Hildburghauser Wörterbuch, 1758: ein Bettelvogt.
v. Train, 1833: m. Bettelvogt, Polizeidiener, Polizeisoldat.
v. Train, 1833: f. Schein. Z. B. „Er schienägelt beim Muschures, aber nur zur Putz, damit ihn der Fieselpeter lau als Stromer anrumpeln kann.“ — „Er arbeitet beim Abdecker, aber nur zum Schein, damit ihn der Gerichtsdiener nicht auf dem Schub fortliefern kann.“
Zimmermann, 1847: m., die Ausrede, Ausflucht; sich putzen, eine Ausrede vorbringen; seinen Einmes putzen, die bereits abgelegten Geständnisse zu seinem Vortheil wieder ummodeln und abändern; sich auf Einen putzen, einen Andern vorschieben. Der Putz steht, denn es ist Gips drin, d. h. die Ausrede wird gelten, denn sie hat innere Wahrscheinlichkeit. Aus Putz arbeiten, eine Arbeit zum Schein nachweisen, (von solchen Personen, die der Polizei ihren Broderwerb nachweisen müssen); solche Scheinarbeit heißt Putzarbeit. Diejenigen unredlichen Gewerbtreibenden, welche sich damit beschäftigen, für Geld und Gewinn den Dieben Vorschub zu geben und ihnen unrichtige Arbeitsscheine (sog. Putzzeddel) auszustellen, nennt man Putzmeister.
Fröhlich, 1851: m. die Ausrede, Exkulpation; Vertheidigung, die von den Gaunern selbst im Verhöre angebracht wird, um die Verdachtsgründe zu schwächen; einen Putz machen, eine Ausrede machen, einen Putz vormachen, Jemanden etwas vorschwindeln. Ein guter Putz, eine geschickte Vertbeidigung; ein schofler Putz, eine schlechte Ausrede.
Anton, 1859: Bettelvogt, Polizeidiener.
Bischoff, 1916: Polizist (Gaunersprache, Kundensprache; Abkürzung wie Lutz von Ludwig, Matz von Matthias, Fritz von Friederich, Metze von Mechthild, Mieze von Marie usw.)