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Plancke

Hempeln, 1687: der Wein.

planj’nen

Bischoff, 1916: weinen (lat.: plangere).

Planten

Zimmermann, 1847: ein sehr gebrauchtes Wort, so viel als wegbringen, wegstecken, sich einer Sache unbemerkt entledigen, z. B. wenn der Drücker die Padde seinem Kabber oder Gehülfen zuplant, um von dem Bestohlenen nicht im Besitze derselben, also treefe angehalten zu werden; ferner bei der Verhaftung: das Schränkzeug oder die Sore planten, sich der Diebesschlüssel oder des Gestohlenen zu entledigen.

Bischoff, 1916: (Gestohlenes) verbergen (Gaunersprache; von lat.: plantare, einpflanzen, versenken).

Plapper

v. Train, 1833: m. Gesetz.

Anton, 1859: Gesetz.

Plappermokum

v. Train, 1833: n. Kanzel.

Anton, 1859: Kanzel.

Platerspringert

v. Train, 1833: m. Brett.

Platschen

Liber Vagatorum, 1510: das selb ampt. [das selbe Amt, d.h. Predigen]

Platschierer

Liber Vagatorum, 1510: die uf den bencken predigen.

v. Train, 1833: m. Lügenschneider.

Platt

Hildburghauser Wörterbuch, 1758: zur Diebs-Bande gehörig und mit derselben einhaltend.

v. Train, 1833: gescheit, klug, pfiffig.

v. Train, 1833: m. neuer Genosse einer Diebsbande.

Zimmermann, 1847: vertraut, befreundet, z. B. ich bin platt mit dem Schien, d. h. ich stehe mit dem Schließer auf einem freundschaftlichen Fuße.

Fröhlich, 1851: adj. vertraut, auf freundschaftlichem Fuße.

Anton, 1859: gescheit, klug.

Anton, 1859: neuer Genosse einer Diebesbande.

platt machen

Bischoff, 1916: (im Freien, platt auf dem Boden liegend) schlafen, nächtigen (Gaunersprache, Kundensprache).

platt-molle

Bischoff, 1916: Brieftasche (Blatt-molle, „voll Blätter“, „voll Papier“; von hebräisch: môlê, voll. — Gaunersprache).

Platte

Pfister, 1812: Feuerplaz.

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Gans n. Spr. (nach der alten Plattfuß, Strohbohrer).

v. Train, 1833: f. Feuerplatz, Rücken.

Fröhlich, 1851: f. der Zwanziger.

Anton, 1859: Rücken, Nacken.

Platte (die) buzen

Pfister, 1812: fortziehen, entlaufen.

v. Train, 1833: s. Die ….

Platte Leute

Hildburghauser Wörterbuch, 1758: gescheide Leute.

Platte Penne machen

Hermann, 1818: unter freiem Himmel Nachtquartier machen.

v. Train, 1833: Nachtquartier unter freiem Himmel haben.

Anton, 1859: Nachtquartier unter freiem Himmel machen.

Platte pennemachen

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: unter freiem Himmel schlafen.

platte putzen

Bischoff, 1916: auskneifen, ausreißen (Gaunersprache; von rabbinisch: p’lat, fliehen, oder p’lat, Flucht, und hebräisch: pûz, sich zerstreuen).

Platte reißen

Bischoff, 1916: = platt machen, s. o.

Platten

Hildburghauser Wörterbuch, 1758: sprechen.

v. Train, 1833: reden, sprechen.

v. Train, 1833: m. Nacken.

Anton, 1859: reden.

Plattfus

Hermann, 1818: Gans.

Plattfuß

v. Train, 1833: m. Gans.

Plattling

v. Train, 1833: m. Deckel.

Plättling

v. Train, 1833: m. Teller.

Plattmolle

Zimmermann, 1847: f., die Brieftasche.

Platvoet

Duisburger Vocabular, 1724: ein Ganß.

Platzgeschem

v. Train, 1833: m. Platzregen.

Plauderer

Bischoff, 1916: Lehrer (Kundensprache).

Plazspringert

Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Brett.

Plehto

Anton, 1859: fort; auch die Freiheit.

Plèhto

v. Train, 1833: f. Freiheit.

Plêhto

v. Train, 1833: fort.

Plèhto gehalchet

v. Train, 1833: fortgegangen.

Plehto halchen

Pfister, 1812: fortgehen, entlaufen.

Plehto holchen

Anton, 1859: durchbrechen, durchgehen, fliehen.

Pléhto holchen

v. Train, 1833: ausbrechen (aus einem Gefängnisse), ausreissen, durchbrechen, durchgehen, durchwischen‚ entfliehen, entlaufen ‚ entweichen, fortgehen, sich flüchten.

Plehto malochnen

Pfister, 1812: Bankerut werden.

Pléhto scheffen

Anton, 1859: veschwinden.

Plèhto scheffen

v. Train, 1833: verschwinden z. B. „Sobald d’ Schemesch plèhto g’schefft jet, holcht der Bonherr mit seinen Kesserfreiern zu unserm Funkertems.“ — „Sobald die Sonne verschwunden ist, kömmt der Anführer mit seinen Vertrauten zu unserm Feuerplatz.“

Pleiß

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: die Milch.

v. Train, 1833: f. Milch.

Anton, 1859: Milch.

Pleite

Zimmermann, 1847: f., die Flucht. Daher pleitegehn, Pleite machen, soviel als fliehen, entspringen, davonlaufen. Ferner heißt Pleite auch der Banquerott, daher: Er hat Pleite gemacht, er hat fallirt, nach dem bekannten jüdischen Sprichwort:

zoof zecher le pleite, zoof gannew lithlio

d. h. das Ende des Kaufmanns ist der Banquerott, das Ende des Diebes der Galgen.

pleite (die)

Bischoff, 1916: Bankerott (hebräisch: p’lêtâh, Flucht, weil der Bankerotteurvordem, um nicht ins Schuldgefängnis zu kommen, oft floh). — pleite machen: Bankerott machen (jüdisch-deutsch). — pleite handeln: (wörtlich:) gewerbsmäßig durchbrennen, d. h. sich mit der Absicht, ohne Bezahlung durchzubrennen, bei Privatleuten einmieten (Gaunersprache).

Pleitehandeln

Anton, 1859: Nachtquartier in einem zu bestehlenden Hause nehmen.

Plempe

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: das Bier.

v. Train, 1833: n. Bier.

Anton, 1859: Bier.

Plempel

Hempeln, 1687: Bier.

Plempl

Fröhlich, 1851: m. das Bier.

Plétho malochnen

v. Train, 1833: Bankerut machen.

Plett, Plette

Bischoff, 1916: Billett, Anweisung (jüdisch-deutsch; ital.: bolletta, Zettel, Paß, Anweisung; böhm.: boleta).

Plette gehen oder schießen

Krünitz’ Encyclopädie, 1820: fortlaufen.

Pletze

Bischoff, 1916: die Schulter (böhm.: plece).

Pleyen

Duisburger Vocabular, 1724: peinigen.

Plickschläger

v. Train, 1833: m. nackter Bettler.

Anton, 1859: nackter Bettler.

plîë (die)

Bischoff, 1916: Wunder (rabbinisch: p’lîâh).

Plocken

v. Train, 1833: m. Wollentuch.

Ploken

Pfister, 1812: Wollentuch.

Plomp

Duisburger Vocabular, 1724: Wasser.

Pluma

Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Ducaten.

v. Train, 1833: m. Ducaten.

Anton, 1859: Ducaten.

Plumb

v. Train, 1833: n. Zinn.

Plumbfreier

v. Train, 1833: m. Zinngießer.

Plumpert

v. Train, 1833: m. Dolchstich.

Anton, 1859: Dolchstich.

Rothwelſch, die Pille