plan zwar für diesmal vereitelt, man sieht aber, daß er ein Mehreres dabei kaum zu fürchten hat. Erhält er keinen solchen Aufstoß, so stiehlt er, indem er die verschlossene Thür des ersten besten Zimmers öffnet, von dem er sich durch Anklopfen überzeugt, daß der Bewohner noch im Schlafe liegt (Thiele.).
Kaudemtom
Pfister, 1812: Morgendiebe.
Kaudesch
Fröhlich, 1851: adv. et adj. heilig.
Kauhef
Fröhlich, 1851: adv. schwer, auch fig.: Kauhef zu handeln sein, z. B. bei Jemanden, an einem Orte usw.
Kaule
Zimmermann, 1847: eigentlich krank, sodann verhaftet. Kaule gehen, s. v. a. verschütt werden, verhaftet werden. Treefe kaule werden, im Besitz des gestohlenen Gutes oder der Diebesschlüssel verhaftet werden.
Bischoff, 1916: krank (Gaunersprache; von chaule = choile, s. d.).
kaumer
Bischoff, 1916: Maurer (Gaunersprache; von rabbinisch: kâmár, aufmauern, eindecken).
Kaune
v. Train, 1833: m. Käufer.
Anton, 1859: Käufer.
Kauscher
Pfister, 1812 / v. Train, 1833 / Anton, 1859: rein.
Kauserbiker
v. Train, 1833: m. Gottloser, Ketzer, Religionsloser.
Kaut
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Scheere.
v. Train, 1833: f. Scheere.
Anton, 1859: Scheere.
Bischoff, 1916: Messer (Gaunersprache; von hebräisch: chad; aramäisch: chôdâ, Schärfe, Spitze); vgl. Böhm.: kouti, schneiden; engl.: to cut.
Kautz
Hempeln, 1687: ein Messer.
Kauwohlen
Anton, 1859: binden, ermorden.
Kauz
Pfister, 1812: Bauer.
v. Train, 1833: m. Bauer.
Anton, 1859: Bauer.
Kawehr
v. Train, 1833: m. Camerad, Diebsgesellschafter.
Kawern
v. Train, 1833: m. Todtengräber.
Kawohlen
v. Train, 1833: binden, ermorden, knebeln, morden, schnüren.
Kawohler
v. Train, 1833: m. Bandit, Dieb, welcher das Diebshandwerk ins Große treibt und jeden Widerstand durch Mord und Brand zu beseitigen sucht.
kawône
Bischoff, 1916: Andacht (rabbinisch: kawwânâh); bi-k’wône: andächtig.
Kawure
Anton, 1859: Versteck.
Kawure erheben
Anton, 1859: Verstecktes hervorholen.
Kawurelegen
Anton, 1859: verstecken, verbergen.
Kawwer legen
v. Train, 1833: begraben.
Kawweren
v. Train, 1833: Haut abziehen.
Kazef, Kazof
v. Train, 1833: m. Fleischer, Metzger, Schlächter.
Anton, 1859: Fleischer, Schlächter.
Kazêfen
v. Train, 1833 / Anton, 1859: schlachten.
Kazófes
v. Train, 1833: m. Fleischhaus, Schlachthaus.
Kazòfes
Anton, 1859: Fleischhaus, Schlachthaus.
Kazuf
Konstanzer, 1791: ein Mezger.
kazzew, kazzow, kazzoff
Bischoff, 1916: Fleischer, Metzger (Gaunersprache, Kundensprache; rabbinisch: kazzâb).
Kebelen
v. Train, 1833: binden.
Kechel der Leagem
v. Train, 1833: n. Semmel, Weißbrod.
Kedeme Gole
v. Train, 1833: f. Schiebkarren.
kedinne
Bischoff, 1916: rechtmäßig, ehrlich (rabbinisch: ke-dîn, ke-dînâ, „wie Recht“, rechtmäßig).
keefen
Bischoff, 1916: kaufen (jüdisch-deutsch, Gaunerspracche).
Kefehl
Anton, 1859: Louis d’or.
Kefel
v. Train, 1833: m. Koth.
Anton, 1859: Koth.
Kefes
Fröhlich, 1851: f. die Gattin, die Geliebte.
Keffterken
Strelitzer Glossar, 1747: eine Kammer.
Kegler
Fröhlich, 1851: (sing. und Pi. gleich) Gelegenheitsdiebe, welche des Morgens in die Häuser schleichen.
Kegler, Kichler
Bischoff, 1916: Kuchendieb (Gaunersprache, von Küchler, zshgd. mit: Kuchen, engl. cake).
Keharre
v. Train, 1833: m. ein Gelehrter.
Anton, 1859: ein Gelehrter.
Kehfel
Pfister, 1812: Carolin. Chotze-Kehfel, halbe Carolin. Beys-Kahflaim, doppelte Carolin.
Kèhfel
v. Train, 1833: f. Carolin, Louis d’or.
Kehfes
v. Train, 1833: n. Amthaus.
Anton, 1859: Amtshaus.
Kehle
Pfister, 1812: Pfeife. Esuphs-Kehle, Tobackspfeife. Letsam-Kehle, Musikantenpfeife.
Anton, 1859: Gefäß.
Kèhle
v. Train, 1833: m. Gefäß, Geräth.
Kehler oder Kehlof
Anton, 1859: Hund.
Kèhlev, Kehlof
v. Train, 1833: m. Hund.
Kehmseber
Pfister, 1812 / v. Train, 1833: Hemden.
Kehr
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Herr.
v. Train, 1833: m. Amtmann (so viel als Bezirks- oder Landrichter), Herr.
Anton, 1859: Amtmann.
kehr, kêr
Bischoff, 1916: Amtmann, höherer Beamter (Gaunersprache; von rabbinisch: kîrî, Herr; oder von hebräisch: chêr, Freier, Adliger).
Kehrer
Anton, 1859: Grab.
Kehrin
v. Train, 1833: f. Amtmannsgattin.
Kehrum
v. Train, 1833: m. Degen, Hieber, Hirschfänger, Säbel, Schwert, Seitengewehr.
Anton, 1859: Degen, Hieber, Säbel.
Kehscher
Pfister, 1812: Knoten, Diebsknoten.
v. Train, 1833: m. Knoten.
Anton, 1859: Knoten.
Kehver
v. Train, 1833: n. Grab.
Keibe
Zimmermann, 1847: f., die Frau, Geliebte (bei Christen).
keibe, keib’l, keife, kêbe, kêfes
Bischoff, 1916: Weib; (auch:) Geliebte, Zuhälterin (Gaunersprache; hebräisch: kôbâh, weibl. Schamteil; rabbinisch: kêbah, Höhlung, Loch; hebräisch: nekêbâh: weiblich, Weibchen).
keif’l, kiff’l, kèf’l, keff’l
Bischoff, 1916: doppelt (hebräisch: kèphel; rabbinisch: kiphlâ).
Keile
Zimmermann, 1847: f., die Strafsection für Militärpersonen, in specia: die Citadelle in Spandau.
Keilemagaye
Hildburghauser Wörterbuch, 1758 / v. Train, 1833 / Anton, 1859: Schläge.
Keilen
v. Train, 1833: hauen, schlagen.
Keilich
v. Train, 1833: n. Antheil, Portion, Theil.
Anton, 1859: Antheil, Portion; auch Kelk oder Kelek.
Keilig
Pfister, 1812: Antheil.
Keim
Keim, m., oder Keimchen
Zimmermann, 1847: n., ein Jude, im Gegensatz zum Goi; speciell: ein jüdischer Pfandverleiher oder Aufkäufer.
Keiterling
Fröhlich, 1851: m. der Fingerring. Linker Keiterling, falscher, unechter Ring. Pl. Keiterlinge.
Kekeln
v. Train, 1833 / Anton, 1859: bringen, holen, tragen.
Kelef
v. Train, 1833: n. Kelch.
Anton, 1859: Kelch.
Kelek
v. Train, 1833: n. Antheil, Portion, Theil.
Kellerlinge
v. Train, 1833: m. Erbsen.
Kelof
Pfister, 1812: Hund.
v. Train, 1833: m. Hund.
Anton, 1859: Hund.
Kelofim
Anton, 1859: (ihr seid) Hunde!
Kêlofim (ihr feyd)
v. Train, 1833: Ihr seyd Hunde! (Schimpfwort).
Kemel
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: das Schieß-Pulver.
v. Train, 1833: m. Pulver, Schießpulver.
Anton, 1859: Pulver, Schießpulver.
Kemme
Pfister, 1812: Butter, Fett.
v. Train, 1833: m. Butter, das Fett.
Anton, 1859: Butter, Fett.
Kemsel
Strelitzer Glossar, 1747: ein Hemde.
Kemsle
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Hemd.
v. Train, 1833: n. Hemd.
ken(n)
Bischoff, 1916: ja (jüdisch-deutsch, Gaunersprache, Kundensprache; hebräisch: kên). Daher in Kundensprache; kenn, kunde? kenn! (Bist du ein Landfahrender? Ja!).
Kenitling
Strelitzer Glossar, 1747: Stiefeln.
Kenn
Krünitz’ Encyclopädie, 1820 / v. Train, 1833 / Anton, 1859: ja.
Kennzinken oder Kundezinken
Anton, 1859: Handbewegungen.
Keno
v. Train, 1833 / Anton, 1859: müde.
Kenwenné
Pfister, 1812: großer Kaufmann.
Kephare
Anton, 1859: Dorf.
Kepharr
Pfister, 1812: Dorf.
v. Train, 1833: n. Dorf.
Keppisch
v. Train, 1833: bös.
Keris
Liber Vagatorum, 1510: wyn. [Wein]
v. Train, 1833: m. Wein.
Anton, 1859: Wein.
Keriß
Scherffer, 1652: Wein.
Kerwehe
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: der Bruder.
v. Train, 1833: m. Bruder.
Kerwehr
Anton, 1859: Bruder.
Kesben
v. Train, 1833: m. Rechnung.
Anton, 1859: Rechnung; kesbênen, rechnen.
Kesbênen
v. Train, 1833: rechnen.
Kesch
Bischoff, 1916: Geld, Bardgeld (Gaunersprache; von engl.: cash).
Kescher
v. Train, 1833: m. Verband einer Wunde.
Anton, 1859: Verband einer Wunde.
Keser
v. Train, 1833: f. Krone.
Anton, 1859: Krone; Kesserat, Kronenthaler.
Kesev
v. Train, 1833: n. Silber.
Anton, 1859: Silber.
Kesevfetzer
v. Train, 1833: m. Silberarbeiter.
Kesfajemen
Pfister, 1812: schreiben.
Kess
Pfister, 1812: klug, vertraut.
Hermann, 1818: klug (im Gegensatz von witsch, dumm), d. h. ein Dieb, der das Handwerk versteht, und auch der Sprache mächtig ist.
Keß
v. Train, 1833: gelehrt, gescheit, klug, pfiffig.
Kess
Zimmermann, 1847: der Gegensatz von Wittsch (dumm), bezeichnet Alles, was auf das Gaunerleben, seine Ränke und Praktiken Bezug hat. Daher ein kesser Junge, ein eingeweiheter Gauner oder Dieb, im Gegensatz der Wittschen, die Nichts davon verstehen; ferner bedeutet kess auch, s. v. a. fest, verschwiegen, nicht geständig, im Gegensatz der faulen, d. h. der Vigilanten und Verräther. Ein kesser Tantelmalucher, d. h. ein vertrauter Anfertiger von falschen oder Nachschlüsseln.
Keß
Anton, 1859: gelehrt, gescheit, klug.
kess
Bischoff, 1916: schlau, gerieben, gewandt, schneidig (Gaunersprache; von rabbinisch: kâßáß, reiben).
Kesse
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: ein Dieb, Hehler.
kèßef
Bischoff, 1916: Silber, Silbergeld (hebräisch: kèßeph); kèßeph chaj: Quecksilber (hebräisch: chaj: lebendig, quick).
kessel
Bischoff, 1916: 1. Narr, Tor, Dummkopf (Gaunersprache; rabbinisch: k’sîl); 2. (Spottname für) Richter, Untersuchungsrichter, Beamter (Gaunersprache).
Kesserfreier oder Kesserkaffer
Anton, 1859: Vertrauter.
Kesserfreier, Kesserkaffer
v. Train, 1833: m. Vertrauter.
Kesserratt
v. Train, 1833: m. Kronenthaler.
Kesserschicks
Anton, 1859: vertraute Frau.
Kesserschiks
v. Train, 1833: f. vertraute Frau.
Kesub-malochner
Pfister, 1812: Silberschmitt.
Kesuv
Konstanzer, 1791: das Silber.
v. Train, 1833: n. Silber.
Anton, 1859: Silber.
Kesuveneheine
Konstanzer, 1791: silberne Löffel.
Kesuver Heine
v. Train, 1833: m. silberner Löffel.
Anton, 1859: silberner Löffel.
Kesuvmalochner
v. Train, 1833: m. Silberschmied.
Keterling
Zimmermann, 1847: m., der Ring.
Kettenschieben
v. Train, 1833 / Anton, 1859: einbrechen bei Nacht.
Kettenschieber
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: ein gewaltsamer Dieb.
Kettenschub
Hermann, 1818: ein Einbruch in der Nachtzeit.
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: gewaltsamer Diebstahl.
v. Train, 1833: m. Einbruch zur Nachtzeit.
Anton, 1859: Einbruch zur Nachtzeit.
Kettgen
Pfister, 1812: Gefängniß.
Keuterlinge
Hempeln, 1687: Ringe. er hat Keuterlinge aufgethan, er hat Ringe gestohlen.
kèwer (der)
Bischoff, 1916: das Grab; Mz.: k’wôres, k’wôrim (hebräisch: kèber; Mz.: k’wârôth, k’wârîm). — kèwer ôwes: „Grab der Väter“ (hebräisch: kèber âbôth), d. h. Besuch der Gräber der Eltern und Verwandten.
Keyle
Pfister, 1812: Pfeife.
Kez
v. Train, 1833: n. Ende, Neige.
Anton, 1859: Ende, Neige.
Bischoff, 1916: Ende (hebräisch: kêz); kez jômim: Ende der Tage (hebräisch: jâmîm).
Kfarr
v. Train, 1833: n. Dorf.
Anton, 1859: Dorf.
Kfarrfschaller
v. Train, 1833: m. Landschulmeister.
Kfohne oder Kfuhne
Anton, 1859: Anfdacht.
Kfohne, Kfuhne
v. Train, 1833: f. Andacht, Inbrunst, Obachtsamkeit.
Kfure legen
v. Train, 1833 / Anton, 1859: begraben, vergraben.
Khal
Pfister, 1812: Versammlung, Gemeinde.
v. Train, 1833: n. Gemeinde, Versammlung.
Anton, 1859: Gemeinde, Versammlung.
Khille
v. Train, 1833: f. Ort, wo viele Juden wohnen.
kibbez, kibbuz (der)
Bischoff, 1916: Sammlung, Sammelband (rabbinisch: kibbûz).
Kibes
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Menschen-Kopf.
Konstanzer, 1791: der Kopf.
v. Train, 1833: m. Haupt, Kopf.
Anton, 1859: Haupt, Kopf.
Kibig anramen
v. Train, 1833: frisch ansehen.
Kibig anronnen
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: frisch ansehen.
kiddusch, kiddesch (der)
Bischoff, 1916: Weihegebet (rabbinisch: kiddûsch).
kiddüschin
Bischoff, 1916: Trauung (rabbinisch: kiddûschîn); einem kiddüschin geben: jemanden trauen.
Kiebes
Strelitzer Glossar, 1747: der Kopf.
v. Train, 1833: m. Haupt, Kopf.
Kiebêsen
v. Train, 1833: enthaupten, hinrichten, köpfen.
Anton, 1859: enthaupten, köpfen.
Kiebesfinchen
v. Train, 1833: n. Kopfstück.
Kiebesglan
v. Train, 1833: m. Kopfsteuer.
Kiebesmettel
v. Train, 1833: n. Kissen, Kopfkissen.
Anton, 1859: Kissen, Kopfkissen.
Kiebig
v. Train, 1833 / Anton, 1859: vierschrötig.
Kiebitschen, oder Kiewischen
Zimmermann, 1847: visitiren, s. v. a. Nüschen. Kibitschen nennt man in species das wechselseitige Untersuchen der Diebe nach verübtem Diebstahle, damit der eine oder andere seinen Genossen Nichts untermakkent (unterschlägt).
Kiebitz
Bischoff, 1916: (scherzweise für) Kopf (Gaunersprache, Kundensprache; von span.: cabeza? Vgl.: Kürbis, Kohlrübe); s. aber kîwisch.
Kiebsefinchen
Anton, 1859: Kopfstück.
Kiebuß
Liber Vagatorum, 1510: pferd.
Kiehsoff
Zimmermann, 1847: n., Silber.
Kielam
Liber Vagatorum, 1510: stat. [Stadt]
Scherffer, 1652: Gestade.
v. Train, 1833: f. Stadt.
Anton, 1859: Stadt.
Kien (Kian)
Fröhlich, 1851: m. die Tabakspfeife.
Kienum
v. Train, 1833: f. Kopflaus, Laus.
Anton, 1859: Kopflaus, Laus.
Kies
Konstanzer, 1791: das Silber.
v. Train, 1833: n. Geld, Pack, Silbergeld.
v. Train, 1833: m. Stein.
Zimmermann, 1847: n., s. v. a. Moos, Pich i. e. Geld.
Anton, 1859: Geld, Pack, Silbergeld.
Anton, 1859: Stein.
Bischoff, 1916: Geld (Gaunersprache, Kundensprache; s. Asche, Schotter; vgl. hebräisch: kîß, Geldbeutel).
Kieschen
Hermann, 1818: Geld in Menge, ein Schatz.
v. Train, 1833: n. Schatz (viel Geld).
Anton, 1859: Schatz.
Kiesgumme
v. Train, 1833: f. Wand von Stein.
Kiesig
v. Train, 1833 / Anton, 1859: oft.
Kiesklamine
v. Train, 1833: f. Gewölbe.
Anton, 1859: Gewölbe.
Kiesle
Konstanzer, 1791: Beutelschneiden.
Kieslen
v. Train, 1833 / Anton, 1859: beutelschneiden.
Kiesler
v. Train, 1833: m. Beutelschneider.
Anton, 1859: Beutelschneider.
Kieß
Fröhlich, 1851: n. (Mos, Picht oder Pech, auch Blech) das Geld; Kießreiber, m. der Geldbeutel, die Börse; kissi sein, bei Geld sein.
Kiewisch
Zimmermann, 1847: m., die Untersuchung, Visitation. Der Kiewisch kommt, d. h. derjenige Beamte, der den Umgang und die Visitation der Gefängnisse hat, nähert sich.
kiffler
Bischoff, 1916: Doppler, Würfelspieler (hebräisch: kèphel, das Doppelte, kiphlî, doppelt), s. o. doppeln.
Kihlo
Pfister, 1812: Stadt, worin Juden wohnen.
kijüm
Bischoff, 1916: Bestand, Dauer (rabbinisch: kijjûm).
Kikerling
Zimmermann, 1847: m., das Auge.
kikkar
Bischoff, 1916: Zentner (rabbinisch: kikkâr, Talent als Gewicht).
Kikker
v. Train, 1833: m. Centner.
Anton, 1859: Centner.
Kilef
Duisburger Vocabular, 1724: ein Hundt.
Kilges
v. Train, 1833: m. Hals.
Anton, 1859: Hals.
Kilis
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Maschine.
v. Train, 1833: f. Maschine.
Anton, 1859: Maschine.
kille, k’hille
Bischoff, 1916: 1. (anerkannte) Gemeinde, (auch) Gemeindegasse (rabbinisch: k’hillâh); 2. eine (etwas sonderbare) Gesellschaft (jüdisch-deutsch; „Was sogst zu die Kille?“). — killez’n: in einer Gemeinde leben, am Gemeindeleben regen Anteil nehmen (jüdisch-deutsch); 3. Gefängnis (Gaunersprache).
Killes
Pfister, 1812 / Anton, 1859: Abend.
Killesgänger
Pfister, 1812: Abenddiebe.
v. Train, 1833: m. Abenddieb.
Anton, 1859: Abenddieb.
Killges
Pfister, 1812: Hals.
Killjes
Pfister, 1812: Hals.
v. Train, 1833: m. Hals.
Kilm
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: eine Stadt.
Kiluf
v. Train, 1833: m. Hund.
Anton, 1859: der Hund.
Kiluff
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Hund.
kim’a’t
Bischoff, 1916: beinahe, fast (hebräisch).
Kimm
v. Train, 1833: m. Kopflaus, Laus, Nisse, Ungeziefer.
Anton, 1859: Laus, Ungeziefer, Nisse; auch Kimmern.
Kimmel
v. Train, 1833: m. Pulver, Schießpulver.
Anton, 1859: Pulver, Schießpulver.
Kimmelfinchen
v. Train, 1833: n. Pulverhorn.
Kimmelgole
v. Train, 1833: f. Pulverwagen.
Kimmelkehren
v. Train, 1833: n. Pulverhorn.
Anton, 1859: Pulverhorn.
Kimmelklapper
v. Train, 1833: f. Pulvermühle.
Anton, 1859: Pulvermühle.
Kimmen
Zimmermann, 1847: f. pl., Läuse, Ungeziefer.
Bischoff, 1916: Läuse (Kundensprache; fälschlich statt: kinnim, s. d.).
Kimmern
Liber Vagatorum, 1510: kauffen.
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: die Läuse.
v. Train, 1833: Kopfläuse, Läuse.
Kimmfinchen
v. Train, 1833: n. Kamm, Läusekamm.
Kimpet
Bischoff, 1916: Kindbett, Wochenbett (ältere oberdeutsche Zusammenziehung).
Kincher
v. Train, 1833: m. Diebshehler, Vertrauter.
Anton, 1859: Diebshehler, Vertrauter.
kinj’nen
Bischoff, 1916: kaufen (von rabbinisch: kinjân, Kauf, Erwerb).
Kinjènen
Anton, 1859: kaufen.
Kinjênen
v. Train, 1833: kaufen.
kinne
Bischoff, 1916: Eifersucht, Neid (hebräisch: kin’âh); kinne-sinne: Neid und Haß (hebräisch: kin’ah u-sin’ah).
kinnim, kinnem
Bischoff, 1916: Läuse (hebräisch: kinnîm); kinnem-alcher (s. o. acheln): „Läusefresser“, Geizhals.
Kipp
v. Train, 1833: m. Hund.
Anton, 1859: Hund.
Kipp, Kohluf
Konstanzer, 1791: ein Hund.
Kippbuchte
v. Train, 1833: f. Hundshütte.
Anton, 1859: Hundshütte.
Kippe
Pfister, 1812: Antheil. Kippe malochnen, Gemeinschaft machen.
v. Train, 1833: f. Antheil, Gemeinschaft.
Fröhlich, 1851: f. die Gemeinschaft, Kompagnie, Diebeskameradschaft; Kippe melochnen, Kameradschaft machen.
Anton, 1859: Antheil, Gemeinschaft.
kippe machen
Bischoff, 1916: zur Hälfte, zu gleichen Stücken teilen, Geschäft auf Halbpart machen (rabbinisch: kib’âh, Bestimmtes).
Kippemalochnen
v. Train, 1833 / Anton, 1859: Gemeinschaft machen.
Kippen
v. Train, 1833: essen.
Anton, 1859: essen; Kipper, Hunger; Kipperei, Eßwaare.
Kipper
v. Train, 1833: m. Hunger.
Kipperei
v. Train, 1833: f. Eßwaare, Gemüße, Kost, Mahlzeit, Speise, Zugemüse.
Kippereiklamine
v. Train, 1833: f. Speisekammer.
Kippereimoos
v. Train, 1833: n. Zehrgeld.
Anton, 1859: Zehrgeld; kipperich, hungerig.
Kippperig
v. Train, 1833: hungerig.
Kischef
v. Train, 1833: n. Hexerei, Schwarzkünstlerei, Zauberei.
Anton, 1859: Hexerei, Zauberei.
kischef, kischüf (der)
Bischoff, 1916: Zauberei, Hexerei (rabbinisch: kischûph).
Kiseln
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: beutelschneiden.
Kiser
v. Train, 1833: m. Börse.
Anton, 1859: Börse.
Kisof
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Silber.
Kisoff
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: das Silber.
Kisow
Strelitzer Glossar, 1747: Silber.
Kiß
v. Train, 1833: m. Beutel, Ranzen, Schubsack.
Anton, 1859: Beutel, Ranzen, Schubsack.
Kisse
v. Train, 1833: m. Thron.
Anton, 1859: Thron.
kiße
Bischoff, 1916: Geldbeutel (rabbinisch: kîß).
Kissert
v. Train, 1833: m. Börse.
Anton, 1859: Börse.
kißler
Bischoff, 1916: Taschendieb (Gaunersprache).
Kisuf
v. Train, 1833: n. Silber.
Kisufschenegler
v. Train, 1833: m. Silberarbeiter.
Kisus
Anton, 1859: Silber.
Kitschenschieber
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Taschendieb.
v. Train, 1833: m. Taschendieb.
Anton, 1859: Taschendieb.
Kitt
v. Train, 1833: n. Haus.
Anton, 1859: Haus; Kitte, Arrest, Gefängniß, Küche.
Bischoff, 1916: Geld (von jüdisch-deutsch: chütt, Faden; vgl. „Draht“ und „Zwirn“).
Bischoff, 1916: Haus (Gaunersprache; rabbinisch: chêt, Mauer, Umzäunung; oder von mhd.: kûte = „Loch“ oder kôte = „Hütte“, vgl. engl.: cot, cottage).
Kittchen
Pfister, 1812: Zuchthaus.
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Gefangenhaus.
Zimmermann, 1847: m., das Gefängniß (von Kitte, f. Haus) daher der gewöhnliche Ausdruck: ins Kittchen kommen.
kittchen, Küttchen, Gittchen
Bischoff, 1916: Gefängnis (Gaunersprache, Kundensprache; s. voriges; doch vgl. böhm.: kut’, Zuchthaus).
Kitte
Pfister, 1812: Küche.
Hermann, 1818: das Gefängniß.
v. Train, 1833: f. Arrest, Gefängniß, Gewahrsam, Haft, Küche, Schergenhaus.
Kittenkehlim
v. Train, 1833: Küchengeschirre.
Kittenschieben
v. Train, 1833: einschleichen früh Morgens in die Häuser und stehlen.
Anton, 1859: einschleichen früh Morgens.
Kittenschieber
Kitteschieber
Pfister, 1812: Küchendiebe.
Kittgen
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Zuchthauß.
v. Train, 1833: n. Arrest, Gefängniß, Gewahrsam, Haft, Schergenhaus, Zuchthaus.
Anton, 1859: Arrest, Gefängniß.
Kittisch
Pfister, 1812: Neuigkeit, neu.
v. Train, 1833: neu.
v. Train, 1833: n. ‘Neuigkeit.
Kittling
v. Train, 1833: m. Zuchthaus.
Anton, 1859: Zuchthaus.
Kittlinger
v. Train, 1833: m. Züchtling.
Anton, 1859: Züchtling.
kîwesch, kîwisch (kîbitz)
Bischoff, 1916: 1. = Kiebitz = Kopf; 2. Untersuchungsrichter (entweder von hebräisch: kèwes, kîwsâ = Schaf, oder von hebräisch: kâbásch, bedrücken, bezwingen, s. u. koiwesch).
Kiwigsten Zwengering
Scherffer, 1652: das beste Wammes.
Kiwit
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Kopf.
v. Train, 1833: m. Haupt, Kopf.
Anton, 1859: Kopf, Haupt.
kizwe
Bischoff, 1916: bescheidene Rente, Dauerunterstützung (rabbinisch: kizbâh, Bestimmtes).
kizzer
Bischoff, 1916: Abkürzung (rabbinisch: kizzûr); be-kizzer, kurz und gut.
Klack
Zimmermann, 1847: m., der Siegellack.
Klaffot
Scherffer, 1652: Kleid.
v. Train, 1833: n. Kleid.
Anton, 1859: Kleid.
Klaffotfezzer
v. Train, 1833: m. Schneider.
Anton, 1859: Schneider.
Klaffte
v. Train, 1833: f. schlechtes Frauenzimmer, (Schimpfwort.)
v. Train, 1833: n. Frauenkleid.
Anton, 1859: schlechtes Frauenzimmer.
Klafte
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Frauenkleid.
Klalschker
v. Train, 1833: m. Batzen (Münze.)
Klamine
v. Train, 1833: f. Kammer.
Anton, 1859: Kammer.
Klaminenspecht
v. Train, 1833: m. Kammerjäger.
Anton, 1859: Kammerjäger.
Klammine
Konstanzer, 1791: die Kammer.
Klamoniß
Zimmermann, 1847: m. plur., die Nachschlüssel oder Dietriche (Tantel).
Fröhlich, 1851: (nur im Pl. Gebräuchlich), das kleinere Diebeswerkzeug, Dietriche, Sperrhaken und der gleichen; gewöhnlich werden aber nur die Nachschlüssel darunter verstanden. Die Klamoniß, von vertrauten Schlossern angefertigt, werden von den Gaunern, als erstes Requisit ihrer Kunst, gleich einem Heiligthum aufbewahrt. Sie befinden sich in der Regel in den Händen des Anführers der Chawrusse, des Balmassematten, der sie in der Zeit, wo sie nicht benutzt werden, chawure legt. Bei der Ausfahrt auf einen Diebstahl liegen sie gewöhnlich in dem Doppelboden des Laternenkorbes versteckt. Gute Klamoniß müssen übrigens die Gauner, sofern sie selber nicht selbst fertigen können, meist theuer bezahlen und die betreffenden Schlosser haben einen guten Verdienst dabei.
Klamotten
Bischoff, 1916: Kleider (Gaunersprache, Kundensprache; von böhm.: klamol, Bruchstück, s. o. Brocken).
Klanck
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Knopff.
Klangern
v. Train, 1833: stürmen mit Glocken bei Feuer, bei Erscheinung einer Räuberbande.
Anton, 1859: stürmen mit Glocken beim Feuer.
Klank
v. Train, 1833: m. Knopf.
Anton, 1859: Knopf.
Klappe
Bischoff, 1916: (Gauner-)Kneipe (Gaunersprache; von: Klaff = Kluft, Zuflucht?).
klappen
Bischoff, 1916: ertappen, abfassen (Gaunersprache).
Klapper
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: die Uhr, oder der Zeiger.
Pfister, 1812: Mühle.
v. Train, 1833: m. Uhrzeiger.
v. Train, 1833: f. Mühle, Uhr.
Anton, 1859: Mühle, Uhr.
Klapperfies
v. Train, 1833: m. Mühlstein.
Klapperling
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: Pantoffeln.
v. Train, 1833: m. Pantoffel.
Klapperschütz
Bischoff, 1916: Wassermüller (der bei der „klappernden“ Mühle den Bach „schützt“, d. h. aufstaut), dann überhaupt: Müller (Kundenspracche, Gaunersprache).
Klappersoch
v. Train, 1833: m. Kaufladen mit Spezereiwaaren.
Anton, 1859: Kaufladen.
Klappersoger
v. Train, 1833: m. Gewürzkrämer.
Kläppert
v. Train, 1833: m. Tisch.
Anton, 1859: Tisch.
Kläppertschinaler
v. Train, 1833: m. Tischler.
Anton, 1859: Tischler.
Klasajum
v. Train, 1833: n. Büchse, (Schießgewehr), Flinte, Jagdflinte, Waffe.
Anton, 1859: Büchse, Flinte, Waffe.
Klatscher
Bischoff, 1916: Fuhrmann (Gaunersprache, Kundensprache; klatschen = knallen).
klauen
Bischoff, 1916: stehlen (Gaunersprache, Kundensprache; „Klaue“ vulgär für Hand, Greifhand); vgl. oben: grabschen.
Klayes
v. Train, 1833: f. Milch.
Klayeschmunk
v. Train, 1833: m. Rahm.
Klayesfinchen
v. Train, 1833: n. Melkfaß.
Klayeshaus
v. Train, 1833: n. Kuheiter.
Klayeshäusse
v. Train, 1833: f. Weiberbrust.
Klayesmaro
v. Train, 1833: n. Milchbrod.
Klaysen
v. Train, 1833: melken.
Kleber
Bischoff, 1916: Gaul, Pferd (Gaunersprache; Dehnung von: Klepper).
Klebis
Scherffer, 1652: Pferd.
v. Train, 1833: m. Gaul, Pferd.
Anton, 1859: Gaul, Pferd.
kleckstein
Liber Vagatorum, 1510: verreter.
Bischoff, 1916: Verrater (Gaunersprache; von böhm.: klekoci, schwatzen; oder von böhm.: klektačka, Klapper).
Kleebeisser
Hempeln, 1687: ein Schaff.
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Schaaf, Schäfer.
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: ein Schaaf.
v. Train, 1833: m. Schaf.
Anton, 1859: Schaf; Kleeber, Hammel.
Kleeben
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: ein Hammel.
v. Train, 1833: m. Hammel.
Kleebussen
Strelitzer Glossar, 1747: ein Schaaf.
Klèhbayes
v. Train, 1833: n. Hausrath.
Kleis
v. Train, 1833: f. Milch.
Kleiß
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Milch.
Kleisterrminzel
v. Train, 1833: m. Milchtopf.
Klem
v. Train, 1833: m. Arrest, Gefängniß, Gewahrsam, Haft, Schergenhaus.
Anton, 1859: Arrest, Gefängniß.
klemmen
Bischoff, 1916: stehlen (Gaunersprache).
Klemmerle
Konstanzer, 1791: ein Brusttuch.
v. Train, 1833: n. Brusttuch.
Klemms
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Käse.
v. Train, 1833: m. Käse.
Bischoff, 1916: Gefängnis (Gaunersprache; von „Klemme“ = Enge, Drang, Zwang).
Klemperer
Bischoff, 1916: Klempner (jüdisch-deutsch; von mhd.: klempfern, verklammern).
Klempners Karl
Bischoff, 1916: Gendarm (Kundensprache; wegen des Helmes).
Klems
Liber Vagatorum, 1510: gesenknus.
Scherffer, 1652: Gefängniß.
Klemser
v. Train, 1833: m. Gerichtsschulze, Gräve, Schultheiß, Schultze, Vorsteher.
Anton, 1859: Gerichtsschulze, Vorsteher.
Klemserle
v. Train, 1833: n. Brusttuch.
Klenker
Bischoff, 1916: Bettler (Gaunersprache; von: Klinke = Klinkenputzer?).
Klenkner
v. Train, 1833: m. Kirchweihbettler.
Anton, 1859: Kirchweihbettler.
Klenksteif
v. Train, 1833: m. Verräther (im Verhöre oder sonst.)
Anton, 1859: Verräther.
Kleppert
v. Train, 1833: m. Tisch.
Klèsajum
v. Train, 1833: m. Büchse, (Gewehr,) Flinte, Jagdflinte, Waffe.
Klesajummalochner
Anton, 1859: Büchsenmacher, Waffenschmied.
Klèsajummalochner
v. Train, 1833: m. Büchsenmacher, Waffenschmied.
Klesam
Fröhlich, 1851: m. das Pistol.
Klette
Hempeln, 1687: ein Büttel in der Stadt.
Kliebe
v. Train, 1833: f. Spalte.
Anton, 1859: Spalte.
Kliebern
v. Train, 1833: scheitern (ein Einbruch, ein Raub nicht zu Stande kommen.)
Anton, 1859: scheitern (ein Einbruch, Raub).
Klifft
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Männer-Camisol, oder Anzieh-Waare.
v. Train, 1833: m. Gewand, Kleid.
Anton, 1859: Gewand.
Kling
Fröhlich, 1851: n. oder Klinge f. Gemeinname für jedes musikalische Instrument; Klingfetzer m. der Musikant.
Klinge
v. Train, 1833: m. Musikant.
Klingen
Liber Vagatorum, 1510: lyer. [Leiher]
v. Train, 1833: leyern, Musik machen.
Klingenfetzer
v. Train, 1833: m. Leyersmann.
klingenfetzerin
Liber Vagatorum, 1510: lyerin. [Leiherin]
v. Train, 1833: f. Leyerin.
Klingenfezer
Anton, 1859: Leiermann.
Klinger
v. Train, 1833: m. Musikant.
Anton, 1859: Musikant; klingen, Musik machen.
Bischoff, 1916: Leierkastenmann (Kundensprache, Gaunersprache; von: klingen [lassen] = Musikant).
Klingert
v. Train, 1833: f. Glocke, Klingel.
Klinges
v. Train, 1833: Musikanten.
Klingfetzer
Hempeln, 1687: Spielleuthe.
Klinken putzen
Bischoff, 1916: (an den Türen) betteln (Kundensprache).
Klippetumme
v. Train, 1833: m. ein Witziger auf beissende verhöhnende Art.
Klitsche
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Schloß.
v. Train, 1833: f. Schloß.
klitschen
Klitscher
Zimmermann, 1847: m., Einer der zu schließen versteht. Stille, der Schien kommt klitschen, ein Ruf unter den Gefangenen, s. v. a. still, der Gefängnißaufseher kommt aufschließen; oder Neben hat es geklitscht, d. h. neben, in der benachbarten Nummer hat der Schließer aufgeschlossen.
Klitzsch
Hempeln, 1687: ein Vorlege-Schloß.
Kllles
v. Train, 1833: m. Abend.
Kloben
v. Train, 1833: m. Hund.
Anton, 1859: Hund.
Kloje
v. Train, 1833: f. Niere.
Klonkert
Pfister, 1812: Glocke.
v. Train, 1833: f. Glocke, Klingel.
Klonkertschienägler
v. Train, 1833: m. Glockengießer.
Klonthe
Hempeln, 1687: eine Jungfer.
Klopfhengst
v. Train, 1833: Freier, (Einer der auf die Heirath geht.)
Klophengst
Anton, 1859: Freier, einer der auf die Heirath geht.
Klopper
Zimmermann, 1847: m., der Hammer.
Kloses
Zimmermann, 1847: m., so viel als Strafe, oder Knast.
Klufft
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Rock.
Klufft-Pflanzer
Hempeln, 1687: ein Schneider.
Klufft, Kluft
v. Train, 1833: m. Gewand, Kleid.
Kluft
Zimmermann, 1847: f., die Kleidung; daher treefe Kluft, gestohlene Kleider. Ich bringe dich mit deiner treefen Kluft in den Kahn, d. h., ich lasse dich mit deinen gestohlenen Kleidern verhaften. Daher sich ankluften, sich anziehen, sich Zeug verschaffen, oder auskluften, ausziehen, auch figürlich: Jemandem Alles abnehmen, oder einkluften, einkleiden. Mit Kluft gleichbedeutend ist Schaale.
Fröhlich, 1851: f. der Rock, das Kleid jeder Gattung; Kluftpflanzer, der Schneider.
Klüftelei
v. Train, 1833: f. Jacke.
Kluften
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Kleidungsstücke n. Spr. (nach der alten Claffot).
Fröhlich, 1851: v. kleiden.
Kluftenkapelle
v. Train, 1833: f. Kleiderkammer (Garderobe).
Kluftenschupperei
v. Train, 1833: f. Kleiderdiebstahl.
Anton, 1859: Kleiderdiebstahl.
Kluftenschurich
v. Train, 1833: m. Kleidungsstück.
Kluftenteste
v. Train, 1833: f. Kleiderbürste.
Klufterei, Klüfterei
v. Train, 1833: f. Gewand, Kleidung.
Klufterey
Konstanzer, 1791: die Kleider.
Klüftling
v. Train, 1833: m. Gewand, Kleid.
Anton, 1859: Gewand, Kleid.
Klum-fezer
Pfister, 1812: Zinngiesser.
Klummes
v. Train, 1833: m. Kessel.
Anton, 1859: Kessel.
Klummes-malochner
Pfister, 1812: Kesselflicker.
Klummesfezzer
v. Train, 1833: m. Zinngießer.
Klummesmalochner
v. Train, 1833: m. Kesselflicker.
Anton, 1859: Kesselflicker.
Klumnick
Pfister, 1812: gefüllter Sack.
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Hammer.
v. Train, 1833: m. Hammer.
Klumnik
Anton, 1859: Hammer.
Klumpen
Fröhlich, 1851: m. die Menge, der Reichthum Desjenigem, was zum Stehlen vorhanden oder bereits gestohlen ist. n’ granßen Klumpen handeln, eine bedeutende Ausbeute beim Diebstahl machen.
Klumwick
v. Train, 1833: m. Sack (gefüllter.)
Klumwicklauning
v. Train, 1833: m. Tornister.
Klunde
Duisburger Vocabular, 1724: ein Huhr.
v. Train, 1833: f. Beischläferin, Hure, Zuhälterin.
Anton, 1859: Beischläferin, Hure.
Klunden
v. Train, 1833: ausschweifen, huren, liederlich seyn.
Klundengoje
v. Train, 1833: f. Kebsweib.
Klundenkaffer
v. Train, 1833: m. Freund des schönen Geschlechts.
Klundenkandig
v. Train, 1833: n. Hurenhaus.
Klundenschrätzchen
v. Train, 1833: n. Hurenkind.
Klunderei
v. Train, 1833: f. Hurerei.
Anton, 1859: Hurerei.
Klundergoje
Anton, 1859: Kebsweib.
Klunderkandig
Anton, 1859: Hurenhaus.
Knäckerling
v. Train, 1833: m. Lampertsnuß, Nagel, Nuß, Zahn.
Knäckerlingsnekuf
v. Train, 1833: f. Zahnlücke.
Knäckerlingsschenegler
v. Train, 1833: m. Nagelschmied.
Knackert
Hempeln, 1687: ein Wald.
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: das Brennholtz, oder Reisig.
Hermann, 1818: der Wald.
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Heide, der Wald.
v. Train, 1833: m. Brennholz, Holz.
Anton, 1859: Brennholz, Holz.
Knaife
v. Train, 1833: f. Diebstahl.
Anton, 1859: Diebstahl.
Knak (Mokum)
Pfister, 1812: Braunschweig.
Knakkert
Strelitzer Glossar, 1747: ein Busch.
Knall-Finchen
Strelitzer Glossar, 1747: eine Flinte.
Knallen
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: schiessen.
Fröhlich, 1851: v. schießen.
Knaller
Fröhlich, 1851: m. das Pistol.
Knalles
Anton, 1859: die Pistole.
Knappen
v. Train, 1833 / Anton, 1859: hinken.
Knasbart, Knasterbart
Bischoff, 1916: Knecht, Hausknecht (Gaunersprache, Kundensprache).
Knass
Pfister, 1812: Urtheil, Strafe.
Knaß
v. Train, 1833: n. Geldstrafe, Strafe, Urtheil.
Anton, 1859: Geldstrafe, Strafe, Urtheil.
Knaß, Knast
Fröhlich, 1851: m. die Kriminalstrafe.
Knassen
Pfister, 1812 / v. Train, 1833: strafen.
Fröhlich, 1851: v. strafen, Strafen fest setzen.
Anton, 1859: strafen.
Knast
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Strafe.
Zimmermann, 1847: m., die Criminalstrafe. Er hat gimmel Schoof Knast, d. h. er ist zu drei Jahren Zuchthausstrafe Verurtheilt. Daher beknasten, bestrafen, beknast oder geknast, peinlich bestraft.
Bischoff, 1916: Strafe (Gaunersprache), s. o. k’naß.
Kneifen
Anton, 1859: erfahren, gewahr werden, kennen.
Kneifer
Zimmermann, 1847: m., die Zange.
Fröhlich, 1851: m. die Sange.
kneisen
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: kennen.
v. Train, 1833: erfahren, gewahr werden (eine Sache) kennen.
Kneissen
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: kennen.
Zimmermann, 1847: wissen, erkennen, daher: Kneist du? Verstehst du? besonders aber heißt dies Wort: recognosciren, anerkennen; z. B. er ist von Freier und Zeugen gekneist worden, d. h. der Bestohlene und die Zeugen haben ihn anerkannt.
Fröhlich, 1851: v. erfahren, wissen, Kenntniß erhalten; bekannt werden. Ist fast nur im Participio gebräuchlich. Ich hab’s gekneist, ich habe es er fahren. Oder auf die Frage: Wer ist der Mann? Antwort: Ich kneiff’n law, ich kenne ihn nicht.
Kneister
Zimmermann, 1847: m., der Recognoscent.
Knetling
v. Train, 1833: m. Stiefel.
Knettling
Anton, 1859: Stiefel.
Kniffge
v. Train, 1833: m. Korb.
Kniffgemalochner
v. Train, 1833: m. Korbmacher.
Anton, 1859: Korbmacher.
Knippling
v. Train, 1833: m. Kirschen.
Anton, 1859: die Kirsche.
Knoblich
Bischoff, 1916: Knoblauch (jüdisch-deutsch, Gaunersprache).
Knoll
Duisburger Vocabular, 1724: ein Knecht.
Knolle
v. Train, 1833: f. Faust.
Anton, 1859: Faust, Kartoffel.
Knollembolifte
v. Train, 1833: f. Kartoffelsuppe.
Knollen
v. Train, 1833: m. Kartoffel.
Knollfinken
v. Train, 1833: m. Klöse.
Anton, 1859: Klöße.
Knöppe
Bischoff, 1916: Pfennige ((Gaunersprache, Kundensprache).
Knöpperling
Anton, 1859: der Würfel.
Knorde
v. Train, 1833: f. Schnalle.
Knorden
Pfister, 1812 / v. Train, 1833: schnallen.
Knull
Pfister, 1812: weibliche Schaam.
v. Train, 1833: f. weibliche Scham.
Anton, 1859: weibliche Scham.
Koach
v. Train, 1833: m. Gewalt, Kraft.
Koachig
v. Train, 1833: gewaltig, kräftig.
Koarles
v. Train, 1833: m. Wein.
Koarleskugel
v. Train, 1833: f. Weintraube.
Kobel
v. Train, 1833: m. Haus.
Anton, 1859: Haus.
Kobeldesterer
v. Train, 1833: m. Maurer.
Anton, 1859: Maurer.
Kobelfreier
v. Train, 1833: m. Zimmermann.
Anton, 1859: Zimmermann; kobeln, zimmern.
Kobeln
v. Train, 1833: zimmern.
Kobelskünstler
v. Train, 1833: m. Zimmermann.
Kober
v. Train, 1833: m. Bierschenker, Gastwirth, Wirth.
Zimmermann, 1847: m., ein Liebhaber. Ein fetter Kober, ein reicher Liebhaber.
Fröhlich, 1851: n. der Liebhaber; kobern, huren.
Anton, 1859: Bierschenker, Gastwirth.
Bischoff, 1916: 1. Wirt; 2. Liebhaber (Gaunersprache; verderbt aus rabbinisch: châbêr, Genosse, Freund).
Kobera
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Wirtshauß.
Anton, 1859: Schenke, Wirthshaus.
Kobera, Koberkieth
v. Train, 1833: n. Bierhaus, Bierschenke, Gasthaus, Schenke, Wirthshaus.
Koberleine
Zimmermann, 1847: f., der Strich oder Weg, den die liederlichen Dirnen Abends halten; s. auch Leine.
Kobern
Zimmermann, 1847: für Geld verliebte Geschäfte machen, ankobern, einen Mann zu diesem Zweck anreden oder anblicken.
Kobiß
Hempeln, 1687: Der Kopff.
Kobß
Hempeln, 1687: Kopf.
koch-händler
Bischoff, 1916: „mit Gewalt Hantierender“ (Gaunersprache; von hebräisch: kôach, Gewalt, s. koîach, und „handeln“ s. d.).
Kochdelflittermännche
v. Train, 1833: n. Bibel.
Anton, 1859: Bibel.
Kochdelmelach
v. Train, 1833: m. Gott.
Anton, 1859: Gott.
Kochdelrosche
v. Train, 1833: m. Erzbösewicht.
Anton, 1859: Erzbösewicht.
Kochdelschor
v. Train, 1833: m. Erzdieb.
Anton, 1859: Erzdieb.
Koche gehen
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: aufm Mord gehen.
v. Train, 1833 / Anton, 1859: auf einen Mord ausgehen.
Köchel der Leachem
v. Train, 1833: n. Semmel, Weißbrod.
Kochem
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Diebessprache.
v. Train, 1833: gelehrt, gescheit, klug, pfiffig, vertraut.
v. Train, 1833: m. Gauner, weiser Mann.
Fröhlich, 1851: adv. klug, gescheit, in die Diebesmysterien eingereiht. Kochem sein, den Gaunerprincipien anhängen; auch von den Beamten, der den Gaunern (durch Pässe usw.) behilflich ist, heißt es: er is kochem.
Anton, 1859: gelehrt, pfiffig, vertraut; Kochem Gauner, weiser Mann; Kochemer, Dieb.
Kochem seyn
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: platt- oder ein Spitzbube seyn.
Kochem, oder Kochemer
Zimmermann, 1847: s. v. a. kess, eingeweiht in das Gaunerleben. Ein kochemerer Mann, i. e. ein vertrauter Freund der Diebe.
kôchem, kôch’mer
Bischoff, 1916: klug, Kluger, d. h. Gauner (Gaunersprache; verderbt aus hebräisch: châchâm, klug, s. o. chôchem). — kôch’mer lôsch’n: s. o. chôch’mer lôsch’n.
Kochembayes
Anton, 1859: Diebshehler, Vertrauter.
Kochemebayser
v. Train, 1833: m. Diebshehler, Vertrauter.
Kochemer
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Diebe.
v. Train, 1833: m. Dieb, Vertrauter.
Fröhlich, 1851: m. der Kluge, Gescheite; der Gauner, Dieb, Spitzbube, so wie derjenige, der es mit ihnen hält, der sie beherbergt, ihnen das gestohlene Gut abkauft usw. (S. Cheß).
Kochemer Loschen
v. Train, 1833: n. Diebssprache.
Anton, 1859: Diebssprache.
Kochemer Zink
Fröhlich, 1851: m. ein Zeichen, welches, an der Stadtmauer oder auf einem Kreuzwege angebracht, dem nachfolgenden Genossen den Weg zeigt, den er zu nehmen hat.
Kochemerbenne oder -penne
Anton, 1859: Diebsherberge.
Kochemerchaim
v. Train, 1833: m. vertrauter Jude.
Anton, 1859: vertrauter Jude.
Kochemergoje
v. Train, 1833: f. vertraute Frau.
Kochemerkaffer
v. Train, 1833: m. Diebshehler, Vertrauter.
Anton, 1859: Diebshehler, Vertrauter.
Kochemerkunst
v. Train, 1833: f. Diebehandwerk.
Kochen
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: retteln und binden.
Kocherer
v. Train, 1833: m. Gastwirth, Wirth.
Kochme
v. Train, 1833: f. Kulgheit, Schlauheit.
Anton, 1859: Klugheit.
kôchum machen (jmd.)
Kodel
Zimmermann, 1847: groß, eine kodele Geneiwe, ein großer gewaltsamer Diebstahl.
Kodem
Konstanzer, 1791: ein Kind.
v. Train, 1833: erst, klein.
v. Train, 1833: m. Kind.
Anton, 1859: Kind.
Kodeme Massume
v. Train, 1833: f. Ausgebegeld.
Kodemer Ballert
v. Train, 1833: m. Gebüsch, Gesträuch.
Anton, 1859: Gebüsch, Gesträuch.
Kodemer Bissert
v. Train, 1833: m. Lamm.
Kodemer Haarbogen
v. Train, 1833: m. Kalb.
Kodemer Schurichssoger
v. Train, 1833: m. Galanteriehändler.
Anton, 1859: Galanteriehändler.
Kodemer, Krunikel
v. Train, 1833: m. Ferkel.
Kodemerkiß
v. Train, 1833: m. Beutel.
Koden
v. Train, 1833: jung, klein.
v. Train, 1833: m. Kind.
Kodener Iner
v. Train, 1833: m. Gebüsch, Gestreich.
Kodenmalbosch, Kodenmalmsch
v. Train, 1833: m. Frack.
Kodesccher
v. Train, 1833: m. Heiliger.
kôdesch
Bischoff, 1916: heilig (hebräisch: kâdôsch).
Kodne Launinger
v. Train, 1833: m. Cadet.
kof, koff
Bischoff, 1916: Hohlhand, Hand, Handvoll, Löffel, Schale (hebräisch: kâph).
Koffscher
Zimmermann, 1847: frei, ledig, entlassen; koffscher kommen, aus dem Arrest entlassen werden.
Kofler
v. Train, 1833: m. Abdecker, Henker, Scharfrichter, Schinder.
Fröhlich, 1851: m. der Abdecker, Kofler mischl n. die Tochter des Abdeckers.
Anton, 1859: Abdecker, Scharfrichter.
kôfler
Bischoff, 1916: Scharfrichter (Gaunersprache; von rabbinisch: k’phal, Kopf, also „Köpfer“; möglich wäre auch Ableitung von gabalum, Galgen, s. o. Gabler).
Koft
v. Train, 1833: schwer.
Anton, 1859: schwer; koftig, schwierig.
Koftig
v. Train, 1833: schwierig.
Kohdel
Pfister, 1812: groß.
v. Train, 1833: groß, hoch.
Kohdel Majum
Pfister, 1812: der Rhein.
Kohdel-Fliedermännche
Pfister, 1812: Bibel.
Kohdel-Kyre
Pfister, 1812: große Herren.
Kohdel-Melach
Pfister, 1812: Gott.
Kohdel-Rohre
Pfister, 1812: Landesherr.
Kohdelfinche
v. Train, 1833: f. Jubel.
Anton, 1859: Jubel.
Kohdelkyre
v. Train, 1833 / Anton, 1859: große Herren.
Kohdellasche
v. Train, 1833: m. Halbstiefel.
Kohdelschrende
v. Train, 1833: f. Saal.
Anton, 1859: Saal.
Kohdelstens
v. Train, 1833: m. Knittel.
Kohdler Ratt
Pfister, 1812: großer Thaler.
Kohferbiker
v. Train, 1833: m. Gottloser, Ketzer, Religionsloser.
Anton, 1859: Gottloser Ketzer.
Kohl
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: der Staupbesen.
v. Train, 1833: n. Stimme.
v. Train, 1833: m. Erzählung, Staubbesen, Vorschlag.
Anton, 1859: Stimme, Erzählung; kohlen, erzählen; Kohl machen, lügen.
kôhl
Kohl machen
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: einen blauen Dunst vormachen.
v. Train, 1833: einen blauen Dunst vormachen, recht anlügen.
Kohl stecken oder einen Kohl potten
Hempeln, 1687: einem den Staupbesen geben.
kohl, kôl
Bischoff, 1916: (törichtes, unnützes) Gerede (jüdisch-deutsch, Gaunersprache; von hebräisch: kôl, Stimme, Rede). — kohlen: reden, Gerede machen, schwatzen. — verkohlen: (durch Reden) anführen, veralbern.
Kohldampf
Bischoff, 1916: Hunger (Kundensprache, Gaunersprache; vielleicht von russ.: gólod, Hunger, und von „Dampf“ = dumpfes Gefühl, s. o. Dampf). — Kohldampf schieben: Hunger haben (eig.: sich mit Hunger tragen).
Kohlefs-Rüb
Pfister, 1812: Lüge.
Kohlefsrüb
v. Train, 1833: m. Lüge.
Kohlen
v. Train, 1833: erzählen (etwas Unwahres), vorschlagen.
Kohler
Pfister, 1812: kranker.
v. Train, 1833: m. Kranker.
Köhler
Hempeln, 1687: schwartzer-Zeug.
Kohlkopff
Hempeln, 1687: ein Kraut-Haupt.
Kohlschaft
Anton, 1859: die Versammlung.
Kohluf
v. Train, 1833: m. Hund.
Anton, 1859: Hund.
Kohm
Pfister, 1812: Mauer.
v. Train, 1833: f. Gemäuer, Mauer.
Anton, 1859: mauer, Gemäuer.
Kohne
Pfister, 1812: der Käufer.
v. Train, 1833: m. Käufer.
Anton, 1859: Käufer; kohnen, kaufen.
Kohnel
Pfister, 1812: Gespenst.
v. Train, 1833: n. Gespenst.
Anton, 1859: Gespenst.
Kohnen
v. Train, 1833: kaufen.
Kohnim
Pfister, 1812: die Käufer.
v. Train, 1833: Käufer.
Köhr
v. Train, 1833: m. Amtmann (so viel als Bezirks- ober Landrichter).
Anton, 1859: Amtmann.
Köhrerei
v. Train, 1833: f. Herrschaft.
Kohret
Anton, 1859: Ehre.
Kohrov
v. Train, 1833: m. Anverwandte, Blutsfreund.
Kohrow
Anton, 1859: Anverwandte.
Kohschohg
Pfister, 1812: dunkel.
Kohvet
v. Train, 1833: f. Ehre.
Kohzer
v. Train, 1833 / Anton, 1859: halb.
Kohzer Kiebisfinchen
v. Train, 1833: n. halbes Kopfstück.
koiach, koch
Bischoff, 1916: Gewalt, Kraft, Macht (hebräisch: kôach).
koichef
Bischoff, 1916: Stern, Glücksstern, Schicksalsstern, Schicksal, Vorbedeutung (hebräisch: kôchâb, Stern).
koidesch
Bischoff, 1916: Heiligtum, Heiliges (hebräisch: kôdesch).
koifer
Bischoff, 1916: Gottesleugner (rabbinisch: kôphêr, Leugnender, von kâphár, leugnen; vollständig: kôphêr be-’ikkâr, die Grundlage [der Religion] leugnend).
Koim
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Mannsperson.
koine
Bischoff, 1916: Käufer, Ersteher, Erwerber, Besitzer (hebräisch: kônêh, kaufend usw., von kânâh).
koiß
Bischoff, 1916: Becher (hebräisch: kôß).
koissew sein
Bischoff, 1916: schreiben (hebräisch: kôthêb, schreibend, von kâtháb).
koiwe (die)
Bischoff, 1916: Hut, Mütze (hebräisch: kôba’, Helm).
koiwesch sein
Bischoff, 1916: bezwingen, bedrücken (rabbinisch: kôbêsch, bezwingend).
Koje
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: ein Weibsbild.
Kol
Fröhlich, 1851: f. die Stimme; eine Kol reißen, etwas zum Scheine thun, um sich dadurch seine Lage zu erleichtern, so sagt man z. B. von einem Gefangenen, der sich im Kerker aufgehängt hat (zum Schein) und noch rechtzeitig abgenommen wurde, er hat a Kol gerissen.
kol(l)
Bischoff, 1916: Stimme (hebräisch: kôl); verkleinert: köllele, Stimmchen (jüdisch-deutsch). — bass kol(l): Himmelsstimme.
Bischoff, 1916: all, alles, jeder, -e, -es (hebräisch:kol). — koll-boi: Enzyklopädie (hebräisch: kol bô, „alles darin“). — koll-eched: jedermann (hebräisch: kol echâd). — kol-jomm: alle Tage, jeden Tag, täglich, immer (hebräisch: kol jôm). — koll-minei, allerhand (hebräisch: kol minê). — koll-nidre, koll neddre: „Alle Gelübde“ (Anfang des Eingangs zur Liturgie des Versöhnungstages; hebräisch: kol nidrê). — koll-pomm: jedesmal, stets (hebräisch: kol pa’am). — koll-we-choll: alles und jedes (hebräisch:: kol we-kol).
Kolätschen
v. Train, 1833: n. Kuchen.
Kolb
v. Train, 1833: m. Beichtvater, Geistlicher, Pastor, Pfarrer, Prediger, Priester.
Anton, 1859: Beichtvater, Prediger.
Bischoff, 1916: (christlicher) Pfarrer (Gaunersprache; von hebräisch: kâleb, kèleb, Hund).
Kolbkitt
v. Train, 1833: n. Pfarrhaus, Pfarrhof.
Anton, 1859: Pfarrhaus, Hof.
Kolem
v. Train, 1833: m. Traum.
Anton, 1859: Traum.
Koler
v. Train, 1833: m. Hunger.
Anton, 1859: hunger; kohlerig, hungrig.
Kolerig
v. Train, 1833: hungerig.
Koll
v. Train, 1833: n. Knall, Schall, Stimme.
Anton, 1859: Knall, Schall, Stimme; kollen, knallen.
Kollen
v. Train, 1833: knallen, schallen.
Kollfunkert
v. Train, 1833: n. Knallfeuer.
Kolof
v. Train, 1833: f. Milch.
Koloff
Pfister, 1812: Milch.
Kolofmuß
v. Train, 1833: f. Milchweib.
Kolomos
v. Train, 1833: m. Träume.
Kommando
Bischoff, 1916: (Gang mit bestimmten Zielen, daher) Abstecher vom Wege, Ausflug, (besonders) Bettelei in der weiteren Umgebung des Standortes. — Kommando schieben: auf den Schub gebracht werden (Kundensprache).
Kommerzienrat
Bischoff, 1916: gewerbsmäßiger Falschspieler (Gaunersprache).
Köng
v. Train, 1833 / Anton, 1859: da, hier.
Köngen
v. Train, 1833 / Anton, 1859: kaufen.
Kontrafusbais
Fröhlich, 1851: n. das Theater.
Koog
v. Train, 1833: m. Diebstahl, der mittels eines Mordes geschieht.
Anton, 1859: Diebstahl.
Koozen
Pfister, 1812: ein reicher Mann.
v. Train, 1833: m. ein Reicher.
Anton, 1859: ein Reicher.
Kopfschuster
Bischoff, 1916: Hutmacher (Kundensprache).
kopfstück
Bischoff, 1916: Zwanzigpfennig-, Zwanzighellerstück (von „kof“ [hebräisch: kâph] = 20; — Gaunersprache).
Koppesch
v. Train, 1833: m. Sieg.
Anton, 1859: Sieg.
Kor
Anton, 1859: Haus.
Kör
Pfister, 1812: Haus.
v. Train, 1833: m. Haus.
Kornhase
Zimmermann, 1847: ein Vagabond, der im Roggenfelde, in Heuschobern u. s. w. nächtigt.
Bischoff, 1916: im Freien nächtigender Landstreicher (Kundensprache).
Kosak
v. Train, 1833: m. Rabe.
Anton, 1859: Rabe.
Bischoff, 1916: Betrüger (hebräisch: kôsêb); Falschspieler (Gaunersprache).
Kosche
Pfister, 1812: Hof.
v. Train, 1833: hart.
v. Train, 1833: m. Hof, Hofraum.
Anton, 1859: hart; auch Hof, Hofraum.
Koschech
v. Train, 1833: dunkel, finster.
Anton, 1859: dunkel, finster; auch Koschuf, dunkel.
koschen
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: schlafen.
Koscher
Pfister, 1812: rein.
v. Train, 1833: rein, unschuldig, (dieser ist). Die Gauner nennen auch jeden Betrug und Diebstahl „koscher“ welcher von den Betheiligten nicht gemerkt wurde.
Zimmermann, 1847: im Gegensatz von treefe, Alles, was rein, unverdächtig, oder ehrlich ist. Daher sich koschern, sich reinigen, sich waschen, figürlich sich verdächtiger Sachen oder der Diebesinstrumente entledigen.
Fröhlich, 1851: adv. rein, erlaubt, unverdächtig (das Gegentheil von Treife). Koscher sein, oder koscher gehen, rein sein; keine Diebeswerkzeuge oder gestoblene Sachen bei sich führen, so daß bei etwaiger Verhaftung (Verheifelung) so leicht nichts Verdächtiges gegen die Person des Gauners festgestellt werden kann; sich koscher putzen, im Verhöre sich vertheidigen, die Verdachtsgründe entkräften; sich rein, weiß brennen. koscher stehen, der Polizei nicht als Gauner bekannt sein, so daß man ihrer speciellen Aufmerksamkeit nicht unterworfen ist; keinen allgemeinen Verdacht gegen sich haben.
Anton, 1859: rein, unschuldig.
kôscher
Bischoff, 1916: (rituell) fehlerfrei, rein, tadellos, echt, gut, (auch) jüdisch (hebräisch: kâschêr, rituell rein). — kôschern: rituell rein machen, rituell richtig behandeln, s. kaschern.
Koschern
Fröhlich, 1851: v. (eigentlich Kaschern) sich koschern sich reinigen, sowohl am Leibe, als im Hause, wegen zu erwartender Visitation das gestohlene Gut verbergen, bei der Verhaftung die Diebestasche ausreißen, die Nachschlüssel wegwerfen, was den Gauner verdächtigen d. h. ihn treife stellen könnte.
Koschert
v. Train, 1833 / Anton, 1859: verstockt.
Koschet
v. Train, 1833 / Anton, 1859: hart.
Koschleffig
v. Train, 1833: unerbittlich.
Koschob
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Mond.
v. Train, 1833: m. der Mond.
Anton, 1859: der Mond.
Koschuf
v. Train, 1833 / Anton, 1859: dunkel, finster.
Koserad
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Gulden.
v. Train, 1833: m. Gulden.
Koß
v. Train, 1833: n. Becher, Kelch.
Anton, 1859: Becher, Kelch.
Kossert
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Schwein, der Speck, Schinken.
v. Train, 1833: n. Sau, Schinken, Schwein, Speck.
Anton, 1859: Sau, Schinken, Schwein.
Kotscher
v. Train, 1833: m. Hof, Hofraum.
Kov
v. Train, 1833: m. Schuld.
Anton, 1859: Schuld.
Kovesch
v. Train, 1833: Klage (vor Gericht).
Anton, 1859: Klage (vor Gericht); kovèschen, klagen; Kovescher, Kläger.
Kovêschen
v. Train, 1833: klagen.
Kovêscher
v. Train, 1833: m. Kläger.
Kovet
v. Train, 1833: f. Leber.
Anton, 1859: Leben.
kôwed (der)
Bischoff, 1916: die Ehre (hebräisch: kâbôd).
Bischoff, 1916: die Leber (hebräisch: kâbêd).
kôz’n
Bischoff, 1916: Vornehmer, Reicher (hebräisch: kâzîn). — groß-kôzig: großtuerisch, prahlerisch.
Kozer
Pfister, 1812 / v. Train, 1833: halb.
kozer Lawone (oder Lafune), Nekuf fezen
Pfister, 1812: das Schloß, die Riegel, Schrauben usw. an einer Thür uws. Halbzirkelförmig umschneiden; so daß die Thür usw. des Riegels ungeachtet geöffnet werden kann.
Kozerlaile
v. Train, 1833: f. Mitternacht.
Krabonder
Pfister, 1812: Mißgeburt.
v. Train, 1833: m. Mißgeburt.
Krachen gehen
Fröhlich, 1851: v. sterben.
Kracher
Pfister, 1812: Coffer.
v. Train, 1833: m. Coffer.
Zimmermann, 1847: m., Koffer, gewöhnlich der, welcher hinten auf dem Tritt des Wagens angeschnallt oder befestigt wird.
Fröhlich, 1851: m. das Pistol.
Anton, 1859: Koffer.
Bischoff, 1916: Koffer (der beim Zumachen und Abladen kracht; Gaunersprache).
Kracherfahrt
Zimmermann, 1847: f., der Diebstahl an Fracht- und Reiswägen auf den Landstraßen.
Bischoff, 1916: 1. Kofferdiebstahl (Gaunersprache); 2. (in der älteren Gaunersprache): Landstraßendiebstahl (vielleicht von hebräisch: k’rach — s. d.).
Kracherfetzer
Anton, 1859: Kofferdieb.
Kracherling, Krachling
v. Train, 1833: m. Lambertsnuß, Nuß.
Kracherlingsteber
v. Train, 1833: m. Nußbaum.
Krachert
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Wald, oder gehackt Bley.
v. Train, 1833: m. gehacktes Blei, Kiste.
Anton, 1859: die Kiste, auch gehacktes Blei.
Krachet
v. Train, 1833: n. Brennholz, Holz.
Krachetdower
v. Train, 1833: m. Holzart.
Krachetschupper
v. Train, 1833: m. Holzdieb.
Krachling
Liber Vagatorum, 1510: ein nuß.
Krächling
Pfister, 1812: Knochen, Zahn.
v. Train, 1833: m. Knochen, Zahn.
Anton, 1859: Knochen.
Krachlingsboffert
v. Train, 1833: n. Zahnfleisch.
Krächlingsfehlinger
v. Train, 1833: m. Zahnarzt.
Krächlingszohres
v. Train, 1833: n. Zahnschmerzen.
Krachus
Krünitz’ Encyclopädie, 1820 / v. Train, 1833 / Anton, 1859: krank.
Krackerick
Duisburger Vocabular, 1724: eine Flinte.
Kraft (mit halber Kraft fahren)
Bischoff, 1916: gegen ein Trinkgeld an den Schaffner oder Postillon ohne Fahrkarte auf der Eisenbahn oder mit dem Postwagen fahren.
Kral
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: das Korn.
v. Train, 1833: n. Korn.
Anton, 1859: Korn.
Kralldorn
Bischoff, 1916: Widerwärtigkeit, Ärgerliches (Gaunersprache).
Kraller
v. Train, 1833: m. Anführer, Chef, (bei einem Einbruche, bei einem Streifzuge,) Rädelsführer, Räuberhauptmann.
Anton, 1859: Anführer, Räuberhauptmann.
Kramp
v. Train, 1833: Kropf.
Krampf
Bischoff, 1916: 1. Trinkgeld (Kundensprache; weil der danach Verlangende die Hand krumm macht); 2. gewagte, gefährliche („krampfhafte“) Unternehmung (Gaunersprache): 3. gewagte Behauptung, Aufschneiderei, Schaumschlägerei, Übertreibung (Gaunersprache).
Krank
Konstanzer, 1791: gefangen seyn.
v. Train, 1833: s. Gedobest.
Bischoff, 1916: gefangen, in Haft befindlich (Gaunersprache).
Krank werden
Anton, 1859: gefangen werden.
Krar
v. Train, 1833: m. Kloster.
Anton, 1859: Kloster.
Kratschenschieber
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: die Kirmse.
Kratten
v. Train, 1833 / Anton, 1859: weggehen.
Kratzholz
Zimmermann, 1847: m., das Rasirmesser.
Kraut
Pfister, 1812: Flucht.
v. Train, 1833: m. Flucht.
Zimmermann, 1847: m., das Kopfhaar. Kabohrt das Kies ins Kraut, d. h. Versteckt das Geld im Kopfhaar.
Anton, 1859: Flucht; kräuten, ausbrechen, ausreißen, entweichen, sich flüchten.
Kraut fressen
Hempeln, 1687: durchgehen.
Krauten
Pfister, 1812: flüchten, durchgehen.
v. Train, 1833: ausbrechen, ausreissen, durchbrechen, durchgehen, durchwischen, entfliehen, entlaufen, entweichen, sich flüchten.
Krauter
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Spinnmeister.
v. Train, 1833: m. Spinnmeister.
Anton, 1859: Spinnmeister.
Bischoff, 1916: (Handwerks-)Meister (Kundensprache); eig.: Krautbauer.
Krautgarten (bayrischer)
Bischoff, 1916: Schwabenland (Kundensprache).
Krautsupp
Pfister, 1812: Hülfsmittel zum Entfliehen.
v. Train, 1833: f. Hülfsmittel zum Entfliehen.
Anton, 1859: Hülfsmittel zum Entfliehen.
Krauvim
v. Train, 1833: Anverwandt.
Krauwin
Anton, 1859: anverwandt.
Kravattenmacher
Bischoff, 1916: 1. „Halsabschneider“, Wucherer (Gaunersprache); 2. Henker (Gaunersprache); weil beide den Hals zuschnüren.
Krax
Liber Vagatorum, 1510: closter.
Krazen
v. Train, 1833: bürsten.
Krebs
Bischoff, 1916: Seiler (Kundensprache; weil er bei der Arbeit rückwärts geht).
Kreef
Duisburger Vocabular, 1724: Speck.
Krehner
v. Train, 1833: m. Mönch.
Anton, 1859: Mönch; Krehnern, Nonne.
Krehnern
v. Train, 1833: f. Klosterfrau, Nonne.
kreien
Bischoff, 1916: lesen (jüdisch-deutsch; von aramäisch: k’ra).
Kreiß
v. Train, 1833: f. Fehler.
Anton, 1859: Fehler.
Krejin
v. Train, 1833: f. Hochzeit, Trauung.
Anton, 1859: Hochzeit, Trauung; krejinen, copuliren.
Krejinen
v. Train, 1833: copuliren.
Krembene
v. Train, 1833: m. ein gewaltsamer Einbruch.
Anton, 1859: ein gewaltsamer Einbruch.
Krempner
Bischoff, 1916: Einbrecher (Kundensprache; weil er Krampen, d. h. Türklammern aufbricht; s. o. Klempner, der „Verklammernde“).
Kreppler
v. Train, 1833: Gevatter, Pathe, Taufpathe.
Anton, 1859: Gevatter, Pathe.
Krepplerei
v. Train, 1833: f. Gevatterschaft.
Anton, 1859: Gevatterschaft.
Krepplerfinchen
v. Train, 1833: n. Gevatterbrief.
Krepplern
v. Train, 1833: f. Gevatterin.
Kreuzleine
Zimmermann, 1847: f., jede Kreuzstraße, welche die liederlichen Dirnen Abends gewöhnlich besetzt halten.
Kreuzritter
Fröhlich, 1851: m. der Polizeimann.
Kreuzspanne, Kreuzspange
Bischoff, 1916: Weste (Kundensprache; weil übers Kreuz, den Rücken beim Arbeiten spannend, d. h. zu eng).
Kreuzträger
Bischoff, 1916: Laus (Kundensprache; wegen der Rückenzeichnung).
Krey
Pfister, 1812: Pferd.
v. Train, 1833: n. Gaul, Pferd.
Anton, 1859: Gaul, Pferd.
Bischoff, 1916: Pferd (Gaunersprache; vgl. Krakke = Klepper, sowie engl.: cray).
Kreymassemattner
v. Train, 1833: m. Pferdehändler.
Anton, 1859: Pferdehändler.
Kreyspreitling
v. Train, 1833: m. Pferdedecke.
Kriee
Zimmermann, 1847: f., — eigentlich der Todtenriß, den die Juden schneiden, — figürlich eine Kriee schneiden, angeführt werden, daher: schneid Dir eine Kriee, s. v. a. Du kannst lange passen, ehe Du was erhältst, Du hast Dich angeführt u. s. w. Bekannt ist der verhöhnende Ansdruck der hiesigen gegen die jüdischen Diebe: Schneid’ Dir eine Kriee, mach 80,000 Schlirches, friß die böse Meschunne, zerplatze, zerspringe u. s. w.
Fröhlich, 1851: f. eine Kriee schneiden, angeführt werden; schneid dir eine Kriee, stich dich, schneid dich, spring in’s Wasser, ich kann dir nicht helfen, d. h. du bist angeführt; Geld ist hin.
Krienen
Anton, 1859: rufen.
Kriênen
v. Train, 1833: rufen.
Krindkopf
v. Train, 1833: m. Spezereikram (kleiner).
Anton, 1859: (kleiner) Spezereikram.
Krinoline
Bischoff, 1916: Zwangspaß (Gaunersprache; weil die freie Bewegung hemmend).
Krio
Pfister, 1812: Riß, reisen.
v. Train, 1833: f. Riß (im Kleide).
Anton, 1859: Riß im Kleide.
Krio über dich!
v. Train, 1833 / Anton, 1859: Verrecke!
Krio über jemand
Pfister, 1812: Verachtung, Pereat!
krischme lei’nen
Bischoff, 1916: einschlafen, schlafen (wörtlich: „krî’ath sch’ma lesen“, d. h. das Abendgebet hersagen).
Kritschen
v. Train, 1833: krähen.
Krone
Fröhlich, 1851: f. die Gattin, die Geliebte.
Bischoff, 1916: Hausfrau, Ehefrau (Kundensprache; weil Hausbeherrscherin).
Krönen
Pfister, 1812 / v. Train, 1833: copuliren.
Kroner
Anton, 1859: der Beischläfer.
Kröner
Liber Vagatorum, 1510: emann. [Ehemann]
v. Train, 1833: m. Ehemann, Mann.
Kronerin
Anton, 1859: die Beischläferin.
Krönerinn
Liber Vagatorum, 1510: efrau. [Ehefrau]
Krönern
v. Train, 1833: f. Ehefrau, Frau.
Kroniglposel
Fröhlich, 1851: n. das Schweinefleisch (bes. Geselchtes).
Kronikel
v. Train, 1833: m. Sau, Schwein.
Krönung
v. Train, 1833: f. Hochzeit, Trauung.
Krönungskaiberling
v. Train, 1833: m. Trauring.
Krovim
v. Train, 1833: Anverwandte.
Krumer
v. Train, 1833: m. Eimer, Wassereimer.
Anton, 1859: Eimer, Wassereimer.
Krumflügel
v. Train, 1833: m. Ellenbogen.
Anton, 1859: Ellenbogen.
Krumkläpchen
Pfister, 1812: Schreibpult.
v. Train, 1833: n. Schreibpult.
Anton, 1859: Schreibpult.
Krumknocher
v. Train, 1833: m. Knie.
Anton, 1859: Knie.
Krumkopf
Pfister, 1812: das nämliche was Chlamones.
v. Train, 1833: m. Brecheisen, Instrument zum Ein- oder Ausbrechen.
Anton, 1859: Brecheisen, Instrument zum Ein- oder Ausbrechen.
Krumm
v. Train, 1833: m. Krug.
Anton, 1859: Krug.
Krummerick
Duisburger Vocabular, 1724: ein Rock.
Krummet
v. Train, 1833: m. Unkraut.
Krummholz
Bischoff, 1916: Stellmacher (Kundensprache; weil das Holz biegend).
Krummkopf
Bischoff, 1916: Brecheisen (Gaunersprache; vgl. engl.: cramp, einzwängen).
Krunikel
v. Train, 1833: m. Sau, Schwein.
Krunikelstänkert
v. Train, 1833: m. Schweinstall.
Ksaunes
v. Train, 1833: n. Gewand, Kleid.
Ksav
v. Train, 1833: Attest‚ Brief, Inschrift, Paß, Schrift, Schuldschein, Zeugniß.
Anton, 1859: Attest, Brief, Paß, Schrift.
Ksones
v. Train, 1833: n. Gewand, Kleid.
Anton, 1859: Gewand, Kleid.
Kuden
v. Train, 1833: jung, klein.
v. Train, 1833: m. Kind.
Anton, 1859: jung, klein.
Anton, 1859: Kind.
Kuff (Mokum)
Pfister, 1812: Kassel.
Kuffe
Pfister, 1812: Arschprügel.
v. Train, 1833: Arschprügel, Prügel, Schläge, Stockschläge.
Anton, 1859: Arschprügel, Schläge; kuffen, hauen, schlagen.
Kuffen
Hildburghauser Wörterbuch, 1758 / Pfister, 1812: schlagen.
v. Train, 1833: hauen, klopfen, prügeln, schlagen, Stockschläge geben, zausen, züchtigen.
Zimmermann, 1847: zur Nachtzeit in Häusern stehlen.
Kufferei hegen
v. Train, 1833: sich zur Wehre setzen, um entfliehen zu können.
Anton, 1859: sich zur Wehr setzen.
Kuffert
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: das Heu.
v. Train, 1833: n. Heu.
Anton, 1859: Heu; auch Kupfer.
Kuffinchen
v. Train, 1833: n. Hammer.
Kugel
v. Train, 1833: f. Traube.
Anton, 1859: Traube.
Kuh-Fenster
Hempeln, 1687: ein Thor.
Kuhhorn
Bischoff, 1916: Badener, Badenser (Kundensprache).
Kuhle
Zimmermann, 1847: f., ein Stück Brod, eine Ration, wie sie die Criminal- und Polizeigefangenen täglich bekommen.
Kühle
Zimmermann, 1847: n., der Criminalarrest; daher bekahne gehen, polizeilich verhaftet werden, und ins Kühle kommen, zum Criminalarrest gebracht oder übergesetzt werden.
Bischoff, 1916: Gefängnis, Arrestlokal (s. o.: kille; die Umdeutschung natürlich in dem Sinne, daß der Gefangene auf eine gewisse Zeit kaltgestellt ist).
Kuhr
v. Train, 1833: f. Ferse.
Kule
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Post.
v. Train, 1833: f. Post.
Külen
Hempeln, 1687: eine Stadt.
Kulm
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der Meissel.
v. Train, 1833: m. Feile, Meißel.
Anton, 1859: Feile, Meißel.
kulmus
Bischoff, 1916: Schreiber (rabbinisch; vom lat.: calamus).
küme
Bischoff, 1916: Statur, Gestalt (rabbinisch: kûmâh).
kümmelblättchen
Bischoff, 1916: ein Kartenspiel mit 3 Karten (von rabbinisch: gîmel, jüdisch-deutsch: gimmel = 3).
Kummerer
Scherffer, 1652: Kauffman.
Kümmerling
v. Train, 1833: m. Gurk.
Kumperskuth
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Hirtenhauß.
v. Train, 1833: Hirtenhaus.
Kumpertskuth
Anton, 1859: Hirtenhaus.
Kunde
Bischoff, 1916: Landfahrender, reisender Handwerksbursche, Landstreicher (von: kennen; entweder = Wohlbekannter [vgl. mhd.: kunde] oder = Kundiger, nämlich in bezug auf die Kundensprache, die Landstraßen- und Herbergsbräuche usw.).
Kündigen, Küngen
v. Train, 1833: kaufen.
Kupfer
v. Train, 1833: n. Heu.
Kupfermaßlig
v. Train, 1833: Heugabel.
Kuppel
v. Train, 1833: f. Gurt, Leibbinde.
Anton, 1859: Gurt, Leibbinde.
Kurze Buschge
v. Train, 1833: f. Pistole.
Anton, 1859: Pistole.
Kusch
v. Train, 1833: m. Haus.
Anton, 1859: Haus.
Kusche
v. Train, 1833 / Anton, 1859: hart.
Kuschmurum
Fröhlich, 1851: n. der Brief (s. Kassiwer); das Referat des Untersuchungsrichters.
Küssen
Hempeln, 1687: ein Stein.
küßig Geschäffte
Hempeln, 1687: ein guter Jahrmarckt.
küstiger Plempel
Hempeln, 1687: gut Bier.
Kutsche
Zimmermann, 1847: f., siehe Gole oder Kaspern.
Fröhlich, 1851: f. die Schnur, der Bind- oder Zwirnfaden, mittelst dessen die Gefangenen sich untereinander in Verbindung setzen. Es werden daran Gegenstände aller Art, besonders schriftliche Notizetn gebunden und diese sodann von einem Gefängnißfenster zum andern herabgelassen (S. Eisenbahn).
Anton, 1859: Schnur oder Faden dessen sich die Gefagenen bedienen, um sich etwas zuzustecken.
Kutschwach
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Wagen.
v. Train, 1833: m. Wagen.
Kutse
Duisburger Vocabular, 1724: ein Huhn.
Kutse lormen
Duisburger Vocabular, 1724: Hüner fangen.
Kütte
Hempeln, 1687: ein Hauß.
Kuttelchen machen
Anton, 1859: einbrechen bei Tag.
Kuttelgen machen
v. Train, 1833: einbrechen bei Tag.
Kuttelgen machen, Kettenschieben
Hildburghauser Wörterbuch, 1758: am Tage stehlen.
Kuttenklepper
Krünitz’ Encyclopädie, 1820: der gemeine Dieb.
v. Train, 1833: m. Dieb, Spitzbube.
Anton, 1859: Dieb, Spitzbube.
Kuzefichte
v. Train, 1833: f. Mitternacht.
Anton, 1859: Mitternacht.
Kuzen
v. Train, 1833: m. ein Reicher.
Anton, 1859: ein Reicher.
Kwinten
Pfister, 1812 / v. Train, 1833 / Anton, 1859: stehlen.
Kyr
v. Train, 1833: m. Amtmann (so viel als Bezirks- oder Landrichter).
Anton, 1859: Amtmann (Bezirks- oder Landrichter).
Kyrin
v. Train, 1833: f. Amtmannsfrau.
Anton, 1859: Amtsmannsfrau.